Auch am zweiten Tag der 44. Uelsener ADAC-Geländefahrt konnten sich alle Beteiligten über Bilderbuch-Wetter mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein freuen. Allerdings brachten die warmen Temperaturen die Aktiven dann doch nicht so sehr ins Schwitzen, wie die, sich Runde für Runde immer mehr ausgefahrenen Sonderprüfungen. Teilweise bildeten sich tiefe Rillen und Wellen, welche den Teilnehmern ihr ganzes fahrerisches Können abverlangten.
An der Spitze der Gesamtwertung des DMSB-Enduro-Cup ging es besonders eng zur Sache. Nach der ersten Runde lag Pascal Sadecki in Front, dessen Team sein Motorrad mit viel Aufwand und extra herbeigeschafften Ersatzteilen aus Köln wieder flott bekommen hatte. „Ich war happy, dass ich heute an den Start gehen konnte. Danke an alle, die das möglich gemacht haben. Gern hätte ich es mit einem Sieg zurückgezahlt, doch nach eineinhalb Runden habe ich komplett den Faden verloren“, so der Husqvarna-Fahrer, der wegen teils zu passiver Fahrweise und andererseits durch heftige Stürze noch auf den vierten Gesamtrang abrutschte. Zumindest konnte er sich über Rang zwei in der Jugend-Kategorie freuen.
Bis vor der letzten Prüfung lag Patrick Röder in Front. Doch der Honda-Fahrer verspielte am Ende seinen knappen Vorsprung. „Ich bin den letzten Test einfach zu vorsichtig angegangen und dann nicht mehr so ganz in Schwung gekommen. Schade, der Sieg wäre heute drin gewesen. Dennoch bin ich mit meinem Platz unter den Top Drei sehr zufrieden.“
So musste er lediglich Lars Oldekamp den Vortritt lassen, der Zweiter wurde und Garry Dittmann der heute eine echte Sternstunde hatte. Der Youngster präsentierte sich bereits gestern stark in Form. Auch heute war er über den Tag immer in Schlagdistanz zur Spitze, bevor er gegen Ende so richtig aufdrehte. „Ich habe in der letzten Prüfung alles gegeben. Ehrlicherweise habe ich mich immer am Klassement der Jugend-Klasse orientiert. Das es sogar für den Sieg im B-Championat gereicht hat, ist super schön. Mir fehlen echt die Worte“, so der überglückliche KTM-Fahrer, der sich selbst als so gar keinen Sand-Fahrer bezeichnet.
Neben Garry Dittmann (Jugend) und Lars Oldekamp (E2B) konnten sich zudem Marcus Degel (E1B) und Hauke Neddermeyer (E3B) über Klassensiege freuen. Für beide war es das erste Mal, das sie auf dem obersten Treppchen standen. Dieses Gefühl kennt Mario Grimm (Foto unten) zur Genüge. Der 55-jährige „Dauerbrenner“ siegte erneut überlegen in der Super-Senioren-Kategorie, während Udo Künz den Spieß umdrehte und diesmal die Senioren-Klasse vor Dirk Peter gewann. Bei den Damen setzte sich erneut Stephanie Laier vor Tanja Schlosser durch. Der Mannschaftssieg ging, wie schon am Vortag, an das Team ADAC Niedersachsen / Sachsen-Anhalt in der Fahrerbesetzung Lennart Marwede, Sebastian Stube und Jonas Maximilian Fehlig.
Tagesschnellster wurde, wie schon am Samstag, Paul Roßbach. Allerdings war seine Freude über diesen Erfolg doch sehr getrübt. Sichtbar humpelnd betrat er das Siegerpodest, um seinen Pokal in Empfang zu nehmen. „Im ersten Test der dritten Runde habe ich mit dem Fuß einen Baumstumpf erwischt. Das Gelenk ist gleich extrem angeschwollen. Ich denke, die Bänder sind angerissen. Mal sehen, was der Arzt dazu sagt“, schüttelt der Beta-Fahrer nur mit dem Kopf. Ob wir ihn nächste Woche beim DEM-Lauf in Waldkappel wiedersehen? „Ich denke doch“, gibt er sich kämpferisch, „wenn es nicht schlimmer wird, bin ich auf jeden Fall dabei. Schließlich konnte ich den heutigen Tag ja auch zu Ende fahren!“
Ergebnisse
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Quellen / Foto: Peter Teichmann / ADAC Enduro