Die ersten beiden Läufe der Deutschen Enduro Meisterschaft 2022 sind nun schon wieder Geschichte. Mit meinem Saisoneinstieg bin ich sehr zufrieden und konnte schon einiges von dem umzusetzen, was ich mir für dieses Jahr vorgenommen hatte.
Mit Vollgas in die neue Saison
Für mein zweites Jahr in der DEM hatte ich mir vorgenommen, viel lockerer an den Start zu gehen. So lautet mein Motto für diese Saison: „Spaß haben!“ Für die ersten zwei Läufe ist mir das schon ganz gut gelungen. Das liegt auf jeden Fall auch daran, dass ich mich im BvZ Racing Team gut aufgehoben fühle, denn gerade Davide und Tristan kümmern sich wirklich gut um Florian und mich, als Neulinge im Team.
Unser Teamchef Bert freut sich riesig, nach viel Verletzungspech im letzten Jahr nun wieder mit zehn Fahrern in 2022 anzutreten und schickt gerade uns Neulinge ohne spürbaren Druck in die neue Saison. So konnte ich mit einem wirklich guten und sicheren Gefühl an den Start gehen, konnte schon viel lockerer und flüssiger fahren als in meinem ersten DM Jahr.
Starker Saisonstart – 1. Lauf DEM/ DEC in Tucheim
Beim ersten DM Lauf in diesem Jahr hatte ich einen wirkliche coolen Tag gehabt. Von der Strecke in Tucheim haben mir schon viele vorgeschwärmt, doch in meiner ersten Enduro DM Saison im letzten Jahr war sie leider nicht dabei und von daher für mich also neu. Gut, dass ich mir die drei Sonderprüfungen in Ruhe anschauen und auch gut einprägen konnte. So konnte ich am Anfang des Rennens richtig gute Zeiten setzen und war echt zügig unterwegs. In der dritten Prüfung der ersten Runde hatte mein Motorrad dann leider ein paar Aussetzer. Es war glücklicherweise nur der lose Kerzenstecker und das Problem leicht zu beheben: Die Spuren wurden im Laufe des Rennens immer tiefer und so verlor ich durch einen Fehler den Schwung bei einer Sandauffahrt und damit wertvolle Zeit.
Am Ende war ich mit meinem zweiten Platz im DMSB Enduro Jugend Cup, dem zweiten Platz im B-Championat und dem Sieg im ADAC Enduro Cup (Klasse 16 bis 23 Jahre) mehr als zufrieden.
Insgesamt lässt sich über Tucheim sagen, als erste Veranstaltung des Jahres war das Rennen mit vier Runden und einer Renndauer von 7 ½ h schon heftig und auch sehr zuschauerfreundlich. Die drei Sonderprüfungen waren technisch anspruchsvoll und mit kniffligen Hindernissen gespickt und trotzdem im Vergleich zur kräfteraubenden Etappe schon fast eine Erholung.
Am Ende des Tages hatte ich Spaß und war froh, dass ich problemlos durch alle Schlammlöcher gekommen bin und keine Strafzeit kassiert habe, denn leider ging das nicht allen Fahrern so. Von 102 Startern im B-Championat kamen am Ende nur 59 überhaupt ins Ziel. Für mich war es ein gelungener Saisoneinstieg und eine gute Basis für den zweiten Lauf in Dahlen.
Form bestätigt – 2. Lauf DEM/ DEC in Dahlen
Leider hatte ich aus Tucheim nicht nur drei Pokale, sondern auch Corona mitgebracht. Die Symptome an sich waren nach ein paar Tagen überstanden, doch mit dem Training musste ich mehr als zwei Wochen aussetzen, da schon nach der kleinsten Anstrengung mein Puls extrem in die Höhe schoss und sich auch nicht beruhigte. So ging ich in Dahlen leider nicht mit voller Kraft ins Rennen. In der ersten Prüfung in Dahlen rutschte ich zwar auf einer Wurzel weg, konnte aber trotzdem eine gute Zeit fahren, wie auch im Steinbruch in Meltewitz.
Doch schon in der zweiten Runde machte sich mein Trainingsrückstand bemerkbar Es ist krass, wie schnell sich Muskeln abbauen und die Kraft fehlt. Ich habe mich nicht mehr so wohl gefühlt auf dem Motorrad und mir fehlte das nötige Vertrauen. Beim Kampf um Platz zwei gab ich trotzdem nochmal alles und versuchte einfach ohne Schaden durch die Etappe zu kommen, denn diese war auch nicht ohne.
Eine echte Herausforderung für mich waren die zahlreichen Schlammlöcher und Wasserdurchfahren, mit denen ich bisher noch gar keine Erfahrung hatte. Die Zuschauer aber anscheinend schon, denn die hatten sich zahlreich genau dort postiert um uns Fahrer und die Helfer lautstark anzufeuern. Nach meinem Geschmack hätten es ein paar Schlammlöcher weniger sein können, aber die sind in Dahlen wohl Tradition, genau wie das Enduro verrückte Publikum am Streckenrand.
Nach dem Kärchern zuhause zeigte sich dann, welche Spuren die anspruchsvolle Strecke unter der Schlammkruste am Bike hinterlassen hatte, ein verbeulter Auspuff, verbogener Bremshebel …… So war ich wirklich froh, dass meine KTM und auch ich den Tag gut überstanden haben und bin auch top zufrieden mit meinen Ergebnissen. Mit dem zweiten Platz in der Jugend Klasse des Deutschen Enduro Cup und dem dritten Platz im B- Championat hatte ich das Podium erreicht. Ansonsten hätte ich mich auch geärgert, denn die Siegerehrung auf dem Marktplatz war schon etwas Besonderes, eine wirklich beeindruckende Kulisse und ein krasses Publikum.
Meisterehrung 2021 – Enduro Jugend Cup Ost
Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen des ADAC Enduro Jugend Cup Ost und nutzten die tolle Kulisse auf dem Marktplatz in Dahlen zur Ehrung der Meister des Jahres 2021. Das machte auch Sinn, denn die drei Erstplatzierten der 125ccm Klasse haben alle den Sprung in den DMSB Enduro Cup geschafft und waren in „Rund um Dahlen“ am Start.
Ausblick
Für die Deutsche Enduro Meisterschaft geht es nun in die lange Sommerpause, doch nicht für mich. Am Ostermontag werde ich in meinem Heimatverein, dem MSC Hänchen in der MX2 Klasse beim Motocross starten, nach dem vielen Enduro habe ich auch mal wieder richtig Lust auf Motocross. Danach stehen für mich erst einmal die Abschlussprüfungen der 10. Klasse an und in der Zeit danach habe ich geplant, einigen Rennen der Deutschen Motocross Meisterschaft in der 125er Klasse mitzufahren um meinen Speed zur verbessern. Auf dem Plan stehen auch ein oder zwei Läufe der tschechischen Sprint Enduro Serie und, wenn es passt, auch das ein oder andere Rennen vor der Haustür, „Hauptsache Motorrad fahren!“ In meiner nächsten Kolumne halte ich euch auf dem Laufenden.
Bis dahin Euer.
Instagram: felix__380
Facebook: mx-pirates
Yotube: MXPirates #380