Benzin im Blut: Die Felix Melnikoff Kolumne #29

Kaum hat die Enduro Saison begonnen, sind die ersten vier Läufe der Deutschen Meisterschaft schon wieder gefahren und wir gehen in die Enduro Sommerpause.

IM KASTEN – Shooting mit Crazy Hero Actionphotography

Auch in diesem Jahr war es wieder echt schwierig einen Termin für unser alljährliches Shooting zu finden. Schließlich ist Daniel inzwischen weltweit mit seinen Foto Ausstellungen unterwegs. So kamen die Osterferien wie gerufen, und am ersten freien sonnigen Vormittag ging es, anders als in den letzten Jahren, mal raus in die Natur. Es ist wie immer krass, wie viel Mühe in professionellen Bildern steckt, und wie viel Spaß es auch macht, sich neue Motive zu überlegen Die Ergebnisse unseres kreativen Schaffens werdet ihr künftig als Titelbilder meiner Kolumnen sehen. Auf jeden Fall geht ein riesengroßes Dankeschön an Daniel Daja/ CRAZY HERO ACTIONPHOTOGRAPHY.

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Felix beim Fotoshooting

HEIMSPIEL– Motocross LM beim MSC Hänchen

In meine Zeitplanung hat es kaum gepasst, doch wann habe ich schon mal die Gelegenheit mal direkt „vor der Haustür“ zu fahren und Familie und Freunde auf die Rennstrecke einzuladen. Also ging ich am Ostermontag beim MSC Hänchen in der MX2 Klasse der Motocross LM des ADAC Berlin-Brandenburg an den Start. Eine Herausforderung ist das schon, nach den Seitenwaagen der Deutschen Meisterschaft durch die tiefen Spurrillen zu fahren. Aber als Enduro Fahrer ist das klar mein Ding und ein gutes Training ist es allemal. Die Koffer eigentlich schon gepackt ging es dann schnell noch aufs Treppchen und zum Interview mit Hartmuth Kunkel und dann nichts wie los auf die Autobahn in Richtung Italien zur Enduro EM.

Foto Winfried Kastler
Foto Winfried Kastler

PRÄMIERE–Enduro Europameisterschaft in Italien

Das war natürlich ein langer Ritt und für mich bisher auch die längste Anreise zu einem Rennen. In diesem Jahr wird es wohl noch einige ähnliche Prämieren für mich geben. Zunächst fühlte sich die Anreise wie ein Urlaub an, bei 20 Grad und Sonnenschein mit Zwischenstopp in Verona und einen Abstecher an den Strand von Rimini. Doch eigentlich konnte ich es kaum erwarten in Fabriano die Prüfungen abzulaufen. Auch das kam einem Wanderurlaub ziemlich nahe, denn meine ganze Familie stapfte mit mir durch die wirklich wunderschöne Landschaft. Die 10km lange Enduro Prüfung mit ihren gefühlt unendlichen steinigen Auf- und Abfahrten und der Cross Test mit gleich mehreren Flussdurchfahrten waren bei Sonnenschein noch gut zu bewältigen, was nach dem Dauerregen, der nach dem ersten Renntag einsetzte, dann aber ganz anders aussah. Am besten, ihr schaut mal in mein Video, dann versteht ihr was ich damit meine:

Video

Für mich und meine Familie war es der erste EM Lauf im Ausland und wir hatten schon großen Spaß an den neuen Herausforderung. An das ungewohnt steinige und steile Gelände muss ich mich, als Brandenburger Sandfahrer, erst noch gewöhnen. Auf jeden Fall bin ich heile und ohne Strafzeiten durchgekommen und weiß, woran ich künftig arbeiten werde. Rückblickend kann ich aber wirklich sagen, dass wir auch ohne unser Team nie auf uns allein gestellt waren. Alle sieben deutschen Fahrer haben sich gegenseitig unterstützt und es war ein riesen Erlebnis für mich. Ein großes Dankeschön geht an das Team Wills und das OSK Racing Team für die tatkräftige und moralische Unterstützung.

Bild privat: Enduro Europameisterschaft in Fabriano/Italien
Bild privat Anmeldung und Technische Abnahme
Bild privat: am Vorstart
Bild privat: auf der Startrampe
Bild privat: im Extremtest
Bild privat: Service nach dem ersten Renntag
Bild privat: Felix Melnikoff und Maximilian Wills/ Motorsport Team Germany

LETZTER SCHLIFF–Enduro Kader Training

Lange ist es her, doch umso mehr freute ich mich mal wieder auf ein Enduro Kader Training mit den Jungs vom ADAC Berlin-Brandenburg und Dennis. Nur eine Woche vor dem Sprint Enduro in Neiden trainierten wir unter dem kritischen Profi- Blick enge Kurven und schmale Waldpassagen, das perfekte Training also für die nächsten beiden Enduro DM Läufe. Ein großes Dankeschön geht dafür an den ADAC Berlin-Brandenburg, der dieses Training gemeinsam mit der ADAC Stiftung Sport möglichgemacht hat.

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Bild privat: Enduro Kader Training mit Dennis Schröter
Bild privat
Bild privat

EINMAL ANDERS–Sprint Enduro in Neiden

Auf das Sprint Enduro in Neiden habe ich mich schon lange gefreut. Zum einen zählt die Strecke zu meinen Lieblingsstrecken und zum anderen ist mir das Sprint Enduro Format gut bekannt, denn in der tschechischen Sprint Enduro Serie bin ich schon mehrmals mitgefahren. Ich finde es Klasse, dass die Sonderprüfungen hier mehrmals und ohne endlos lange Etappen gefahren werden. Ohne lange Erholungspausen auf der Etappe ist das zwar anstrengend, aber so zieht sich das Rennen nicht über den ganzen Tag hin, ein Format, das mir gut gefällt.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Jeweils am Samstag und Sonntagvormittag startete erst einmal der Deutsche Enduro Cup und so konnte ich mir live noch ein paar Spuren anschauen und praktischerweise auch gleich meine Teamfahrer Flori, Nick und unseren Neueinsteiger Timm anfeuern. Ab dem Mittag startete ich dann mit Davide, Trissi, Lane und Paul in der Internationalen Deutschen Meisterschaft ins Rennen und die zwei Sonderprüfungen waren jeweils sechsmal zu fahren. Am ersten Tag gelang mir das, abgesehen von der ersten Prüfung, in der mein Bike unerklärlicherweise ausging und nicht gleich wieder anspringen wollte, ansonsten ganz gut. Es hat auch sein Gutes, mit Wut im Bauch in die Prüfungen zu gehen, denn so fuhr ich mit meinen Prüfungszeiten sogar mehrmals ganz vorn mit. Nach dem Pech in der ersten Prüfung funktionierte das neue Mapping aber tadellos und die KTM war richtig bissig unterwegs. Ergebnis am Ende des Tages war somit der sechste Platz für mich.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Am Sonntag wurden die Prüfungen dann umgekehrt gefahren und meine Technik lief wie geschmiert Ich hatte von Anfang an echt Spaß beim Fahren, konnte pasable Zeiten fahren und mich auch immer wieder steigern. Den anderen Fahrern ging es aber ähnlich und so lagen unsere Zeiten dicht beieinander. Obwohl ich selbst in der letzten Prüfung nochmal meine persönliche Bestzeit faheren konnte war es am Ende des Tages Platz acht für mich.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Video

AUSBLICK

Kaum zu glauben, doch tatsächlich ist die halbe Enduro DM 2023 schon wieder gelaufen und immerhin gehe ich, trotz anfänglichem Pech, auf Platz 6 der Junioren Gesamtwertung liegend, in die Enduro Sommerpause. Das heißt aber keinesfalls, dass ich nun die Beine hochlegen werde, denn schon im Mai stehen zwei Motocross DM Rennen in meinem Kalender. Außerdem freue ich mich auf eine Woche Schülerpraktikum bei Bert und Davide im BVZ Motoradhandel. Was ich dort erlebt habe, erzähle ich Euch dann in meiner nächsten Kolumne.

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