2. Lauf zur ETT 2013 Dirt Days Penzberg 6./7. April 2013

No Rain – No Pain
Wie immer große Fahrerzahl und volle Starterfelder bei den Dirt Days in Penzberg,
die sich auch von den schlechten Wetterprognosen nicht abhalten ließen. Dies war
auch gut so, denn wettermäßig blieb es am Samstag den ganzen Tag über trocken und
der Sonntag brachte dann ebenfalls „nur“ leichten Nieselregen zeitweise gemischt
mit leichtem Schneefall, der dem Namen der Veranstaltung den dirtigen Anstrich gab.
Alles aber im enduromäßigen Rahmen und weit weg von zugespritzten Schlammmonstern.
Die Kursführung wie immer kreuz und quer über das MX-Gelände des AMC Penzberg mit
endurotypischer Streckenführung unter Ausnützung aller möglichen Hindernisse,
Auffahrten, Steinfelder, Waldpassage und dem obligatorischen MasterStep, jeweils
mit längerer Umfahrungsmöglichkeit außer bei der Auffahrt nach der Wechselzone.
Hier und überall anders waren aber immer die Mannen des AMC Penzberg mit helfender
Hand zur Stelle und kurz auftretende Staus konnten somit schnell aufgelöst werden.
Ein Lob einmal an dieser Stelle an Alle, die bei den doch recht harschen Temperaturen
den ganzen Tag auf ihren Positionen ausgeharrt haben und immer tatkräftig zur Stelle
waren. Vor allem Franz Staltmeier als Fels in der Brandung am MasterStep, der
überdies das ganze Wochenende wirklich jeden lautstark anfeuerte und kurzfristige
Gedanken ans Aufgeben verfliegen ließ.

Oldies – The first Attack
Alter schützt vor Rennfieber nicht und so schmissen sich 55 Oldies in den ersten
Lauf und eröffneten den Rennreigen der Dirt Days 2013. Der Südtiroler Allzeitkämpfer
Christoph Gatscher/KTM übernahm alsbald die Führung und gab diese erwartungsgemäß
bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter aber harter Kampf um die restlichen
Platzierungen der Top5, mit einigen Verschiebungen während des Rennverlaufs zwischen
Angele Stumpi/Husaberg, Kunert Tommy/KTM, Stefan Herrmann/KTM und Gasser Christian/KTM,
bei denen sich Kunert vor Herrmann das Podest erkämpft und Stumpi schnappt Gasser
in der letzten Runde noch Platz 4 vor der Nase weg.

Werbung

Youngster – Junges Blut in Wallung
Als nächstes stürzten sich die Youngsters ins Renngeschehen und hier Wölfle Max/
Husaberg als Anführer der Meute vor Held Kevin/KTM, Indlekofer Philipp/KTM und
Wegleiter Felix/KTM. Wölfle baut in Folge einen komfortablen Vorsprung auf und
dahinter hauen sich Indlekofer und Wegleiter die Runden um die Ohren. Wegleiter
in Folge auf Position 2 und Indlekofer sieht sich mit einem weiteren Gegner in
Form von Lukas Bair/Husaberg konfrontiert. Bair zieht in Runde 7 an Indekofer
vorbei und hält Position 3 bis kurz vor Schluss. In der vorletzten Runde startet
Indekofer nochmals durch, geht an Bair vorbei, muss aber die Position in der
letzten Runde abermals an Bair abgeben und sich mit Pos. 4 begnügen. An der
Spitze ein ähnliches Bild. Wölfle bis 5 Runden vor Schluss wie ein Uhrwerk unter-
wegs, obwohl ihn Wegleiter schon rundenlang wie ein Schatten folgt. Dann ein
Fehler beim MasterStep und Wegleiter ist durch und lässt die letzten Runden
nichts mehr anbrennen. So steht am Ende Wegleiter vor Wölfle, Bair, Indekofer
und Oberholzner Florian am obersten Stockerl der Youngsters.

Master – der Dreck muss fliegen
Als letzte Streiter des Tages werden die Master auf den selektiven, mit jeder
Menge Hindernissen gespickten Kurs geschickt. An einigen Stellen nun aufgrund
von tiefen Rillen und ausgefahrenen Spuren etwas tückisch, aber umso attraktiver
für den heutigen Tagesabschluss. Die Masters ja bestens im Saft und „Hausherr“
Alois Fiechtner/KTM stürmt in gewohnter Weise in Front. In früheren Zeiten
haute ihn seine stürmische Fahrweise gegen Ende der Rennzeit
oftmals zurück, aber jetzt scheint der Bayer alles im Griff zu haben, fährt
ein souverändes Rennen und hält bis zum Schluss alle Gegner in Schach.
Dahinter liefern sich Markus Wanka/Husaberg und Seppo Suttner/Husaberg einen
heißen Fight um Platz 2, den Wanka mit 2sec. Abstand ganz knapp für sich
entscheiden kann. Den Sprung in die Top5 schaffen ebenfalls noch DBS-Obertuner
Robert „Taliban“ Singer/KTM und Stefan Landendinger/KTM. Der Samstag somit
für die ersten 3 Klassen geschafft und als Sideevent wurde für alle Uner-
schrockenen noch der MasterStep gestartet, bei dem es galt, eine Runde um
Runde höher wachsende, senkrechte Wand aus Holzstämmen zu überwinden. Einige
Adrenalinstöße später war dann endgültig Schluss und es hieß zum gemütlichen
Teil übergehen, für den ab sofort eine fixe Halle samt Beheizung zur Verfügung
steht und nach Hörensagen auch sehr gut angenommen wurde – wir sagen nur
Bierwertung ging an……..na egal, Hauptsache lustig war’s!

Tag2 – Team mit 3h Vollgas
Nicht so lustig dann das Erwachen am Sonntag Morgen, da tief hängender Nebel,
gemischt mit Nieselregen und der einen oder anderen Schneeflocke das Aufstehen
nicht gerade erfreulicher machten. Endurofahrer sind aber keine Stubenhocker
und so standen alsbald 57 Teams am Vorstart und pünktlich um 9:00h ließ der
Bauer Mich seine höllische Böllergranate zum Startschuss krachen. Spätestens
ab diesem Zeitpunkt war der letzte Schläfer wach und Fiechtner Alois
Tarantel gestochen in Front der Meute. Kein Wunder auch, wählten er und
Teampartner Huber Andi doch den schlagkräftigen Namen SOS aus Pakistan und
so hatten sie wohl ob des monströsen Böllerschusses die schiere Panik in
den Adern. Dahinter Bernhard Schöpf/KTM, der frisch vom Auftakt der Enduro
Trophy über Nacht angereist war, aber alleine antreten musste, da sein
Bruder Marco nach dem Schlammrennen in Stang keine Lust auf eine weitere
Dreckpackung hatte. Auf Position 3 das WoWeRacing Team bestehend aus Wegleiter
Felix und Wolf Martin, die aber schon den Atem von Big Rudi Pöschl und Thomas
„Fuxxi“ Günther spürten. Den beiden gewohnt groß Andrückern war aber wohl
noch nicht so richtig warm und so dauerte es doch einige Umläufe bis die
Husabergreiter auf Betriebstemperatur waren. Ab Runde 10 aber dann die
erwartete Show von Pöschl/Günther und eine Zeit jagte die andere. Einzig
die SOS-Sender aus Pakistan und Einzelkämpfer Benni Schöpf hielten dem
Panzerbrecherduo noch bis Runde 13 stand, dann war auch dieser Widerstand
beseitigt. Wie ein Uhrwerk geht es für Pöschl/Günther weiter und wie zur
Strafe wird das gesamte Feld überrundet. Die beiden schließen mit 44 Runden
und natürlich am obersten Podest. Fiechtner/Huber geben sich auch keine
Blöße und fahren Platz 2 ebenfalls souverän nach Hause. Dahinter stellen
sich Wegleiter/Wolf noch auf das Podest und der Vorarlberger Phillipp
Schneider erkämpft sich als Einzelfahrer einen gewaltigen 4. Platz, noch
vor dem Duo Sturm Georg/Rehrl Valentin.

Senior – Fuxxi hoch 2
Das Teamrennen über 3h damit ebenfalls abgehakt und die Senioren warten
als letzte Klasse auf ihr Rennen. Thomas „Fuxxi“ Günther als alte Rennsau
lässt sich nicht lange bitten und schmeißt sich noch richtig warm vom
Teamrennen gleich ins nächste Rennen, das er von Beginn an ebenfalls
dominiert. Dahinter fädeln sich Bernhard Walch/Husaberg, Bleiner Lukas/KTM,
Dodel Rainer/KTM und Kreitmeier Bernhard/TM in die Verfolgerspur. Fuxxi
mit Höllentempo aber einsam an der Spitze, dafür sieht sich Walch alsbald
mit Bleiner konfrontiert. In Runde 10 Fehler von Walch in der Waldpassage
mit anschließendem, schwerem Konditionseinbruches des Mannes von der
Zeitnahme. Bleiner zieht vorbei und in Folge mit souveräner Fahrt auf und
davon. Dodel Rainer kann in Runde 17 dann ebenfalls auf Walch aufschließen
und dieser setzt zur Gegenwehr an, was in einer Bruchlandung in der Stein-
passage mündet. Dodel aber ebenfalls nicht lange im Glück, bricht ihm kurze
Zeit später die Umlenkung und er muss mit verbogenem Federbein seine KTM
beiseite stellen. Walch Bernhard mobilisiert die letzten Kräfte und rettet
völlig am Ende Platz 3 hinter Thomas Günther
und Bleiner Lukas ins Ziel. Dahinter noch Bernhard Kreitmeier und Markus
Rieder in den Top5.

Als Abschluss der Dirt Days wird unter allen Top5-Platzierten über alle
Klassen noch der Master of Dirt im Holeshot-Verfahren ausgetragen. Jeweils
MX-Start und Fahrt über eine eigene Runde und der jeweils Letzte fällt raus.
Nach vielen spektakulären Runden steht Rudi Pöschl ganz oben und die Dirt
Days 2013 waren wie immer jede Minute wert – Organisation, Strecke, Ablauf,
Teilnehmerfeld, usw. – alles Top und damit auch mal ein Lob an den AMC
Penzberg und hoffentlich noch viele Dirt Days in den nächsten Jahren.

Alle Ergebnisse, Infos, usw. unter: www.endurocross.at

Text: Bernhard Walch Fotos: Christian Gasser

Weitere Beiträge

Winter- und Frühlingsbuchungen für das kroatische Enduro FLORICIC – JETZT BUCHEN

DOWATEK wird Titelpartner des Enduro Wintercup – Einschreibung startet am 01.12.2024

Tim Apolle berichtet über seine Rennen in Amerika