Benzin im Blut – Die Felix Melnikoff Kolumne #39

Bild: Daniel Daja/ Crazy Hero Actionfotography

Während die DEM schon zwei Läufe auf dem Konto hat, startete im März auch die Enduro Europameisterschaft in Italien mit einem stark besetzten deutschen Fahrerfeld.

Wie versprochen, hier noch das Video des ersten DEM Laufes aus Tucheim:

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BERÜHMT BERÜCHTIGT – DEM in Dahlen

Bild: Peter Teichmann

Wie in jedem Jahr, und sogar im Programmheft für die zahlreichen Zuschauer als Highlights der Veranstaltung ausgewiesen, erwarteten uns Fahrer beim zweiten Lauf der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft nicht nur zwei anspruchsvolle Sonderprüfungen in Dahlen und Meltewitz, sondern auch wieder einige Schlammpassagen und die berühmt berüchtigte Dahle-Durchfahrt. Ich kann nicht verstehen, dass die Schlammpassagen für die Zuschauer cool anzuschauen sind aber trotz dessen sind diese alljährlich wieder dabei. Bei uns Fahrern sind sie wenig beliebt.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Der Renntag startete für mich gut und ich konnte gute Zeiten fahren. Nach der fünften Sonderprüfung, auf P15 im Championat liegend, hätte das Rennen für mich auch perfekt enden können. Doch dann wurden mir leider die schlammigen Bedingungen zum Verhängnis. Meine Gabel fing an zu sauen und gab schließlich ganz den Geist auf. Im Laufe des 8 ½ stündigen, extrem langen Renntages, hatte ich dann kein gutes Gefühl mehr auf dem Motorrad und stellte zudem auch noch fest, dass sich am hinteren Dämpfer, die fest eingeklebte obere Schraube gelöst und völlig verklemmt hatte. Da ließ sich nichts mehr drehen und das Motorrad war nicht mehr kontrolliert zu fahren. Im letzten Service musste ich dann auch noch meine verbogene Bremsscheibe wechseln. Es lief also alles andere als optimal für mich und ich büßte in den letzten Sonderprüfungen leider noch einige Plätze im Championat ein. Für den Sieg in meiner Klasse J2 hat es, als kleiner Trost trotzdem gereicht. Trotz allem aber war mal wieder festzustellen, dass es in Sachsen immer die treuesten Enduro Fans am Streckenrand gibt. Die Stimmung ist unschlagbar, ein großes Dankeschön dafür!

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

AUFTAKT– EM in Fiorentino Italien

Kurz geschüttelt und durchgeatmet ging es mit meiner 125ccm KTM weiter zum ersten Lauf der Enduro Europameisterschaft nach Italien. Bei 20 Grad und Sonnenschein hatte das Strecke Ablaufen schon etwas von Urlaub und die Kulisse hätte schöner kaum sein können, direkt an der mittelalterlichen Stadtmauer und 50m von der Eisdiele entfernt lag unser Fahrerlager. Man fühlte sich dort wirklich willkommen und so war auch die Stimmung unter den 18 deutschen Fahrern richtig gut.

Bild: privat
Bild: privat

Nun aber zur Strecke: mit harten und steinigen Bodenverhältnissen hatte ich in Italien schon gerechnet, aber dass unter den losen Steinen dann auch noch Steinplatten stecken, das war mir neu. Gerade im Extremtest mit krassen Auf- und Abfahrten war das schon anders als gewohnt und sorgte für einige Diskussionen beim gemeinschaftlichen Strecke ablaufen. Trotz alledem entschied ich, schon in der ersten Runde die Steinkante im Extremtest zu springen. Mein Plan ging auf und so fuhr ich damit sogar die beste deutsche Zeit in der ersten Runde. In der zweiten Runde wollte ich dann noch mehr puschen und ans Limit gehen, bin dabei aber leider mehrmals zu Boden gegangen. Mit der Zeit gewann ich dann wieder mehr Vertrauen zur Strecke und brachte den ersten Renntag mit P12 zu Ende, konnte also meine ersten EM Punkte mitnehmen.
Da ich am ersten Renntag mein Glück etwas überstrapaziert hatte, ging ich etwas ruhiger in den zweiten Tag, doch dabei habe ich in der ersten Runde dann aber zu viel Zeit liegenlassen und mein Sturz im letzten Test katapultierte mich dann leider auch noch einige Plätze im echt stark besetzten Fahrerfeld zurück. Leider keine Punkte für P16. Mit dem Blick auf meine Zeiten des letzten Jahres kann ich feststellen, dass ich der Spitze schon ein wenig nähergekommen bin und für meinen nächsten EM Lauf nehme ich mir vor etwas konstanter zu fahren.

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Bild: privat

Das komplette Video gibt es in der nächsten Kolumne, hier ein Vorgeschmack aus dem Extremtest:

HEIMSPIEL – Mit der 125ccm in der MX1

Leider habe ich nicht so oft die Gelegenheit quasi vor der Haustür ein Rennen zu fahren. Also nutzte ich am Ostermontag die Chance und ging in der Motocross LM Berlin-Brandenburg in der MX1 Klasse an den Start. Mit meiner 125er SX KTM konnte ich da erstaunlich gut mithalten und trotz technischer Probleme im ersten Lauf gesamt P4 einfahren. Für meine Fans am Streckenrand war ich also gut der Kleinesten Zweitakte gut rauszuhören und so inmitten der Quad und Seitenwagen DM bot die zerpflügte Strecke so einige Highlights. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und ein gutes „Enduro Training“ war das allemal.

Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler
Bild: Winfried Kastler
Bild: privat

IM KASTEN– Crazy Hero Actionphotography

Und schon wieder war es soweit. Das jährliche Fotoshooting mit Daniel war in diesem Jahr zwar wettertechnisch eine Herausforderung, doch meine ganze Familie war am Start und unter unermüdlichem Einsatz sämtlicher zur Verfügung stehender Regenschirme des Hauses, gaben wir alle das Beste. Die Mühe hat sich gelohnt und wir haben auch für die nächsten Kolumnen wieder krasse Titelbilder. Vielen herzlichen Dank dafür an Daniel.

Bild: privat

Ausblick

Im April freue ich mich schon besonders auf das Sprint Enduro in Großlöbichau. Gleich an zweit Tagen werden dort am 27./28.April, ohne große Etappe eine Sonderprüfung nach der anderen abreißen. Eine gute Gelegenheit für Enduro Fans, Enduro Fahrer den ganzen Tag über auf der Strecke fahren zu sehen. Wie es dort gelaufen ist, erzähle ich dann in meiner nächsten Kolumne.

Euer

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