Bei hochsommerlichen 35 Grad und inmitten eines Sandsturms
startete am 06.04.2013 die Abu Dhabi Desert Challenge 2013.
Super Special Stage
Für die rund 70 gestarteten Motorrad-Piloten war der erste Tag noch keine allzu
große Herausforderung, denn der Veranstalter eröffnete die Rallye traditionell
mit einem rund zwei Minuten langen Prolog, der sogenannten Super Special Stage.
Ein sehr eng gesteckter Offroad-Rundkurs, lediglich mit einem künstlich ge-
schaffenen Sprung, entschied über die Startreihenfolge zur morgigen ersten
„richtigen“ Etappe.
Die beiden Speedbrain Piloten Joan Barreda und Paulo Goncalves absolvierten
diese kurze Sonderprüfung sehr souverän, war die einzige Vorgabe des Teams
doch nur ein Platz unter den Top 15. Ein dritter Platz für Joan und ein
sechster für Paulo reichten aus, damit beide ihr Soll erfüllten und sich
damit ihren Startplatz selbst auswählen können. Wie fast alle
Spitzenpiloten werden auch Joan und Paulo auf ihrer Speedbrain 450 Rally
morgen im hinteren Teil des Feldes starten, um die Führungsnavigation zu
vermeiden und sich voll auf Tempo konzentrieren zu können.
Ergebnis Super Special Stage
1. Sunderland (GBR, Honda) 1:41,5 min
2. Rodrigues (PRT, Honda) 0,7 sek zurück
3. Joan Barreda (ESP, Speedbrain) 1,8 sek
4. Israel (CHL, Honda) 2,1 sek
5. Coma (ESP, KTM) 3,5 sek
6. Paulo Goncalves (PRT, Speedbrain) 4,6 sek
Die Etappe 1 wurde für Motorräder wegen eines Sandsturms nicht gestartet
Bei Sichtweiten von maximal 100 Metern sah sich der Veranstalter aus Sicherheits-
gründen gezwungen, zumindest die Motorräder und Quads heute nicht auf die Strecke
zu schicken. Die Teilnehmer mussten also von der Startlinie im Konvoi zum nächsten
Biwak geführt werden, wo alle Teams den Rest des Tages verbrachten und nun auf
Wetterbesserung hoffen.
Joan Barreda: „Schade, aber da kann man nichts machen. Die Sicherheit aller Fahrer
geht vor, und wir respektieren die Entscheidung der Rennleitung. Hoffentlich ist
der Sturm morgen vorbei, damit es endlich losgeht.“
Paulo Goncalves: „So ein Ruhetag außer der Reihe ist nicht unbedingt wünschenswert,
denn Du bist eigentlich schon im Rennmodus und musst nun dasitzen und warten.
Aber ok, morgen wird`s schon losgehen.“
Etappe 2: Gesamtlänge 250km
Dieser Renntag war für die Teilnehmer dann auch gleich richtig hart und hielt für
alle Fahrer die ganze Emotionsbandbreite des Rallye-Rennsports parat. Im Glutofen
der Liwa-Wüste kämpften alle Piloten vom Start weg nicht nur gegen ihre Gegner,
sondern vor allem gegen den tiefen Sand und die extrem weichen, endlos langen
und steil abfallenden Dünen.
Auch die beiden Speedbrain Cracks Joan Barreda und Paulo Goncalves mussten mit
Ihren Speedbrain 450 Rally Bikes durch diese Tortur. Während Paulo nicht nur
unbeschadet, sondern auf einem hervorragenden dritten Platz diese extrem harte
Etappe meisterte, lief es für Joan nicht optimal. Der schnelle Spanier war
nach dem ersten Tankstopp bereits auf Podiumskurs, als er nach einem der zahl-
losen Dünensprünge einen heftigen Schlag an seinem Handgelenk verspürte und
am Servicepunkt stoppen musste. Damit kam für Joan das frühe Aus bei der Abu
Dhabi Desert Challenge 2013, denn an eine sichere Weiterfahrt in diesem physisch
äußerst anstrengenden Rennen war unter diesen Umständen nicht mehr zu denken.
Paulo Goncalves bildete zu diesem Zeitpunkt bereits mit Sam Sunderland und
Marc Coma das Führungstrio, ging das Tempo souverän mit und konnte so einen
sicheren dritten Platz nach dem ersten Renntag auf seinem Konto verbuchen.
Paulo Goncalves: „Es war ein perfekter Einstieg ins Rennen. Durch die extreme
Hitze und die ständigen Dünen-Auf- und Abfahrten wurde das Motorrad heute
aufs äußerste belastet, hielt aber auch diesen ultimativen Anforderungen stand.
Leichtes Handling und der bärenstarke Motor zusammen mit einem perfekt ab-
gestimmten Fahrwerk waren heute für mich die entscheidenden Faktoren fürs Podium.
Ich bin jetzt noch ganz begeistert, gleich am ersten Tag das erste Tagespodium
für die Speedbrain 450 Rally einzufahren und freue mich auf die morgige Etappe.“
Joan Barreda: „Sorry – mehr kann ich dazu nicht sagen. Es tut mir nicht nur für
das Team, sondern für alle meine Fans leid, dass ich das Rennen zu diesem frühen
Zeitpunkt bereits beenden muss. Dabei war die Situation eigentlich gar nicht
dramatisch. Nach einem Sprung verspürte ich einen starken Schmerz im Handgelenk
und musste sofort stoppen. Die Handgelenksverletzung, die ich mir bei der Dakar
zugezogen hatte, ist offensichtlich immer noch nicht ganz ausgeheilt und damit
ist klar, dass ich das Rennen nicht beenden kann.“
Teamchef Wolfgang Fischer: „Ein Auftakt mit gemischten Gefühlen. Joans Verletzung
ist natürlich ein Rückschlag, denn er brannte darauf, seinen Erfolg vom Vorjahr
hier zu wiederholen. Paulos heutiger Erfolg und das erste Tagespodium in der
Wüste ist dafür umso erfreulicher für den ersten Auftritt als Hersteller. Er
ist sauber in der Spitze des Feldes dabei und hat sich für morgen eine gute
Ausgangssituation gesichert.“
Ergebnis Etappe 2:
1. Sunderland (GBR, Honda) 3h39m19s
2. Coma-Camps (ESP, KTM) +00:02:09
3. Paulo Goncalves (PRT, Speedbrain) +00:02:49
4. Ullevalseter (NOR, KTM) +00:14:32
5. Przygonski (POL, KTM) +00:19:31
Gesamtstand nach zwei Etappen:
1. Sunderland (GBR, Honda) 3h41m00s
2. Coma-Camps (ESP, KTM) +00:02:13
3. Paulo Goncalves (PRT, Speedbrain) +00:02:54
4. Ullevalseter (NOR, KTM) +00:14:38
5. Przygonski (POL, KTM) +00:19:38
PR: speedbrain GmbH, Bastian Schöner