Die heutige siebte Etappe der Dakar stand unter keinem guten Stern. Nachdem gestern bereits Ruben Faria schwer gestürzt ist und die Rallye frühzeitig beenden musste, gibt es auch heute schlechte Nachrichten zu vermelden. Die 38. Ausgabe der Rallye hat ihr erstes Todesopfer gefordert. Laut Angaben der Organisatoren handelt es sich dabei um einen 63-Jährigen Mann, welcher in einer Sperrzone von einem Auto erfasst wurde. Lionel Baud kam mit seinem Rallye Car von der Strecke ab und traf den Mann der am Streckenrand stand.
Die zweite schlechte Nachricht betrifft Matthias Walkner. Der Österreicher kam in den letzten Tagen immer besser in Fahrt und lag zuletzt auf Gesamtrang 3 der Bikes. Es lief im Grunde genommen perfekt für den 29-Jährigen Salzburger, der sich nach seinem Debüt im letzten Jahr enorm gesteigert hat. Heute dann das plötzliche „Aus“ für den sympathischen KTM-Werkspiloten, der bereits bei Kilometer 17 auf der Etappe von Uyuni nach Salta einen brutalen Crash verzeichnen musste. Im Staub des vor ihm fahrenden Teamkollegen Toby Price übersah Walkner einen Graben, versuchte diesen noch zu überspringen, was jedoch nicht klappte. Bei seinem Sturz brach sich Walkner den Oberschenkel und musste die Rallye demzufolge beenden!
Honda-Pilot Paulo Goncalves traf als erster Fahrer am Unfallort ein und half dem am Boden liegenden Österreicher. Er blieb 10 Minuten bei Walkner und redete ihm gut zu, bis Pablo Quintanilla aus dem Husqvarna Werksteam dazu kam. Quintanilla blieb anschließend bei Walnker bis zum eintreffen der Rettungskräfte. Hier zeigt sich einmal mehr der hervorragende Sportsgeist welcher die Fahrer in extrem Situationen untereinander verbindet. Respekt! KTM-Teammanager Alex Doringer gab in einem kurzen Statement bekannt, dass Walkner glücklicherweise keinen offenen Bruch erlitten hat, sich allerdings auch das Knie des anderen Beins verletzt hat.
Die Tageswertung ging indes an KTM-Werkspilot Antoine Meo vor Kevin Benavides (Honda) und Paulo Goncalves. Letzterer konnte seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen. Er bekam nachträglich eine Zeitgutschrift von 10 Minuten, weil er bei Walkner erste Hilfe geleistet hat. Damit liegt Goncalves weiterhin an der Spitze und hat etwas mehr als 3 Minuten Vorsprung auf seinen direkten Verfolger Toby Price. Auch die Honda-Truppe muss einen Ausfall hinnehmen. Joan Barreda, der als heißer Titelaspirant gehandelt wurde, blieb mit einem Motorschaden liegen. Um das Tagesziel dennoch zu erreichen lies er sich von seinem Teamkollegen satte 400 Kilometer am Seil abschleppen! Dabei stürzte Barreda auch noch und verletzte sich das Handgelenk. Damit ist die diesjährige Rallye für das Honda-Ass gelaufen.
Das Sportliche Geschehen rückte angesichts der Ereignisse jedoch in den Hintergrund. Am morgigen Ruhetag haben die Protagonisten nun etwas Zeit um die Akkus wieder aufzuladen und sich für den zweiten Teil der Rallye vorzubereiten.
Ergebnisse Etappe 7:
Fotos: KTM, Honda