Der Monat Juni stand für mich ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die anstehenden Rennen in der zweiten Jahreshälfte. Ob beim Training mit Dennis, beim Sprint Enduro in Tschechien oder beim ersten Lauf der Motocross LM; immer am Limit und die Zeiten im Blick.
Training mit der Stoppuhr
„Es ist Zeit die Komfortzone zu verlassen!“, das meint mein Trainier Dennis Schröter. So ist von nun an die Stoppuhr bei jedem Training dabei. Das macht natürlich mehr Sinn, als Runde um Runde abzuspulen. Mit der Uhr bekomme ich ein besseres Gefühl für schnelle Spuren und kann mich immer wieder selber schlagen.
Sprint Enduro Tschechien
Das Adrenalin Oil Sprint Enduro im tschechischen Ütery war mir noch aus dem letzten Jahr gut bekannt. Mit meiner 85er hatte ich mich bei 40Grad im Schatten über die staubige Piste und durch tiefe Schlammlöcher in den Waldpassagen gequält. In diesem Jahr war das Wetter perfekt und der Streckenverlauf zum Vorjahr komplett entgegengesetzt. Erstmals ging ich hier mit meiner 125er KTM in der Profiklasse an den Start.
Der erste Renntag verlief für mich ohne Sturz quasi reibungslos und ich landete hinter Oskar Wolff auf dem siebten Platz in der Klasse E1. Am Abend kam dann die Ansage von Dennis, der die Zeiten aus der Ferne verfolgt hatte: „…das ist ein Trainingsrennen für dich, nimm mal das Messer zwischen die Zähne!“. Und so fuhr ich am zweien Tag auf Risiko und an meinem Limit. Dabei konnte ich einige krasse Zeiten hinlegen, hatte dafür aber auch öfters ungeplanten Bodenkontakt. Stürzen kostet nicht nur Kraft, sondern auch Zeit, und so reichte es am Tag zwei für den achten Platz, wieder direkt hinter Oskar. Dieser Fahrstil liegt eigentlich nicht in meiner Natur, doch wenn ich meinen Speed verbessern will, werde ich in Zukunft wohl noch öfter meine „Komfortzone“ verlassen müssen.
50. Motocross beim MC Dreetz
Der MC Dreetz veranstaltete am 20. Juni mit viel Mut und einem wahnsinnigen Organisationsaufwand eine der ersten Motocross Landesmeisterschaften, inclusive Masters Klasse in Deutschland. Da es auch einem Enduro Fahrer nicht schadet, ab und an beim Motocross mitzufahren, ging auch ich in Dreetz an den Start, erstmals mit der 125er in der Klasse MX2.
Bei der extremen Hitze waren wohl leider nicht die zugelassenen 1000 Zuschauern pro Tag an der Strecke, doch meine Großeltern waren extra angereist und die hatte ich am Ende ganz schön erschreckt, denn der Renntag lief für mich nicht gerade perfekt.
Die Starts waren mit in beiden Läufen gut gelungen, doch schon in der ersten Runde wurde ich hart geblockt und ging zu Boden. So musste ich von Position 34 wieder neu angreifen. Bis auf Platz 13 konnte ich vorfahren, ein gutes Überholtraining also. Ähnlich erging es mir im zweiten Lauf, hinzu kam noch, dass beim Aufheben meines Bikes noch ein Fahrer über meine Hand fuhr, die ich erstmal eine Runde lang nicht benutzen konnte. Nach einem kurzen Boxenstopp hatte ich viel Zeit verloren. Obwohl ich weiterkämpfte, reichte es nur noch für Platz 24. Nun ja, auch das hatte ich nun also mal trainiert. Am Ende war es trotz allem und trotz der irren Hitze ein spannender Renntag und Gottseidank auch keine ernste Verletzung an der Hand. Vielen Dank an den MC Dreetz und Glückwunsch zur gelungenen 50. Veranstaltung.
ADAC Trainingstage im Nachbarland Polen
Am letzten Juniwochenende holperten wir über die polnische Autobahn für ein zweitätiges Trainingslager zum MX & Enduro Park Bembenik, Hier hatte der ADAC Berlin-Brandenburg eine erstklassige Anlage gebucht, die so in unserer Gegend nicht zu finden ist.
Hartboden, steile Auf- und Abfahrten, Superenduro Hindernisse und abgesteckte Waldpassagen, die der Enduro WM Strecke in Rüdersdorf ähneln. Also ein sehr anspruchsvolles und forderndes Training für das Finale der Internationale Deutschen Enduro Meisterschaft beim Novemberpokal.
An die Stoppuhr und der Zeitenblock hatte Dennis natürlich auch wieder gedacht und so konnten wir auf den abgeflatterten Waldpassagen knackige Sonderprüfungen simulieren. Vormittags waren die steilen Auffahrten noch richtig schön schmierig und die Wurzeln kamen raus. Das war echt schwer zu fahren, aber ein super intensives Training. Der Weg nach Polen hatte sich auf jeden Fall gelohnt.
Ausblick
So bin ich nun also in die Ferien gestartet und hoffe auf einen erlebnisreichen Sommer. Ich freue mich besonders auf den ersten Lauf des Sachsen Enduro Jugend Cup in Meltewitz im Rahmen der Deutschen Enduro Meisterschaft. Davon berichte ich dann in meiner nächsten Kolumne.
Bis dahin Euer
Bis bald. euer
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