Enduro-WM Chile: Regen machte zweiten Tag noch härter

Matti Seistola (FIN-Sherco)

MX-Test Chile

Der zweite Tag der FIM Maxxis Enduro-Weltmeisterschaft in Chile verlief, nicht nur was das Wetter angeht komplett anders als der Vortag. Über Nacht schüttete es wie aus Eimern, dieser Umstand zwang den Veranstalter zu Veränderungen der Strecke. Zum einen wurde der Extremtest gestrichen und auch der Enduro-Test musste aufgrund des extrem rutschigen Bodens verändert werden.

 

Eero Remes (FIN-TM)

Auch in der Klasse E1 gab es am zweiten Tag eine Veränderung. Die Hoffnung auf einen Doppelsieg von Christophe Nambotin (F-KTM), musste dieser schnell begraben, denn Eero Remes (FIN-TM) dominierte die Klasse von Anfang bis Ende. Der Finne konnte 5 von 8 Prüfungszeiten für sich verbuchen und wies Nambotin damit in die Schranken. „Am ersten Tag war es schrecklich für mich“, erklärte Remes. „Ich fuhr schlecht und wollte es am zweiten Tag besser machen. Die Bedingungen auf dem ersten Test waren gar nicht so schlecht, somit konnte ich attackieren. Es funktionierte und Nambotin machte einen Fehler. Ich konnte den ganzen Tag hart pushen und weiter angreifen, am Ende war es ein großer Tag für mich.“ Für Nambotin, begann der Tag denkbar schlecht, denn er verlor auf dem ersten Crosstest bereits über 31 Sekunden! Unter dem Druck galt es diesen Rückstand wieder aufzuholen, so kämpfte sich der KTM-Fahrer zurück auf die zweite Position. Remes Vorsprung war jedoch zu groß als das Nambotin ihn hätte noch gefährden können.

Daniel McCanney (GB-Husqvarna)

Ein ernstzunehmender Gegner dürfte in diesem Jahr auch Enduro-Junior-Champion Daniel McCanney (GB-Husqvarna) sein. Mit einem Dritten Platz bestätigte er auch am zweiten Tag seine hervorragende Leistung. Sehr gut in den Tag gestartet war Marc Bourgeois (F-Yamaha), der im weiteren Tagesverlauf aber etwas nachließ und so am Podium vorbeischrammte. Mit dem Schwierigkeitsgrad und besonders der Umstellung von der Enduro-DM auf die WM hatte Edward Hübner zu kämpfen. Am ersten Tag durch einen heftigen Abflug etwas gebremst, freute er sich auf den regnerischen zweiten Tag. Wie auch Nambotin stürzte „Eddi“ gleich im ersten Test des Tages und fuhr diesem Rückstand schließlich den gesamten Tag über hinterher. „Am Samstag war der Start perfekt, ich lag auf Position 7. Dann bin ich leider etwas unsanft vom Bike abgestiegen und habe den Rhythmus verloren. Am Tagesende war ich mit Platz 8 jedoch echt zufrieden! In der Nacht zum Sonntag setzte starker Regen ein, was mich sehr freute. Der erste Test funktionierte im Prinzip super, bis zu einem Graben in dem auch Nambotin zu Boden ging. An dieser Stelle zu stürzen war mega unglücklich da man nicht wirklich schnell wieder aufs Bike kam. Das hat mich enorm viel Zeit gekostet, trotzdem gelang es mir wieder an die 8 Stelle vor zu fahren. Doch ich wollte zu viel, habe mich im Endurotest zweimal abgelegt und letztendlich auf dem 10. Platz gelandet.“ so Hübner. „Sowas passiert, darf aber eben in der WM nicht passieren. Ich bin zufrieden mit dem Auftakt, habe nun allerdings einige Hausaufgaben zu erledigen.“

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Antoine Meo (F-KTM)

In der Klasse E2 zündete Antoine Meo die zweite Raketenstufe seiner KTM und war auch unter diesen suboptimalen Bedingungen nicht zu schlagen. Gleich 18 Sekunden Vorsprung brummte er seinen Konkurrenten im ersten Test des Tages auf! Damit hatte sich der Franzose gleich zu Beginn des Tages ein gehöriges Polster verschafft. Doch 18 Sekunden genügen einem Meo nicht wirklich, angesichts seiner Konkurrenten ist dies auch berechtigt. Im Ziel hatte der KTM-Star seinen Vorsprung auf massive 80-Sekunden ausgebaut. „Ich war überrascht, wie schnell ich im ersten Test war“, kommentierte Meo. „Normalerweise ist Renet schneller als ich, wenn es nass und rutschig zugeht.“

Pela Renet (F-Husqvarna)

Das hatte sich Pela Renet (F-Husqvarna) anfangs wohl auch gedacht, musste sich nach dieser Ansage aber eher nach hinten orientieren. Nicht in der Lage Meo die Stirn zu bieten kämpften die restlichen Top-Piloten und die verbleibenden Podiumsplätze. Noch etwas angeschlagen von seinem Crash am ersten Fahrtag, konnte sich Pela Renet vom fünften auf den zweiten Gesamtrang vorarbeiten. Genau 14 Sekunden dahinter sortierte sich im Tagesziel Alex Salvini (I-Honda) an dritter Position ein. Er lieferte sich bis zur letzten Prüfung ein sehenswertes Duell mit Beta-Pilot Johnny Aubert (F) und verwies diesen Schlussendlich knapp auf den undankbaren vierten Rang.

 

Matti Seistola (FIN-Sherco)

In der Klasse E3 sicherte sich Sherco´s Matti Seistola (FIN) seinen ersten Tagessieg in der großen Klasse. Den gesamten Tag über war der Finne schnell und konsequent unterwegs, damit beendete Seistola seine dreijährigen Durststrecke in den Weltmeisterschaft. „Es war heute ein großer Tag. Ich fühlte mich schon am ersten Tag gut und wusste, dass ich in der Lage bin, um den Sieg zu kämpfen. Ich fühlte mich wirklich gut mit meinem Bike. Gegen Ende des Tages wurde ich dann etwas nervös, aber schließlich ging alles gut und ich konnte den Tag auf Platz 1 beenden.“ Verbessern konnte sich auch Aigar Leok (EST-TM). Die Nässe war genau nach seinem Geschmack und somit avancierte er zum direkten Verfolger von Seistola. E3-Neuzugang Jonathan Barragan (S-GasGas) konnte sich am zweiten Tag behauptet und mit dem dritten Platz sein erstes EWC-Podium einfahren. Nach einem katastrophalen Start am Morgen, rangierte Vortagessieger Mathias Bellino (F-Husqvarna) anfangs eher abgeschlagen auf Position 11. Erst im Tagesverlauf konnte sich Bellino steigern, über den vierten Platz kam der Husqvarna-Werkspilot allerdings nicht hinaus. Höhen und Tiefen erlebte auch Jeremy Tarroux (F-Sherco), einer guten Prüfungszeit folgte eine schlechte, somit musste sich der Franzose mit dem 5. Platz zufrieden geben. E3-Titelverteidiger Matt Phillips (AUS-KTM) musste einen harten Tag auf seinem Arbeitsgerät verbuchen und landete abgeschlagen auf dem 8. Platz.

Maxxis Girls

Ergebnisse Chile Tag 2:

Chile E1 Tag 2

Chile E2 Tag 2

Chile E3 Tag 2

Chile Junior Tag 2

Chile Youth Tag 2

 

Fotos: Enduro-ABC

 

 

 

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