Holperiges Wurzelwerk, knietiefer Schlamm und selektive Waldpassagen sowie heftige Auf- und Abfahrten – das alles gibt es beim ADAC Pirelli-Enduro-Cup in Baden-Württemberg. Etwa 100 Rennen und rund 25.000 Teilnehmer – das ist die bisherige Bilanz der Serie nach fast 15 Jahren. Gefragt sind bei dem 4-Stunden-Teamwettbewerb eher Können der Fahrer und Zuverlässigkeit des Motorrads, weniger Vollgas. In der Saison 2012 stehen von Mitte Juni bis Ende September fünf Rennen auf dem Programm.
Während das bunte Fahrerlager, heiße Offroad-Fights und Benzingespräche in abendlichen Grillrunden Winterpause hatten, sorgte der ADAC Pirelli-Enduro-Cup doch für einigen Gesprächsstoff. Grund: In dieser Saison brauchen die Teilnehmer erstmals eine C-Lizenz des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB). Seither konnten sie mit einem ADAC Clubsportausweis starten. Mit der neuen Regelung gibt es bei Clubsport-Veranstaltungen einheitlich nur noch eine Lizenz. Darauf haben sich ADAC und DMSB geeinigt. Die Entscheidung für die Voraussetzung C-Lizenz war Grund für hitzige Diskussionen in diversen Internetforen. Viele Teilnehmer hatten unter anderem befürchtet, dass mehr Bürokratie auf sie zukommt und die Lizenz teurer wird. „Die Sorgen sind völlig unbegründet“, sagt Manfred Rückle, Sportleiter des ADAC Württemberg. „Für die Teilnehmer bleibt fast alles beim Alten, zum Beispiel auch der Versicherungsschutz, falls einmal etwas passieren sollte. Die C-Lizenz ist mit dem bisherigen Clubsportausweis vergleichbar. Neu ist lediglich, dass sie jetzt beim DMSB über dessen Homepage www.dmsb.de beantragt wird.“ Die Lizenz kostet für ADAC Mitglieder einmal im Jahr 20 Euro, Nichtmitglieder zahlen 30 Euro. „Der Vorteil der C-Lizenz ist, dass sie auch bei anderen nationalen Veranstaltungen gilt“, erklärt Manfred Rückle weiter. Wie bisher kann sie auch noch am Veranstaltungstag beantragt werden, sodass es auch für Kurzentschlossene keine Nachteile gibt.
Neu ist in diesem Jahr auch, dass alle Teilnehmer beim ADAC Pirelli-Enduro-Cup mit Transpondern fahren, die auf die Lampenmaske jedes Motorrads ge-klebt werden und zur Durchgangskontrolle dienen. Sie ermöglichen es, nach dem Rennen nicht nur die Zeiten des Teams zu ermitteln, sondern die jedes einzelnen Fahrers. Die Kosten für den Einweg-Transponder sind im Startgeld des jeweiligen Rennens enthalten. Die Teilnehmer müssen kein Pfand hinterle-gen. Auch auf die Sicherheit legen die Veranstalter des Cups großen Wert. Die austragenden Vereine richten sich beim Rettungswesen nach den Richtlinien des DMSB. Im Gegensatz zu anderen Wettbewerben sind dadurch immer Arzt, Sanitäter und Krankenwagen an der Strecke, die sich sofort um kleinere und größere Blessuren kümmern können.
Wie schnell sich die Teilnehmer an die neue Lizenz gewöhnen wird sich zeigen. Ein Thema, das seit Jahren für Diskussionen und Missstimmungen sorgt, wird auch dieses Jahr wieder aufkommen. Die strengen Lärmmessungen bei der technischen Abnahme vor dem Rennen. „Einige Teilnehmer sehen es einfach nicht ein, dass wir niemanden starten lassen können, der ein zu lautes Motorrad hat. Das führt oft zu bösem Blut vor dem Rennen, nicht nur bei uns“, erklärt Sportleiter Frank Deuschle vom MSC Frickenhausen – dem Verein, der vor 18 Jahren die erste Veranstaltung dieser Art ausgetragen hat. „Die Lärmmessungen sind für den Endurosport wichtig, weil sie auch das Fortbestehen des ADAC Pirelli-Enduro-Cups sichern. Denn der Lärm ist ein großer Dorn im Auge der Motorsportgegner“, sagt Deuschle weiter.
Dieses Jahr stehen fünf Rennen im Kalender. Die Saison beginnt am 16. Juni in Odenheim und endet am 22. September in Baden-Baden. Am 15. September steht zum ersten Mal seit rund zehn Jahren wieder ein Rennen in Schnaitheim auf dem Programm. Amtzell und Rudersberg setzen dieses Jahr aus.
Ausführliche Infos gibt es im Internet unter www.enduro-cup-online.de
( PM )