Bereits gestern mussten sich die WM-Piloten dem Spezial-Test stellen und dieser hatte es im wahrsten Sinne in sich! Die spanischen Organisatoren hatten einen schnellen und technisch höchst anspruchsvollen Parcours gebaut. Selbst Ausnahmekönner wie Taddy Blazusiak hatten beim Umrunden der Superenduro ähnlichen Strecke Probleme. Dominiert wurde das erste Aufeinandertreffen der Akteure auf europäischem Boden von Husqvarna-Pilot Mathias Bellino. Er benötigte gerade einmal 1’30“39 für die mit vielen künstlichen Hindernissen bestückte Strecke. Ihm folgten die KTM-Werkspiloten Christophe Nambotin (F – 1’33“09) und Antoine Meo (F – KTM), 1’34“39 sowie Teamkollege Pierre-Alexandre RENET (F – HVA) mit 1’34 “69.
In der Klasse E1 bestimmte Christophe Nambotin das Tempo auf der extrem heißen und staubigen Strecke rund um Jerez. Für den Franzosen gab es absolut kein Halten, in unschlagbarer Manier pilotierte Nambotin seine KTM von Prüfung zu Prüfung und staubte dabei eine Bestzeit nach der anderen ab. Nach absolvierter Renndistanz konnte Nambotin fast eine Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten Eero Remes (FIN – TM) verbuchen. „Es war ein perfekter Tag – ich kann mich nicht beschweren“, kommentierte Nambotin den Tagesverlauf. „Es gelang mir, alle 11 Sonderprüfungen zu gewinnen – ich glaube, dass habe zuvor in der E1 noch nie geschafft. Es war großartig“ so Nambotin weiter. Eero Remes, fuhr am ersten Tag einen ungefährdeten zweiten Tagesplatz ein. Der Spanier Cristobal Guerrero (Yamaha) komplettierte bei seinem Heimrennen das Podium des ersten Fahrtages. Damit bewies er, dass er in seinem neuen Team angekommen ist. Aus Deutscher Sicht kam Edward Hübner nicht über einen 13 Tagesrang hinaus. Hübner anfangs noch unter den Top-10 dabei, verlor ausgerechnet im letzten Test des Tages enorm viel Zeit und rutschte auf Platz 13 zurück.
In der E2 feierte unterdessen Antoine Meo seinen dritten Tagessieg. Zwischen ihm und Hauptkonkurrent Pela Renet (F-Husqvarna) ging es denkbar knapp zu. Gerade einmal 11 Sekunden trennten die Beiden im Tagesziel. Renet reiste entschlossen nach Spanien und wollte nicht zulassen das Meo erneut (wie in Chile) das Geschehen bestimmt. Nach einer guten Performance riskierte der französische Husqvarna-Werksfahrer allerdings zu viel und stürzte im letzten Crosstest des Tages. Meo nahm diese Einladung dankend an und beendete den heutigen Fahrtag auf dem ersten Platz in der Klasse E2 während sich Pela Renet knapp geschlagen geben musste.
„Der Kampf zwischen Pela und mir war unglaublich. Es war so knapp, jeder war in der Lage dieses Rennen zu gewinnen“, sagte MEO. „Leider machte Pela einen Fehler und stürzte, aber wir sind beide am Limit gefahren.“ Damit dürfte der morgige Tag in dieser Klasse extrem spannend werden, denn Pela Renet wird sicherlich nicht zulassen wollen, das Meo auch den zweiten Tag gewinnt! Auf dritter Position setzte sich Alex Salvini (I-Honda) fest. Zwar konnte Salvini 2 Bestzeiten markieren, war aber trotzdem nicht in der Lage dem Führungsduo Meo-Renet die Stirn zu bieten. Der Honda-Pilot beendete den Tag mit 14 Sekunden Rückstand zu Renet. Überraschungskandidat der Klasse E2 war definitiv Jaume Betriu (Husqvarna). Der Spanier könnte sich auf heimischem Boden zur Höchstleitung pushen, beendete den Tag auf Platz 5 hinter Johnny Aubert (FRA – BETA) und lies so manchen WM-Piloten alt aussehen!
Ähnlich wie in der E2, ging es in der Klasse E 3 zu. Hier lieferten sich Titelverteidiger Matt Phillips (AUS-KTM) und Husqvarnas Mathias Bellino (F) eine Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg. Ständige Positionswechsel waren hier an der Tagesordnung und sorgten für ordentliche Rennaktion. Am Ende war es ein Fehler von Phillips, der Bellino genug Raum zum Atmen gab. „Es war ein knappes Rennen“, bemerkte Bellino. „Matt war hungrig, er wollte den Sieg ebenso wie ich. Jede Runde wechselte die Position an der Spitze und dann in der letzten Runde wusste ich, ich muss alles geben. Glücklicherweise hat er einen kleinen Fehler gemacht, das war mein Sieg.“ so Bellino erleichtert. Mit Manuel Monni (ITA) waren 3 verschiedene Marken auf dem Podest der Klasse E3 vertreten. Der TM-Pilot konnte sich gegen seine starken Konkurrenten Matti Seistola (Platz 4, FIN – Sherco) und Aigar Leok (Platz 5, EST – TM) durchsetzten. Für Taddy Blazusiak riss nahm die Pechsträhne bei seinem WM-Comeback kein Ende. Bereits nach der ersten Runde warf der Pole das Handtuch. Der KTM-Star war bei schlechter Sicht gestürzt, bekam sein Motorrad ab und zog sich dabei Verbrennungen am Rücken zu. Kein guter Auftakt also für den Indoorspezialisten, der auch Morgen nicht am Start stehen wird.
Einen ausgezeichneten Start in ihre Titelverteidigung hatte Laia Sanz. Mit neuem Team und höchst motiviert konnte die Spanierin locker gegen die Konkurrentinnen bestehen. Australiens Jessica Gardiner (Sherco) wurde zweite, während Jane Daniels (GB-Husqvarna) die Top-3 komplettiert.
Ergebnisse Tag 1:
Spanien E1
Spanien E2
Spanien E3
Spanien EJ
Spanien EY
Spanien Wom
Fotos: Future7Media