Wie in den letzten Jahren auch haben wir uns nach dem Erzbergrodeo einmal bei einigen Deutschen Piloten umgehört. Dabei fällt das Fazit ziemlich unterschiedlich aus.
Leon Hentschel Platz 36
Ich fühle mich in schwierigem Gelände wohl! Mit jedem Checkpoint wurde es kniffliger und ich versuchte einen guten Rhythmus zu finden. Die ersten beiden Stunden liefen richtig gut, ich konnte grobe Fehler vermeiden und kam super vorwärts. Nach der Halbzeit kam dann einmal ein kurzer Einbruch und ich fühle mich erschöpft. Die Motivation im Kopf war aber so groß, ich kämpfte einfach weiter und fing mich nach ein paar Minuten wieder. Die Schlüsselstelle bei Carl’s Dinner war wirklich nicht einfach, aber definitiv zu bewältigen. Bei Checkpoint 20 – Killing Leap – ertönte das Finish Signal! Ich war unglaublich zufrieden mit mir! Dass ich bei meinem ersten Auftritt am Iron Giant so weit komme, hätte ich mir nie erträumt! Wäre das Rennen noch ein bisschen länger gegangen, hätte ich vielleicht sogar die Zielflagge gesehen!
Marco Pfeifer Platz 72
Nach einem Holeshot aus der 4ten Startreihe des Red Bull Harescrambles begann die Aufholjagd. Die ersten Checkpoints erreichte ich schnell, bis es vor CP 4 bereits die ersten großen Staus gab. Dadurch verlor ich leider einiges an Zeit, konnte aber bis CP 8 wieder viele Fahrer überholen. Vor Machine und CP9 war ein abartig steiler Hang, den ich erst nach dem vierten Anlauf soweit geschafft habe, bis mich Helfer das letzte Stück mit dem Seil hochziehen konnten. Danach lief alles nahezu perfekt. Nach 2h40min bin ich bei Carls Diner CP15 angelangt. In Mitten des riesigen Steinfelds kämpfte ich mich Stein für Stein nach vorne! Nach dem ersten großen Teil von Carls Diner ging es eine steile Anfahrt in ein kleines Waldstück hinunter, wo dann CP16 zu erreichen war. Anschließend eine genauso steile Auffahrt wieder hinauf, bei welcher mir die letzten 5 Meter Fahrer mit einem Seil halfen. Um 2 Min vor 16 Uhr fuhr ich durch den Red Bull Bogen und mein Rennen war somit bei CP 16 beendet. Erschöpft, aber dennoch glücklich über meine Zeit und Leistung.
Eddie Findling Platz 86
Maik Schubert Platz 92
Der Prolog verlief gefühlt gut, doch das Resultat Platz 167 hieß „nur“ die 4. Startreihe. Also galt es am Rennsonntag ordentlich zu pushen um mein Ziel zu erreichen. Die 2 Jahre zuvor kam ich aus der 2. Startreihe bis zu Checkpoint 12.
Mein Start verlief gut! Ich kam als 4ter um die Red Bull Dose und die ersten Hänge hoch. Im ersten Steinfeld bin ich durch einen Fahrfehler gestürzt und verlor einige Plätze. Die weiteren Checkpoints verliefen gut. Im „Ludwig’s Land“ wartete meine Helfer-Crew mit der Seilwinde und konnte mich schnell hochziehen.
Eine Überraschung hielt Karl Katoch auch dieses Jahr parat: eine neue, sehr lange und steile Auffahrt vor CP 10 „Machine“. Die Auffahrt lag bereits voll mit Fahrern und es war schwer eine freie Spur zu finden. Mir fehlten im ersten Anlauf noch knapp 10 Meter bis zur Spitze und hatte Glück von fleißigen Helfern hochgezogen zu werden.
Die Auffahrt zum CP 13 „Cuckoo’s Nest“ war ohne gegenseitiges Helfen nicht machbar. Das finde ich jedoch so toll an dieser Sportart: Das sich Kontrahenten untereinander helfen um weiter zu kommen.
Vor CP 14 „One Way Train“ fiel mir auf das mein Kühler undicht war. Aus dem kleinen Leck wurde schnell ein Loch und das Nachfüllen des Kühler hielt maximal 5 Minuten. Also fuhr ich mit ganz wenig Drehzahl und ließ mich Bergab immer rollen um es noch bis zu CP 15 zu schaffen, ohne dem Motor zu schaden.
Nach 3:38 Stunden erreichte ich als 110ter mein persönliches Ziel und bin Glücklich es geschafft zu haben!
Ich danke meinen Helfern und Sponsoren die das Möglich gemacht haben!
Etienne Ulbricht Platz 126
Ich bin 2016 das erste mal am Berg aus Eisen gewesen und konnte mich damals gleich für die Startreihe 3 qualifizieren , seit dem hat mich das Erzberg Fieber gepackt.
Deshalb bin ich dieses Jahr mit hohen Erwartungen angereist.
Der ganze Organisatorische Part wie Anmeldung usw…lief wie letztes Jahr reibungslos mit wenig Wartezeiten.
So nun war es soweit wir konnten am Donnerstag zum ersten Mal mit unseren eigenen Motorrädern den Prolog Besichtigen, durch die sehr starke Staub Entwicklung war die Sicht sehr eingeschränkt.
Dabei wurde ich übersehen und von einem Sportkollegen unsanft in einer Kurve vom Motorrad gestoßen….
Keine guten Voraussetzungen für den ersten Prologtag, da ich eine starke Prellung an Hüfte und Oberschenkel hatte.
Prologtag 1: Etwas eingeschränkt ging ich mit wenig Wartezeit an den Start.
Die Streckenverhältnisse waren durch den Regen am Morgen super ohne Staub o.ä. und konnte die 188 schnellste Zeit an diesem Tag fahren.
Prologtag 2: Für diesen Tag hatte ich mir noch mehr vorgenommen und konnte mit 9:52 min die 128 schnellste Zeit fahren was in der Gesamtwertung Platz 158 für das Harescramble sein sollte. Nicht ganz so gut wie letztes Jahr aber okay.
Renntag: Mega aufgeregt ging ich an den Start, was für eine beeindruckende Kulisse.
Neben mir in der Reihe 4 war Sandra Gomez, das war schon was besonderes für mich, da ich umgeben von Kameras und vielen Leuten mit fragen antworten musste 😀
Shake Hands mit Sandra und good luck sagten wir und noch kurz vor dem Start.
Dann ging es auch schon los, ich erwischte einen sehr guten Start mit Pos 4 konnte ich von Beginn an gleich gut Meter machen und mich mit meinem Speed vom Feld absetzen.
Man kann sagen das ich die ganze Zeit überall relativ gut durchgekommen bin ohne viele Wartezeiten wie letztes Jahr.
Punkte wie Wasserleitung und 3 Könige konnte ich ohne Schwierigkeiten bewältigen.
Dann kam Checkpoint 9 ein sehr steiler Hang mit wenig Anlauf wo sogar Profis wie Billy Bolt mehrere Anläufe brauchten.
Von da an bin ich eine ganze Zeit lang mit Sandra Gomez gefahren, die ich aber bei „the machine“ wieder aus den Augen verloren habe.
Schrägaufzug war auch nochmal ganz schön Kräfte zählend…so ein paar steile abfahren hab ich lange nicht bewältigt :D.
Dann kam ich wieder in den Wald zum Checkpoint 13 da war noch eine Stunde Zeit… leider standen an dieser Stelle so viele Leute das ich diese Stunde für diesen Anschnitt auch in Anspruch nehmen musste.
Zack und da war das Rennen vorbei und ich 5 min vor Schluss Checkpoint 13 noch gewertet wurde.
Im Großen und Ganzen bin ich Mega zufrieden, ich hätte niemals damit gerechnet das ich so weit komme.
Ich weis an welchen Skills ich noch arbeiten muss um nächstes Jahr noch weiter zu kommen.
Felix Bräuer Platz 242
Eigentlich wollte ich am Erzberg nicht mehr Starten, hatte ich mir 2014 vorgenommen. Doch das Abenteuer Erzberg ist zu magnetisch, um es als Endurist zu ignorieren. Wie so oft ist bei diesem Rennen der Prolog entscheidend. Eine mittlere Startreihe bedeutet beim Hare Scramble immer viel Stau und damit Frustration. Dennoch habe ich mich entschlossen erneut zu Starten. Erwartungsgemäß habe ich mich für das Rennen am Sonntag Qualifiziert, jedoch nur im mittelern Startfeld. Dieses Jahr war die Strecke bis CP 7 in Ludwigs Land ohne Stau fahrbar. Ich bin leider kein Fan von Streckenabschnitten, die nicht allein zu bewältigen sind. Da diese sehr Zahlreich vorhanden sind werde ich im nächsten Jahr keinen weiteren Start anstreben. Zudem wird dieses Rennen leider nicht auf der Strecke sondern an den Sammelpunkten vor Engstellen ausgetragen. Wer sich gut vor mogeln kann und damit andere Fahrer hinter sich lässt hat bei diesem Rennen zwar einen Vorsprung jedoch null sportlichen Ehrgeiz.
Fazit: Es gibt schönere Rennen aber der Mythos bleibt.
Beim Prolog lief es für mich nicht ganz Perfekt und ich erreichte mit Platz 240 einen Startplatz in der 5.Startreihe.
Am Sonntag dann zum Red Bull HareScramble startete ich dann mit der Erwartung mein Ziel Platz 100 zu erreichen und dann der absolute Hammer, im Startgetümmel ein kleines Gerangel und mir ist die Leitung aus der Kupplungsarmatur rausgebrochen und das Rennen war für mich vorbei.
Jetzt heißt es nach vorn schauen und sich auf die nächsten Rennen vorbereiten.
Was mich dafür Echt gefrustet hat, war die erste Diagnose am Montag morgen, vorderer Kreuzbandriss. Mein Körpergefühl war also richtig. Genaueres wird ein MRT in den nächsten Tagen zeigen. Für mich heißt es jetzt erst einmal eine Zwangspause einlegen. Auch wenn es sehr schwer fällt. Vielen Dank an all die lieben Genesungswünsche.