Chris Gundermann im Interview – TOP 3 im Championat sind mein Ziel

Chris Gundermann (Link), mit 31 Jahren ein vergleichsweise später Einsteiger in die Deutsche Enduro Meisterschaft seit 2018, bringt frischen Wind in die Szene. Ursprünglich aus dem Motocross kommend, wo er viele Jahre Erfahrungen sammelte, fand er mit dem Team von Nicky Neubert seinen Weg in den Endurosport. Chris‘ Geschichte ist ein Beweis dafür, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu beschreiten und in der Welt des Motorsports erfolgreich zu sein.

Foto von Marcel Sänger

Heimatverbunden: Hildburghausen als Motorsport-Kern

Aus Hildburghausen, im motorsportbegeisterten Südthüringen, nutzt Chris seine Wurzeln und die lokale Infrastruktur optimal für seine Vorbereitung. Die Nähe zu historischen Strecken und die Möglichkeit, auf der Strecke des einstigen Weltmeisters Thomas Bieberbach zu trainieren, bieten ihm ideale Bedingungen. Diese Verbindung zum Motorsport seit Kindheitstagen spiegelt sich in Chris‘ Leidenschaft für den Sport wider.

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Doppelkarriere: Zwischen Beruf und Leidenschaft

Neben seiner Karriere im Endurosport ist Chris in der Automobilindustrie tätig. Diese Balance zwischen Beruf und seiner Leidenschaft für den Endurosport zeichnet ihn als bodenständigen und vielseitigen Charakter aus.

Im Team Finkmoto: Eine Familie auf und abseits der Strecke

Seit 2019 verstärkt Chris das Team Finkmoto Holzgerlingen, das unter der Leitung von Oli Fink steht. Die familiäre Atmosphäre im Team und die gemeinsame Leidenschaft für den Spaß am Sport bilden die Grundlage für Chris‘ Erfolge und das gemeinsame Streben nach sportlichen Höhepunkten, bei denen der Teamgeist stets im Vordergrund steht. In der Enduro-DM wird Chris vom KTM Team Sturm unterstützt und betreut, wofür er sehr dankbar ist.

Foto von Marcel Sänger

Vorbereitung mit Herz: Training und technische Feinabstimmung

Chris‘ Herangehensweise an das Training ist pragmatisch und zielorientiert. Klar testet man Anfang des Jahres mehr und stimmt das neue Bike so auf sich ab wie es die Saison über sein soll. Vorallem bei völlig neuen Bikes mit Modellwechsel zum Vorjahr. Letztendlich aber vom Trainingsaufwand ist es identisch. Durch die GCC mit dem zweistunden Modus und der Enduro-DM mit den Sonderprüfungen trainiere ich natürlich zwei Unterschiedliche Varianten. Das mach ich immer Rennabhängig. Vor den Veranstaltungen der GCC fahre ich lange Turns und für das Enduro natürlich die Sonderprüfungen auf 5-10 min. Das kommt auch immer darauf an, was die jeweilige Trainingsstrecke hergibt.

Klar ist natürlich auch, dass die körperliche Fitness an erster Stelle steht. Ich denke durch die Trainingseinheiten auf dem Bike und wie du dann trainierst machen dich mental stark. Ich bevorzuge für mich kurze effektive Trainingstage auf dem Bike. Das heißt schon, dass ich ausgiebige Einheiten mache die jeweils verlangt werden, aber ich bin keiner der von 10-18 Uhr auf der Strecke zu finden ist. Die Anspannung sollte hoch und effektiv mit knackigen Einheiten gespickt sein. Das heißt 2-3h mit vollen Fokus. Mental ist immer wichtig das du deine Strecke am Renntag zuvor genau gelesen hast und deine Sache einfach möglichst Stress- und Unfallfrei über den Tag bringst. Natürlich ist das Team das dich betreut auch sehr wichtig, die dir einfach die nötige Ruhe und das vertrauen in dein Können geben sollten.

Ziele mit Weitsicht: Erfolg und Spaß im Einklang

Für 2024 setzt sich Chris klare Ziele: Gesundheit, Podiumsplätze und die Top 3 im Championat. Die Balance zwischen dem Streben nach Erfolg und dem Erleben von Freude am Sport ist der Schlüssel zu seiner Motivation.

Das Highlight wird für mich wieder der Erzberg sein. Damals meinte Oli: „Komm lass uns da einfach mal mitfahren und bisschen Spaß haben.“ Das dieses Erlebnis dann doch so erfolgreich wurde, hatte keiner von uns gedacht. Hierbei auch nochmal vielen Dank an das Team von Finkmoto die mir diese Unterstützung ermöglichen. Natürlich möchte ich da dieses Jahr noch einen drauf setzen und noch weiter nach vorne kommen. Wir werden sehen ;-).

Technische Wahl: Die KTM EXC 450 F als treuer Begleiter

Dieses Jahr bin ich mit einer KTM EXC 450 F unterwegs. Die beiden Jahre davor mit der 350er. Trotz der super Perfomance gibt mir die 450er einfach mehr den nötigen Drehmoment, um das Bike laufen zu lassen und die Gänge vom gesamten Drehzahlband zu nutzen.

Foto von Marcel Sänger

Ein starkes Netzwerk: Team, Familie und Sponsoren

Das Team um Oli Fink bildet das Rückgrat von Chris‘ Unterstützung. Aber auch seine Familie und ein stabiles Netzwerk aus langjährigen Sponsoren und Freunden spielen eine unverzichtbare Rolle in seiner Karriere. Diese Gemeinschaft bietet ihm die nötige Stabilität und Motivation, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen.

Meine Entscheidung selber ist es in der Enduro-DM an den Start zu gehen. Oli hat mir damals sofort geholfen und mir einen Platz als Support-Fahrer bei Harald Sturm – Team Sturm Zschopau organisiert. Hierfür bin ich Oli sowie wie der Zusammenarbeit mit der kompletten Sturm-Mannschaft sehr dankbar.

Besonders hervorheben möchte ich meine meine Eltern, die mit mir meinen Weg durch die Karriere bis heute begleiten. Ob es die Bikerevisionen oder unzähligen Wäschen meiner Klamotten sind. Dafür bin ich sehr dankbar.
Natürlich kommen mich auch viele meiner Freunde an der Strecke, besuchen oder planen sonst mit mir meine Freizeit, so dass ich mich bestmöglichst auf die Rennen vorbereiten kann.

Wir wünschen Chris eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison und drücken ihm die Daumen, dass er seine Ziele erreicht.

Quelle: Fotos von Marcel Sänger

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