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ADAC SX-Cup: Ryan Breece ist neuer „König von Chemnitz“

Breece

Nachdem der US-Amerikaner Ryan Breece am ersten Abend des 17. Int. Supercross Chemnitz gewonnen hatte, fuhr er am Samstag des zweitägigen SX-Festes auf Platz zwei. Damit sicherte er sich den supercrossigen Adelstitel „König von Chemnitz 2019“.

Nachdem der US-Amerikaner Ryan Breece am ersten Abend des 17. Int. Supercross Chemnitz gewonnen hatte, fuhr er am Samstag des zweitägigen SX-Festes auf Platz zwei. Damit sicherte er sich den supercrossigen Adelstitel „König von Chemnitz 2019“. Der Tagessieg ging in der Top-Klasse SX1 an dessen Landsmann Mike Alessi. Der Lokalmatador Dominique Thury aus Schneeberg schaffte wieder den Einzug ins Finale und wiederholte seinen siebenten Rang vom Vortag. In der Klasse SX2 hieß der Sieger, wie am Freitag, Robbie Wageman, der sich damit souverän zum „Prinz von Chemnitz“ krönte. An den beiden Veranstaltungstagen besuchten wieder über 10.000 begeisterte Fans die diesjährige Ausgabe des einzigen Supercross in Ostdeutschland.
Leicht verändert gegenüber dem Vortag gestaltete sich das Starterfeld für den großen Showdown der SX1, wobei kurz nach dem Start die gleichen Protagonisten an der Spitze auftauchten, wie am Freitagabend. Mit dem Holeshot setzte sich der Altmeister Mike Alessi aus den USA an die Spitze des Feldes, dem sein Landsmann Tyler Bowers folgte. Allerdings konnte der 31-Jährige aus Florida rasch einen kleinen Vorsprung auf den dreifachen „König von Chemnitz“ herausfahren und diesen bis ins Ziel behaupten. Wenngleich seine besten Tage schon ein wenig zurück liegen, meinte der prominenteste Starter nach seinem ersten Finalsieg in Deutschland seit 2011: „Nach einem Sieg fühlt man sich natürlich sehr gut. Ich bin bald 32 Jahre alt. Nachdem Rennen sagte mein Teamchef, dass ich als alter Mann einen tollen Job gemacht hätte. Das denke ich auch. Ich bin ziemlich am Ende meiner Karriere und habe hauptsächlich Spaß an dem was ich noch mache. Ich habe diesmal meine Frau und meine Tochter mit, mit denen ich das Leben derzeit sehr genieße. Ich muss nichts mehr beweisen und kann unbeschwert fahren. Ich habe mal wieder einen Holeshot gezogen und bin dann 20 Runden lang sehr gute Zeiten gefahren.“ Voll des Lobes war „Mike 800 Alessi“ auch über die Veranstaltung. Dazu sagte er: „Die Halle ist vergleichsweise klein und die Strecke sehr eng. Aber, es ist wie es ist, und für alle gleich. Die Strecke war heute nach ein paar Veränderungen besser als gestern und ich habe eine bessere Abstimmung gefunden. Mein Start war auch brillant. Somit hatte ich alle Zutaten, um gewinnen zu können. Die Fans hier sind wirklich genial. Sie unterstützen jeden Fahrer und machen unseren Sport großartig.“

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Nachdem Tyler Bowers kurz zu Boden gegangen war und dadurch seinen bis dahin sicheren zweiten Platz gegen Position fünf unfreiwillig eingetauscht hatte, rangelten der Franzose Boris Maillard und der Sieger des Vorabends, Ryan Breece, um den zweiten Platz. Kurz vor Schluss legte sich auch der Gallier kurz nieder, sodass Ryan Breece den Silberrang auf dem Silbertablett serviert bekam, den er natürlich dankend annahm. So oder so, war er auf einem sicheren Weg zu seinem zweiten Königstitel nach Stuttgart vor drei Wochen. Natürlich war er darüber hocherfreut, was er mit folgenden Worten belegte: „Ich habe mich auf dem Motorrad sehr gut gefühlt und hatte alles unter Kontrolle. Ich war sehr fokussiert und wusste jederzeit, dass ich im Fahrplan war. Ich wollte nichts Verrücktes machen und bin einfach mein Rennen gefahren. Ich hätte noch schneller und noch härter fahren können, doch mit Blick auf den Gesamtsieg in Chemnitz und auch auf die Meisterschaft, muss man auch mal beim Fahren den Kopf gebrauchen.“
Der Franzose Charles Lefrancois erbte ebenfalls durch Boris Maillards Missgeschick einen Platz und wurde, wie am Freitag, Dritter. Hinter dem Pechvogel sowie Tyler Bowers und Justin Starling, ebenfalls aus den USA, wiederholte Dominique Thury als Siebenter sein Resultat vom Freitag und meinte anschließend: „Vor allem nach den Rennen in Stuttgart mit zwei Nichtqualifikationen fürs Finale war das Chemnitz-Wochenende für mich zufriedenstellend. Ich habe es endlich mal hingekriegt, nicht so ergebnisorientiert zu fahren und es zu genießen. Die Stimmung war heute noch besser als gestern. Ich war schon nach dem Opening besonders motiviert.“
In der direkten Nachwuchslasse SX2 der bis 21-Jährigen fuhr der US-Boy Robbie Wageman, ebenfalls wie am Vortag, zum Sieg und dabei diesmal komplett in seiner eigenen Liga. In den ersten Runden fuhr er einen beruhigenden Vorsprung heraus, den er bis ins Ziel halten konnte. Dort traf sein Landsmann Lance Kobusch sieben Sekunden später als Zweiter ein. Mit dem gleichen Rückstand wurde der Brite Dylan Woodcook Dritter. Mit dem Erfurter Paul Haberland und dem erst 15-jährigen Carl Ostermann aus Bonn hatten diesmal zwei Deutsche den Sprung ins Finale geschafft, in dem sie allerdings nach Sturzpech nur die Plätze zehn und elf belegten.
In den fünf Klassen SX1 und SX2 sowie den weiteren Nachwuchskategorien SX125, SX4 und SX5 waren an diesem Wochenende insgesamt 93 Fahrer aus 15 Nationen am Start.
Die Zweitaktklasse SX125 gewann an beiden Tagen der Däne Magnus Smith vor Petr Rathousky aus Tschechien. Nachdem am Freitag Pius Bergmann aus Solalinden bei München als Dritter aufs Podest durfte, gelang dies am Samstag Justin Weirauch aus dem Chemnitz-nahen Thalheim.
Die SX4, die mit 65-ccm-Maschinen bestritten wird, entschied am Freitag Dean-Alexander Kubik aus Nienhagen vor Oskar Gühne aus Waldheim und dem Leipziger Elias Oelsner für sich.
In der SX5 genannten 50er-Klasse setzte sich am Samstag Joshua Kaczmarek aus Teuchern durch. Ihm folgten Arne Karbe aus Bad Freienwalde und Domenik Klemm aus Großolbersdorf als Zweiter bzw. Dritter aufs Podest.

Nach dem Ende der Kampfhandlungen in der Messe Chemnitz zog Dr. Ralf Schulze, der Geschäftsführer der gastgebenden C³ – Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH – folgendes Fazit: „Wir haben unseren Gästen wieder eine insgesamt tolle Veranstaltung mit erstklassigem Motorsport und tollen Show-Einlagen geboten, was mir von vielen Seiten bescheinigt wurde. Daher ist es mir ein Bedürfnis, mich bei allen recht herzlich zu bedanken, die vor und hinter den Kulissen mitgewirkt haben. Allen voran danke ich unserem jahrelangen sportlichen Ausrichter, dem MSC Lugau, aber auch dem ADAC Sachsen mit allen seinen Helfern sowie unseren Sponsoren, Partnern und Dienstleistern. Nicht vergessen möchte ich unser Organisationsteam der C³ und das erneut tolle Publikum. Einen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle unserem langjährigen Projektleiter Martin Seidel aussprechen. Er war es, der seit 2004 diese Veranstaltung mit viel Leidenschaft und professionellem Engagement stetig weiter entwickelt hat. Im nächsten Jahr sucht er eine neue berufliche Herausforderung. Ich wünsche Martin Seidel für die Zukunft alles Gute.“
Mit dem Rennleiter von der ersten Stunde an, Christoph Kunze, wurde ein weiterer verdienstvoller Macher des Chemnitzer Supercross gebührend gewürdigt, aber auch verabschiedet. Der Stollberger war deutschlandweit in dieser Funktion aktiv und will nach seinem 70. Geburtstag in der kommenden Woche ins zweite Glied treten. So ist zumindest sein Plan, doch ob das in der Praxis gelingt, wird sich zeigen.
2003 wurde das Supercross Chemnitz als einzige derartige Veranstaltung in Ostdeutschland ins Leben gerufen und war nach dem Ausstieg von München eine von noch drei Stationen des ADAC SX Cups. Im nächsten Jahr wird das Supercross Chemnitz jedoch pausieren. Hintergrund ist die Neuausrichtung der Veranstaltung und die Suche nach Sponsoren. Dazu erklärte Dr. Ralf Schulze zuversichtlich: „Das Supercross ist für uns ein sehr großes Event, welches wirtschaftlich nur gemeinsam mit Partnern und Sponsoren gestemmt werden kann. Wir sind derzeit in Verhandlung mit Partnern, die uns hier zusätzlich unterstützen können und hoffen, dass uns dies mit geballter Kraft gelingt. Zurzeit sieht es gut aus, dass es für 2021 wieder ein internationales Supercross in Chemnitz geben wird.“
Ergebnisse und weitere Infos unter www.supercross-chemnitz.de.

Text & Foto: Thorsten Horn