Red Bull SIX DAYS – Motorsporthighlight des Jahres auf dem Sachsenring
Die Enduro-Mannschaftsweltmeisterschaft International Six Days Enduro 2012
(ISDE, www.fimisde2012. com) findet erstmals nach 23 Jahren wieder in Deutschland statt.
An dem Großereignis,das im September im Erzgebirge rund um den Sachsenring stattfindet,
werden ca. 500 Fahrer aus 35 Nationen teilnehmen. An insgesamt 6 Veranstaltungstagen
müssen die Endurofahrer eine Gesamtstrecke von etwa 1.400 km absolvieren und befinden
sich täglich bis zu 7,5 h auf dem Motorrad.
Dies bedeutet eine hohe Belastung für die Fahrer und das Material aber auch für die Strecke
selbst. Zur Dokumentation des allgemeinen Streckenzustandes und möglicher Schäden, die im
Rahmen der ISDE an der Strecke auftreten können, entwickeln der ADAC Sachen e.V., als
Ausrichter der Veranstaltung, in Kooperation mit der TU Dresden (Lehrstuhl Gestaltung von
Straßenverkehrsanlagen und Professur für Photogrammetrie) ein Verfahren zur Erfassung und
Visualisierung des Streckennetzes. Hierbei steht vor allem ein Vorher-Nachher-Vergleich einzelner
Streckenabschnitte zur Beurteilung möglicher Schadensansprüche im Vordergrund.
Da sich der Rundkurs größtenteils aus Waldwegen
und unwägbaren Gelände zusammensetzt,
gestaltet sich dies als Herausforderung. Nur geübte
und erfahrene Endurofahrer sind in der Lage, die
geplanten Streckenteile sicher zu passieren. Aus
diesem Grund werden die Befahrungen vor und
nach dem Motorradrennen durch Mike Heydenreich,
selbst zweimaliger Titelträger bei den SIX DAYS,
absolviert. Er und sein Motorrad werden dazu mit
entsprechender Technik ausgerüstet.
Es kommt ein für den Sportbereich konzipiertes,
flexibles Kamerasystem zum Einsatz, welches vor
allem von Skifahrern, Motorsportprofis und Surfern
genutzt wird. Montiert am Helm des
Motorradfahrers nehmen zwei in und gegen die
Fahrtrichtung ausgerichtete Kameras
hochaufgelöste Videosequenzen der Strecke auf. Jeweils zwei 170°-Weitwinkelobjektive
ermöglichen eine fast vollsphärische Dokumentation. Die automatische Belichtungs- und
Blendensteuerung ist für Extremsituationen ausgelegt und gewährleistet auch bei schnell
wechselnden Lichtverhältnissen oder bei holprigen Fahrten gute Aufnahmen.
Insgesamt werden ca. 300.000 Einzelbilder aufgezeichnet. Ein manueller Umgang mit dieser
Datenmenge ist nicht mehr möglich. Um im Schadensfall besser zu den gewünschten Stellen
navigieren zu können, ist die Verortung des Aufnahmestandorts ebenfalls notwendig. Dazu wird
der Fahrer zusätzlich mit einem mobilen GPS-Gerät ausgerüstet, mit dessen Hilfe den Bildern
nachträglich die 3D-Koordinaten der Aufnahmestandorte zugeordnet werden. Ein im Rahmen der
Kooperation entwickeltes Softwarepacket ermöglicht dann die einfache Auswahl und Visualisierung
bestimmter Streckenabschnitte.