Im Juli, mitten in der Enduro Sommerpause, machte ich mich auf den Weg zu zwei Läufen in der Deutschen Motocross Meisterschaft und versuchte mich das erste Mal auch selbst als Trainer.
Titelbild: Daniel Daja – Crazy Hero Actionfotography
LEGENDÄR – MXDM Aichwald
Das legendäre MX Event in Aichwald hatte ich in meinem Rennkalender fest eingeplant. Obwohl die Anreise mit über 700 km echt weit ist, hatte sie sich bisher doch immer gelohnt. In diesem Jahr stand die Anreise aber leider unter keinem guten Stern. Zum einen hatte es mich mit einer krassen Erkältung ziemlich erwischt und bis zur letzten Minute vor der Abfahrt war ich mir noch nicht sicher, ob ich fit genug sein würde, um an den Start zu gehen. Doch schließlich machten wir uns auf den Weg und die lange Fahrt verging wie im Flug. Denn während der Anreise verfolgten wir das Viertelfinale unserer Nationalmannschaft im Spiel gegen Spanien, welches dann leider auch das letzte in dieser EM sein sollte. So spannend wie das Spiel war dann auch unsere Anreise denn ohne die fleißigen Helfer und den großen Traktor hätten wir es nicht einmal ins Fahrerlager geschafft, Ohne Traktor ging da nichts voran, denn es hatte in den Tagen zuvor gut geregnet und es sollte leider auch nicht der letzte Regen an diesem Wochenende gewesen sein.
Am Samstag fuhr ich dann also mit halber Kraft so gut es ging und erkämpfte mir den Startplatz P7. Die extrem schwülen und heißen Temperaturen waren nicht nur kräfteraubend, sondern leider auch die Vorboten für das, was uns im Laufe des Tages noch erwarten sollte.
Im ersten Lauf hielt das Wetter noch und ich konnte nach einem mäßigen Start auf Platz 8 ins Ziel einfahren. Doch im zweiten Lauf kam es dann dicke. Die Wolkenfront war nun genau über uns und der Starkregen setzte ein. Der Regen war mir sogar lieber, als die Hitze, doch leider hatte ich mich nach der Einführungsrunde für die falsche Brille entschieden. Nach einem super Start, auf Platz 4 liegend, war zur Hälfte des Rennens meine Brille so beschlagen, dass ich nichts mehr sehen konnte. Da es für mich keine Option ist, ohne Brille zu fahren, nahm ich also den Umweg in die Box und büßte damit richtig ein. Mehr als P11 war nicht mehr zu retten.
LEHRREICH – Sponsoren Trainingstag
In meinem Enduro-/ MX Leben habe ich schon an unzähligen Trainings teilgenommen, aber selber der Trainer, war ich bisher noch nie. Da der ein oder andere meiner Sponsoren selbst auch gern einmal auf das Motorrad steigt, hatte ich mir gedacht, es wäre eine gute Gelegenheit, auch einmal etwas zurückzugeben. Eigens dafür hatte mein Heimatverein der MSC Hänchen eine Genehmigung für die Nutzung unserer Heimstrecke am Weinberg eingeholt. Trotz Starkregens am Vortag fanden wir viele Passagen und trainierten in Sektionen die Verbesserung der Fahrtechnik und den Kurven Speed. In der Pause sorgte meine Familie für das leibliche Wohl, und es gab eine Einweisung mit Tipps und Tricks zum Reifenwechsel. Meine „Lehrlinge“ lauschten ganz aufmerksam und interessiert. Der Tag hat uns allen richtig viel Spaß gemacht, und wir werden das auf jeden Fall wiederholen.
FEHLERANALYSE – MX DM Wolgast
Hier, wo der legendäre Ostsee Pokal ausgetragen wird, wollte ich schon immer einmal selbst am Startgatter stehen und so war die Vorfreude groß. Doch so groß wie die Vorfreude war am Ende leider auch die Enttäuschung. Bereits im freien Training merkte ich sofort, dass mit meinem Motorrad etwas nicht stimmt. Es war laut, doch hatte keine Leistung. So begann also die Odyssee der Fehleranalyse und das den ganzen Tag lang. Wir ließen nichts unversucht, schraubten und wechselten alles was ging, doch trotz tausend gut gemeinten Ratschlägen ließ sich der Fehler an diesem Tag nicht finden. Daher kann ich von diesem Tag kein Rennbericht geben. Praktisch war nur, dass ich im Anschluss an diese Veranstaltung ohnehin geplant hatte ein paar Tage bei meinem BVZ Racing Team zu verbringen. Es ist schon cool, nun endlich auch allein mit dem Auto los düsen zu können und so machte ich mich mit meinem Kumpel Timm auf den Weg und wir hatten eine richtig gute Zeit bei David.
WIE ZU HAUSE – Besuch bei BvZ
Wie immer, wenn ich zu Gast bei BvZ bin, fühlte ich mich dort wie zu hause. Als kleiner Trost nach dem verpatzten Rennwochenende in Wolgast war ich auch nicht ohne Grund auf dem Karlshof eingekehrt. Denn auch in diesem Jahr werde ich für die Junior Trophy Mannschaft bei den Six Days 2024 starten und dafür hat mir Teamchef Bert mein Six Days Bike vorbereitet, dass ich nun abholen und direkt im BvZ Offroad Park einfahren konnte. Ein riesiges Dankeschön dafür geht an BvZ und Chefmechaniker Mike. In der übrigen Zeit klinkten Timm und ich uns bei der Profi Gruppe des aktuell laufenden BvZ- Trainingslehrganges mit ein. Besser hätte ich nicht in die Sommerferien starten können.
INTENSIV – Enduro Kader Training
Schon bald startet die Enduro Saison in die zweite Halbzeit, und so war es an der Zeit, mal wieder aufs Enduro Bike zu steigen. Das hatte auch die ADAC Stiftung Sport und der ADAC Berlin Brandenburg im Blick und so organisierten sie gemeinsam ein Vorbereitungstraining für den nächsten DM Lauf in Burg. Mit Dennis Schröter hatten wir dabei wieder einen top Trainer vor der Nase, der uns so richtig herausforderte. Am ersten Tag in Schwepnitz und am zweiten Tag beim MCC Spremberg. Damit hatten wir zwei richtig intensive und coole Trainingstage. Ein herzliches Dankeschön geht dafür an die ADAC Stiftung Sport und den ADAC Berlin-Brandenburg und natürlich an Dennis.
Ausblick
So vorbereitet lässt es sich gut in die zweite Saisonhälfte starten. Im August freue ich mich riesig auf den dritten Lauf der Enduro Europameisterschaft in Sipoo/Finnland. Es passt natürlich gut, dass ich Sommerferien habe, sodass ich mit meiner Familie gleich unseren kompletten Urlaub ringsherum planen konnte. Es ist ja schon eine halbe Weltreise, quer durch Nordeuropa, um nach Finnland zu kommen. Wir werden bestimmt wieder viel erleben und nehmen auf dem Rückweg, mit Zwischenstopp beim BVZ Racing Team, gleich noch die beiden DM Läufe in Burg am 24./25.08. mit. Das ist ein straffes Programm, auf das ich mich aber riesig freue. Wie es dabei gelaufen ist, berichte ich dann in meiner nächsten Kolumne. Bis dahin wünsche ich euch einen schönen Sommer. Euer Felix
Euer