Tag zwei der Rallye Dakar führte die Akteure von Resistencia nach San Miguel de Tucuman und war für die Piloten gleichzeitig die erste Herausforderung. Mit einer Gesamtlänge von 803 Kilometern – davon 275 als Wertungsprüfung – verbrachten die Piloten erstmals lange Zeit im Sattel ihrer Arbeitsgeräte. Titelverteidiger Tobi Price (KTM) zeigte sich an diesem langen Tag angriffslustig und nutzte die Gelegenheit der langen Etappe um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Australier bewältigte die Etappe am besten und wurde dafür mit dem Tagessieg belohnt.
„Der Tag heute war anders als der Auftakt am Montag. Der Speed war viel höher und die Straßen waren sehr staubig. Dabei mussten wir stets auf die vielen Tiere achten, welche die Straße jederzeit kreuzen konnten. Navigatorisch gesehen, war es nicht sonderlich schwierig, aber eine Kuh steht eben nicht im Roadbook, die taucht einfach vor dir auf“, beschrieb Price die Tücken des Tages.
Bestens unterwegs war auch Österreichs Matthias Walkner. Der KTM-Werkspilot und Teamkollege von Tagessieger Price landete im Ziel zunächst auf dem zweiten Platz. Zunächst deshalb, weil Walkner später eine 5 minütige Zeitstrafe kassierte und somit auf den 13 Platz zurück fiel. Der Grund: Walkner hatte seine Zeitkarte verloren!
Matthias Walkner zu seinem Tag: „Die zweite Etappe ist eigentlich recht gut gelaufen! Die ersten 150 Kilometer waren ziemlich schnell (bis zu 180km/h) und teilweise extrem gebrochen und tiefe Spurrillen, dann wieder a riesen Wasserlache. Ausserdem waren extrem viele Tiere am Weg, war brutal gefährlich (einen Vogel hab ich leider ruiniert und beinahe eine Kuh, … oder sie mich). Ich hab deshalb nicht ganz so viel riskiert und ein wenig Zeit verloren. Nach dem refueling hab ich dann einen super Rhythmus gefunden. Leider hab ich während dem Fahren meine Zeitkarte verloren. Bei der Sitzbank haben wir eine Zeitkarte eingehängt und dort hat sich der Klettverschluss gelöst. Vermutlich weil wir extrem viel Wind hatten, auch durch den hohen Speed. Dieser hat das Fach aufgerissen und die Zeitkarte war dahin. Ich hab deshalb 5 Strafminuten kassiert und bin von Platz 2 auf den 13. zurückgereiht worden. Is schon etwas ärgerlich aber hilft jetzt eh nix. Heute ist es extrem schwer zum Navigieren aber ich werde mein Bestes geben und nicht zu schnell fahren. Da ich als zweiter starten muss (die Strafzeit zählt auf die Gesamtzeit und nicht auf die Tageszeit, also muss ich trotz dass ich als 13. gerankt wurde als Zweiter starten) und das gerne zu einem Fehler verleitet werde ich es eher langsam angehen. Aber die Dakar dauert noch lange.“
Damit übernahm der Portugiese Paulo Goncalves den zweiten Platz hinter Price und bleibt damit in Schlagdistanz zu seinem wohl schärfsten Konkurrenten. Dritter wurde Xavier de Soultrant auf Yamaha vor Sam Sunderland (GRB, Honda) und Pablo Quintanilla (CHI, Husqvarna).
Am heutigen Tag führt die Etappe von San Miguel de Tucuman nach San Salvador de Jujuy und ist navigatorisch schwierig zu handhaben. Es wird daher interessant zu sehen, wer auf den insgesamt 780 Kilometern die beste und schnellste Spur wählt.
Gesamtwertung nach Stage 2:
1. Toby Price (KTM) – 3:07.17 Stunden
2. Paulo Goncalves (Honda) + 2:54 Minuten
3. Sam Sunderland (KTM) + 3:23
4. Xavier de Soultrait (Yamaha) + 3:41
5. Paolo Quintanilla (Husqvarna) + 4:26
6. Ricky Brabec (Honda) + 4:29
7. Stefan Svitko (KTM) + 4:45
8. Joan Barreda (Honda) + 5:32
9. Juan Pedrero Garcia (Sherco) + 6:46
10. Gerard Farres Guell (KTM) + 6:49
Fotos: KTM, Honda