Eddi Hübner hat beim Auftakt der Deutschen Enduro Meisterschaft die Tageswertung in seiner Klasse gewonnen.
Ein Handgriff sorgt für die entscheidenden Prozente.
Mit seinem ersten Sieg bei einem Meisterschaftslauf seit über zwei Jahren hat der Peniger Edward Hübner einen erfolgreichen Start in die Deutsche Enduro-Meisterschaft gefeiert. Zunächst stand die Geländefahrt in Tucheim (Sachsen-Anhalt) aber unter keinem guten Stern. Anhaltende Minustemperaturen im teils zweistelligen Bereich und Bodenfrost versetzte die Enduro-Gemeinde schon vor dem eigentlichen Saisonstart am Samstag in Aufruhr. Besorgte Fragen nach regulärer Durchführung der Veranstaltung, erhöhtem Risiko und Befahrbarkeit der Strecke machten die Runde.
Von diesen Unsicherheiten im Vorfeld zeigte sich Hübner gänzlich unbeeindruckt: „Klar bekommt man davon mit, aber ich lasse mich von solchen Dingen nicht mehr verrückt machen. Aus diesem Alter bin ich raus“, schmunzelt Hübner, der am 1. März seinen 30. Geburtstag feierte. Dennoch gestand der KTM-Fahrer, der in diesem Jahr eine 350-ccm-Viertakt-Maschine einsetzt, eine gewisse Nervosität vor dem Auftakt der Rennserie ein. Diese lag aber nicht an den Gegebenheiten vor Ort, sondern ausschließlich an seinem Leistungsstand. „Ich habe zwar über den Winter gut trainiert und mich bestens vorbereitet, doch wo ich letztlich wirklich stehe, zeigt sich erst im direkten Vergleich mit der Konkurrenz“, sagt der Peniger.
Dass der 30-Jährige seine Hausaufgaben gemacht hat, bewies er beim Auftaktrennen mehr als eindrucksvoll. Von Beginn an setzte er sich in der Spitzengruppe der klassenübergreifenden Championatswertung fest, wenngleich es noch nicht zu 100 Prozent passte. „Es lief noch nicht so rund wie zuletzt im Training. Ich bin aber ruhig geblieben und habe mich nicht in die Situation hineingesteigert.“ Bei der Service-Zeitkontrolle am Rundenende tätigte Hübner dann den entscheidenden Handgriff. „Ich habe meinen Dämpfer gewechselt, und auf einmal war der Wohlfühlfaktor wieder da“, sagt der Enduropilot.
Von da an legte der dreifache deutsche Enduromeister bei äußerst anspruchsvollen Bedingungen noch eine Schippe drauf. Hübner verbesserte sich kontinuierlich bis auf Rang 3 der Tages-Gesamtwertung, während er seine Führung in der E2-Kategorie immer weiter ausbaute. Auch er selbst zeigte sich zufrieden: „Ich bin einfach locker gefahren, ganz ohne Druck. Der Rhythmus passte, die Zeiten auch.“ Dass ihm auch noch eine absolute Bestzeit gelang, war das Sahnehäubchen. „Ganz klar, das war natürlich ein Highlight, darauf habe ich die vergangenen Monate so hart hingearbeitet“, sagt der sichtlich stolze Peniger.
In der Klasse E2 fuhr der KTM-Fahrer den Tagessieg ein, im Championats-Ranking belegte Hübner Rang 3 hinter Titelverteidiger Dennis Schröter und seinem Teamkollegen vom Zschopauer Sturm-Team Andreas Beier. „Ein echt tolles Ergebnis, darauf lässt sich aufbauen“, strahlt Hübner über das ganze Gesicht. Im April steht für ihn bei der Enduro-EM in Italien der nächste Höhepunkt an. Die Fortsetzung der Deutschen Meisterschaft verzögert sich hingegen bis August. Der ursprünglich geplante zweite Lauf in Dahlen wurde wegen der durch Sturmtief Friederike verursachten Unwetterschäden abgesagt.
Text: Peter Teichmann
Foto: Denis Günther