Benzin im Blut – Die Felix Melnikoff Kolumne #18

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Auch im Monat Mai lag mein Schwerpunkt beim Motocross und ich war gleich auf drei, mir noch völlig unbekannten Strecken unterwegs. Es sollte sich zeigen, ob und wie ich, als Enduro Fahrer, in der Deutschen Motocross Meisterschaft mithalten kann.

Bild: Michel Kuchel/ michel238pic

Thats Race – Deutsche Motocross Meisterschaft in Genthin/Ferchland

Für meinen ersten DM Lauf reiste ich nach Genthin und dort hatte ich ein richtig cooles Wochenende. Erstmals war unser BVZ Enduro Team gemeinsam auch beim Motocross unterwegs. So reiste auch ich schon am Freitag an, um meine Teamkollegen und meinen Großcousin Martin zu unterstützen. Der war extra aus Andorra angereist, um in der 85er Klasse an den Start zu gehen und ich konnte mir die Strecke am Samstag schon gut anschauen. Am Sonntag war ich dann an der Reihe und ging in der 125ccm Klasse der Deutschen Meisterschaft an den Start. Mein Highlight des Tages war das Zeittraining. Hier konnte ich die fünftschnellste Zeit setzen und sicherte mir so unter den 37 Startern eine optimale Startposition

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Bild: Michel Kuchel/ michel238pic
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Nach einem mittelmäßigen Start lief es zunächst ganz gut und ich kämpfte mich in einer Traube aus mehreren Fahrern bis auf Platz 9 vor. Einige Runden waren wir Hinterrad an Hinterrad unterwegs und so riss ein stürzender Vorfahrer dann auch gleich drei andere Fahrer und auch mich mit. Das war mein Stutz Nr. 1 und kostete mich zwei Plätze. Wieder auf Platz 9 vorgekämpft folgte dann Sturz Nr. 2. Beim Zweikampf verkeilte sich mein Stiefel so im Hinterrad meines Motorrades, dass ich ohne Hilfe nicht freikam. Das kostete mich richtig Zeit und auf Position 18 zurückgefallen, kämpfte ich mich in den nächsten Runden wieder bis auf Platz 13 vor. Doch leider kam dann noch Sturz Nr. 3. Kurz vor dem großen Stepper brach ein Überrundeter Fahrer seinen Sprung ab und legte eine Vollbremsung hin. So krachte ich voll in ihn hinein, denn ich hatte schon zum Sprung angesetzt und keine Chance mehr zu bremsen. Das war es leider mit Platz 9, Klar habe ich mich super geärgert, doch nach dem ersten Schreck konnte ich froh sein, mit Platz 21 überhaupt noch ins Ziel gekommen zu sein und dabei nicht mehr als ein paar Plastikteile eingebüßt zu haben. That‘s Racing!

Bild: Michel Kuchel/ michel238pic
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Bild: Winfried Kastler

Neuer Lauf, neues Glück! Im zweiten Lauf kam ich dann ohne Sturzpech durch. Ich konnte konstante Zeiten fahren und kämpfte mich von Platz 14 nach dem Start auf Platz 9 vor. Das war harte Arbeit, denn hinter Platz drei ist das Fahrerfeld echt eng beieinander. Auf der inzwischen sehr anspruchsvollen Strecke suchte ich nach den besten Spuren und konnte einige harte Zweikämpfe für mich entscheiden. So hatte ich fünf Fahrer überholt und war am Ende mit Platz 9 im zweiten Lauf zufrieden.

MX2 Landesmeisterschaft Berlin Brandenburg

Ein anderer Schnack ist da die MX2 Klasse in der Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg. Hier ging ich mit meiner 125er inmitten zahlreicher 250er zwei & vier Takt Maschinen in Parmen an den Start. Die Naturstrecke lag mir gut. Nach einem mittelmäßigen Zeittraining und verbesserungswürdigen Starts konnte ich in den beiden Rennen dann doch noch einige Lokalmatadoren bezwingen und erkämpfte in der Gesamtwertung des Tages Rang 6. In der 125er Youngster Wertung schaffte ich es auf das Podium und holte in beiden Läufen einen sicheren zweiten Platz, hinter Eric Rakow, der auch als Gesamtsieger des Tages wieder einmal unschlagbar war.

Bild Winfried Kastler

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Bild privat
Bild Winfried Kastler
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Ein anspruchsvoller Job – Betreuer und Mechaniker

Auch an meinem rennfreien Wochenende war ich am Start. Dieses Mal aber als Betreuer für meinen Großcousin Martin aus Andorra, der bei den MX Masters in Dreetz für den ADAC Berlin Brandenburg an den Start ging. Auch David und Bert waren vor Ort, um Trey Cox, den Sohn der Enduro Legende Alfie Cox, aus Südafrika bei seinem ersten Rennen in Deutschland zu betreuen. So ging es unter dem Zelt des BVZ Racing Teams richtig international zu. Eine bessere Vorbereitung für meine mündliche Englischprüfung hätte ich kaum haben können. Es war gut einen Renntag mal wieder aus einer anderen Perspektive zu erleben. So wird einem mal wieder bewusst, was Betreuer und Mechaniker so leisten. Es hat mir echt viel Spaß gemacht, doch auf die Dauer wäre das nichts für mich. Am Streckenrand zu stehen strapaziert meine Nerven viel extremer, als selbst am Startgatter zu stehen und am Ende macht selber zu fahren immer noch am meisten Spaß.

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Form bestätigt – Deutsche Motocross Meisterschaft in Lugau

Von der „Micky Maus“ Strecke in Lugau hatte ich schon viel gehört, bin aber selbst dort noch nie gefahren. Tatsächlich war die Strecke der krasse Gegensatz zum tiefsandigen Genthin und ich war gespannt, wie ich auf dem steinigen Hartboden zurechtkommen würde. Schon beim Ablaufen war mir klar, dass es hier auf einen guten Start ankommt, da auf der echt schmalen Stecke das Überholen kaum möglich ist.

Bild: Winfried Kastler

So gab ich also am Start alles und es war kaum zu glauben, im ersten Lauf war ich dritter in der ersten Kurve und im zweiten Lauf fünfter. Ich hatte, für meine Verhältnisse also nahezu zwei perfekte Starts und ging mit guten Ausgangspositionen in die Rennen.

Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler

Glücklicherweise überstand ich einige harte Überholmanöver und Blockpässe und kam sturzfrei durch beide Läufe. Meine beiden Teamkollegen Oscar Denzau und Florian Brauns hatten da leider nicht ganz so viel Glück.

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Die Strecke war schon „anders“ und sehr technisch zu fahren. Keine Anlieger oder Spurrillen, dafür aber lose Steine, Naturhänge und Sprünge, die man genau treffen sollte. Vielleicht kamen mir hier meine Enduro Skills zugute. Auf jeden Fall war ich stolz auf Platz 8 und 9 in den Läufen und konnte mit Platz 8 in der Tageswertung viele wertvolle Punkte in der Deutschen Motocross Meisterschaft einfahren.

Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler
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Ausblick

Auch im Juni werde ich noch auf einigen MX Strecken unterwegs sein. Geplant ist aber auch mal wieder ein Enduro Wochenende beim Sprint Enduro in Tschechien. Außerdem freue ich mich auch schon auf das neue Motocross und Enduro Magazin, In der nächsten Ausgabe des MCE 07/2022 werden mein Bike und ich einmal näher vorgestellt, womit sich dann auch endlich mein Besuch bei Marko Barthel im April erklären lässt. Seid gespannt und schaut auch dort mal rein!

Bis dahin Euer.

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