Dieses „Semi-Jubiläum“ hielt alles, was es versprach bzw. was sich die Gastgeber Daniel und Tobias Auerswald von der gleichnamigen Eventmanufaktur aus Hohndorf bei Stollberg sowie die Fans zu erträumen wagten. „Wir haben wieder tollen Sport gesehen, der stets spannend, teilweise dramatisch war und der eine super Stimmung in die Halle gebracht hat“, meinte Daniel Auerswald am Ende des Offroad-Spektakels par excellence. Dem fügte sein Bruder Tobias hinzu: „Vor allem freuen wir uns über die guten Ergebnisse deutscher Fahrer, die die Stimmung natürlich noch einmal angehoben haben.“
Billy Bolt dominiert trotz Verletzung
Am ersten Samstag des Jahres 2024 lieferte der SuperEnduro Grand Prix Germany ein wahres Offroad-Feuerwerk. Trotz eines Trainingsunfalls, der ihn sichtlich beeinträchtigte, zeigte der Brite Billy Bolt eine herausragende Leistung und sicherte sich den Sieg. Sein Landsmann Jonny Walker landete auf dem zweiten Platz, gefolgt vom bayerischen Ausnahmefahrer Manuel Lettenbichler, der sich beeindruckend auf das Podium kämpfte.
Billy Bolt: „Es war ein sehr harter Abend, wenngleich er nicht gerade grandios war. Ich habe trotz Schmerzen gewonnen, das war das Wichtigste.“ Dazu befragt, weshalb er im dritten Heat so hart gepusht hat und dadurch ein sehr hohes Risiko einging, antwortete er: „Ich kämpfe um die Weltmeisterschaft, da kann am Ende jeder Punkt wichtig sein. Ich habe mich in dem Moment stark genug gefühlt, es zu versuchen. Ich will immer gewinnen. Nun ist der Abend vorüber und ich werde ganz schnell schlafen gehen, denn es war ein hartes Stück Arbeit. Aber mit dem Ergebnis war es der Mühen wert.“
Jonny Walker: „Ich habe mich gut gefühlt und hatte eine gute Pace. Aber am Rennende war ich immer ziemlich müde und habe einfach ein paar zu viele Fehler gemacht. Der Abend hätte sehr gut werden können, aber unterm Strich war es Shit. Es ist nicht gut, wenn man Zweiter wird, obwohl man Erster hätte werden können. Im Endeffekt bin ich aber froh, dass ich wieder mit Billy mithalten ihn ein wenig ärgern konnte.“
Manuel Lettenbichler: „Das Ergebnis ist gut, aber ich bin ziemlich angefressen, wie ich heute gefahren. Ich habe einfach zu viele eigene Fehler gemacht, teilweise lag es aber auch übermotivierten Konkurrenten. Aber das will ich nicht weiter kommentieren. Insgesamt bin ich zufrieden, dass ich rein von der Pace her noch näher an den Top-2 war als bei den ersten beiden Veranstaltungen. Aber wie gesagt, so wie es gelaufen ist, ärgert es mich. Die Stimmung in der Halle war wieder echt mega. Von daher hat es riesig Spaß gemacht, hier zu fahren. Der Support von den Fans ist wirklich unglaublich. So stellt man sich ein Heimrennen vor.“
Deutsche Erfolge in der Junior-Klasse und im Europe Cup
Im Junior-Bereich sorgte Milan Schmüser für Furore und erkämpfte sich einen Platz auf dem Podium. Bei den Rennen des Europe Cups konnten Max Faude und Henry Strauss das deutsche Publikum begeistern, indem sie neben dem spanischen Sieger Xavier Leon Sole auf dem Tagespodium standen.
Ein besonderes Jubiläum in Riesa
In seiner zehnten Ausgabe bot der SuperEnduro Riesa nicht nur packende Rennen, sondern auch eine emotionale Atmosphäre. Die Veranstalter Daniel und Tobias Auerswald waren überwältigt von der Stimmung und den Leistungen, insbesondere der deutschen Fahrer. Trotz seiner Verletzung dominierte Billy Bolt und bewies, warum er Weltmeister ist. Im Training am Nachmittag hatte Billy, einen heftigen Abflug, bei dem er sich das linke Knie lädierte und so nicht ganz auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit war.
Dramatische Rennen und unerwartete Wendungen
In allen drei Heats lieferten sich Billy Bolt und Jonny Walker ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Fans in Atem hielt. Trotz technischer Probleme und eigener Fehler gelang es Bolt, sich durchzusetzen und den Tagessieg zu erringen.
Deutsche Fahrer im Rampenlicht
Manuel Lettenbichler, trotz einer nicht zufriedenstellenden eigenen Leistung, freute sich über die Unterstützung der Fans und den dritten Platz. Tim Apolle zeigte sich ebenfalls stark und erreichte einen beeindruckenden sechsten Platz in der Tageswertung.
Tim Apolle: „Ich hatte drei solide Läufe. Vor allem der vierte Platz im zweiten Heat war echt geil. Ich habe dabei den Start gewonnen und konnte danach sogar ein paar Runden führen. Das hatte ich in der großen Klasse noch nie gepackt und war natürlich ein echt tolles Gefühl. Vom Fahren her und mit meiner persönlichen Leistung bin ich super zufrieden, was ursprünglich für mich das Wichtigste war. Aber natürlich ist auch die Platzierung echt mega. Die Kurve geht bei mir nach oben. Die Zuschauer waren unnormal. Die haben die ganze Zeit geschrien und ich habe immer wieder meinen Namen gehört. Das war ein geiles Erlebnis.“
Junge Talente im Fokus
Milan Schmüser überwand Schmerzen und Verletzungen, um erneut auf das Podium zu steigen. Aber auch Tim Eppelmann erreicht einen guten 11. Rang bei der Junioren. Max Faude und Henry Strauss zeigten beeindruckende Leistungen und bewiesen, dass die Zukunft des deutschen SuperEnduros vielversprechend aussieht.
Milan Schmüser: „Meinem Körper geht es aktuell nicht so gut, aber das war es auf jeden Fall wert. Ich habe mein Ziel erreicht, denn ich wollte aufs Podium. Ich hatte immer mal wieder ein paar Runden geführt, das heißt: ich konnte etwas zusätzliche Spannung rein bringen. Am Ende wollte ich nur noch durchfahren und überleben. Das hat geklappt, also bin ich total zufrieden.“
Ein Blick in die Zukunft
Mit den Erfolgen der deutschen Fahrer und der begeisterten Reaktion des Publikums endete das SuperEnduro Riesa 2024. Die Veranstalter blicken bereits erwartungsvoll auf das nächste Event im Jahr 2025, welches am 4. Januar stattfindet.
Weitere Informationen und Ergebnisse
Wer mehr über das Event erfahren möchte, kann auf der offiziellen Website www.superenduro-riesa.de vorbeischauen. Die vollständigen Ergebnisse sind unter www.infomega.gr/superenduro/ abrufbar.
Quellen: Thorsten Horn, Future7media, superenduro.org