Interview: Andreas Rothballer (Autist) und mein Leben heißt Enduro

Wir haben einen begeisterten Endurofahrer kennen gelernt und möchten euch seine Erlebnisse hier einmal
darstellen. Andreas Rothballer ist Autist und es ist beachtlich was er rund um das Thema „Enduro“ alles geleistet hat.

Hallo, ich heiße Andreas Rothballer und mein Leben heißt „Enduro“.

“Enduro ist life! Hallo mein Name ist Andreas Rothballer und ich bin Autist. Schon als kleiner Junge war ich anders, niemand brachte mich von meinem Fahrrad weg – mein Fahrrad war und ist mein lebenslanger Wegbegleiter. Schon als kleiner Junge wollte ich auch alles über die Technik von Fahrrädern wissen, schon im zarten Alter von 10 Jahren machte ich jede Inspektionsarbeit an meinem Fahrrad selber – brachte ich mir selbst bei. Mit 12 Jahren beschloss ich auf ein Leichtkraftrad zu sparen, welches man in Deutschland mit 16 Jahren schon fahren darf. Ja und mit 16 Jahren stand sie da, eine nagelneue Suzuki TS80X in Gelb/Blau – genauso wie die Motocross-Maschinen von Suzuki. In den zwei Folgejahren spulte ich 40.000 km damit runter und machte auch die eine oder andere Motocross-Strecke damit unsicher. Mit 18 Jahren aber musste dann mit Motocross angefangen werden – ich wollte Motocross Weltmeister werden! Die Wintermonate verbrachte ich 4-5 Tage im Fitnessstudio, 2x die Woche ging ich laufen. Innerhalb von ein paar Monaten wurden aus dem 72kg und 187cm großem Menschen 82kg bei gleicher Größe. Natürlich war mein erstes Motocross Motorrad eine gebrauchte Suzuki RM125. Der Vorbesitzer hatte wohl einen guten Draht zu Suzuki-Kurz (damaliger Suzuki-Motocross Importeur), denn die Suzuki war mit einer Werksauspuffanlage ausgestattet und ging dementsprechend. Jedes Wochenende Samstag und Sonntag, verbrachte ich auf Motocross-Strecken und wenn es irgendwie ging auch ein oder zweimal unter der Woche – mein Leben hieß „Fahren“.
Meine Freunde gingen auf Partys, tranken und feierten und lernten Mädels kennen – mit all dem konnte ich nichts anfangen – ich wollte einfach nur fahren.
Als genug zusammen gespart war kaufte ich mir noch eine alte Suzuki DR600S in rot/blau mit 60000km auf der Uhr. Geiles Teil – kein Elektrik-Starter schrieb ich auf den Tank und los ging es.
In einem Motorradmagazin lass ich vom Mt.Chaberton, der höchst anzufahrende Berg in den Alpen – Offroad. Ich musste da rauf, das mit 20 Jahren. Zelt und Schlafsack hinten drauf und alleine ging es los. Meine erste längere Reise mit dem Motorrad – 800km Anfahrt nach Susa. Ich war von den Eindrücken dort überwältigt – es war das schönste was ich bis dato sah. Mont Jafferau, Mt. Sommelier, Mt.Chaberton – Hammer!
Nach zwei Jahren mit der Suzuki und vielen Kilometern musste eine Honda XR600R her – es soll in die Wüste gehen. Mr.Franco Arcebis, auch ehemaliger Endurofahrer, produzierte einen 21 Liter Tank für die XR600R welcher auf meine XR musste. Ich hörte von der Raid le´lamitie, eine Rallye-Raid durch Marokko. Hammer –diese Eindrücke in der Wüste – die endlose Stille und ein Motorrad – was gibt es schöneres im Leben? Mit großem Tank, Roadbook ging es durch die Wüste – ein unglaubliches Erlebnis.
Neben der XR600R pflegte ich noch eine Suzuki RG500Gamma auf der Landstraße zu fahren.
Der REITWAGEN, ein österreichisches Magazin vernichtete 4 RG 500 Gammas auf 10.000km – die Überschrift des Dauertestes hieß „Rätselhafte Opfer – Dauertest Suzuki RG500Gamma“. Ich musste sie haben. Von nun an war wheelen auf der Landstraße noch zusätzlich angesagt.
Mit der XR600R fing ich an 3 Stunden-Enduro rennen teilzunehmen. Ich merkte ein Motocross Weltmeister werde ich nicht – die sind irgendwie anders, die haben wohl keinem Angst-Chip bekommen bei der Produktion.:-)
Enduro war gut – und schon bei der ersten lizenzfreien 3-Stunden-Enduro Veranstaltung sprang die erste Salatschüssel für mich raus. Ich sag immer Salatschüssel für mich, warum weiß ich nicht. Meinen tue ich einen Pokal. 😉

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Mein Leben bestand aus Sport – Enduro und gesund Leben.
Meine Freunde gingen auf Partys tranken, feierten, lernten Frauen kennen – ich fuhr Motorrad.
Und war Zweiradmechaniker bei einem Bayrischen-Motorradhersteller  – geniale Motorräder!
Noch viele Endurorennen, noch eine Raid de Lamitie folgten.
Bei diesen Aktionen lernte ich damals Christian Mittermayer kennen, auch ein Enduro verrückter welcher genauso abgedreht war wie ich. Wir verstanden uns und fortan unternahmen wir verrückte Dinge. 1997 wollten wir mit unseren KTM LC4 (von der XR zur LC4) zur 6-Days in Bergamo. Wir fuhren los, nur mit einem Zelt und Schlafsack ausgerüstet. Von München bis Meran – dort packen wir unseren Kompass aus, peilten Richtung Bergamo und los ging es. Heute wohl unvorstellbar, mit all den Verboten – damals geduldet, keiner machte uns Ärger. Sogar mit der Forestale hatten wir uns unterhalten – wir fuhren vernünftig hinterließen keine oder nur wenig Spuren und so war es kein Problem. Six-Days war Hammer – Giovanni Sala ! Einfach genial, wie er nach sechs Tagen schwerem Endurofahren beim Abschlussmotocross einmal die Motocross-Strecke ablief, allen zujubelte und noch Autogramme schrieb, ein toller Mensch.
Eines Tages durfte ich von meinem Chef eine BMW R100GS Paralever fahren – ich war sofort davon angetan. Der breite Lenker, das easy Handling und schon kurze Zeit später stand eine BMW R80GS Basic bei mir in der Garage.
1998 hörte ich von meinem Freund Wolfgang „Bretti“ Brettschneider dass es ein Endurorennen in Österreich gibt, ein Hammerevent. Wir mussten dorthin – ich wollte den Berg aus Eisen sehen.
Der Erzberg ist unbeschreiblich, du stehst davor und musst ihn einfach gern haben.
Viele Verrückte, feiernde und und und – ich wollte Rennen fahren, einfach nur Rennen fahren.
Donnerstag wurde der Prolog abgegangen und am Freitag hinaufgefahren. Am Abend verstand ich die Welt nicht mehr – Platz 35 von 1000 Startern?!? Ich ein kleiner niemand steh auf einmal in der ersten Reihe am Erzberg? Hammer, aber der Sonntag stand unter keinem guten Stern. Die KTM spuckte, ich glaube so Checkpoint 7 Wasser aus dem Kühlerschlauch – das war es dann. Muss wohl irgendwo hängen geblieben sein.


Fortan ging es jedes Jahr zum Erzberg. 2000 dann der Beschluss – wir bauen auf Basis des BMW C1 Rollers einen BMW Cross1-Roller. Gesagt getan und 2001 standen wir am Berg aus Eisen.
Wer mehr von dieser Geschichte wissen will www.c1-erzberg.de . Jedenfalls irgendwann – gewannen wir die Scooter Wertung – das Cross1-Team. Der BMW Cross1 steht nun bei einem Bayrischen-Motorradhersteller bei seinen Classic-Motorrädern.
Noch viele Erzberge gingen ins Land und nicht nur mit der KTM EXC auch mit meiner dann erstandenen BMW R1200GS Adventure, der BMW F650GS Dakar fuhr ich den Prolog am Erzberg –
mit der BMW F650GS Dakar gewann ich sogar einmal die Serienenduroklasse und freute mich wie ein Schnitzel.
Meine Freunde heirateten, bekamen Kinder – ich fuhr Motorrad. Überall war ich mit meiner BMW R1200GS Adventure, im Friaul, in den Seealpen, in den Marken und in Umbrien.
Irgendwann war es aber auch bei mir mal soweit – der Pfeil des Amors traf auch mich und lernte ein Mädl am Erzbergrodeo kennen. Natürlich auf einer BMW F650Dakar – wie hätte es auch anders sein sollen. Wir fuhren nach Marokko, nach Slowenien, Slowakei und und und. Aber mit einem Autisten ist es nicht leicht und irgendwann trennen sich die Wege – ich bin dann wohl doch irgendwie anders.
Noch vor meinen 30 Geburtstagen hatte ich das Glück, neben meiner Tätigkeit bei einem bayrischen Motorradhersteller, Instruktor bei dem einem bayrischen Motorradhersteller werden zu können.
Jetzt war mein Leben perfekt – kann es noch besser werden?
Wochentags die besten Motorräder entwickeln und am Wochenende im Enduropark-Hechlingen? Es machte so viel Spaß den Menschen das Fahren auf losem Untergrund beizubringen und der schöne Nebeneffekt dabei – ich fing endlich an zu Reden. Denn bis dato war ich immer ein sehr stiller Junge. Es machte mir so viel Spaß, dass ich dann sogar zwei Touren für den bayrischen Motorradhersteller ausarbeiten durfte. Die Hüttentour-Lombardei und die Hüttentour-Friaul – da Leben war perfekt.
Meine Freunde bekamen Kinder, oder trennten sich – ich fuhr Motorrad.
Jeden Winter im Fitnesstudio – im Sommer Enduro.

Das Interview

Andreas Rothballer „Baller”
Interview mit Enduro.de

Enduro.de: „Hallo Andreas, wie geht´s dir?“
Andreas: „gut“
Enduro.de:“kurz und knapp“
Andreas:“reden ist nicht meine Stärke ?“
Enduro.de:“wie ich gehört habe Enduro ist für dich alles“
Andreas:“ja das stimmt – Enduro ist einfach das schönste was es gibt, würde jeder Endurofahren es gäbe keine Kriege auf dieser Welt, jeder würde am Abend müde ins Bett fallen“
Enduro.de:“ ? – das stimmt wohl. Wie sieht es mit aktuellen Enduroaktionen mit dir aus?“
Andreas: „Momentan bin ich stark gehandicapt. Durch einen Arztfehler, bin ich seit einigen Jahren stark gehandicapt mein „Enduroleben“ so zu leben wie ich das möchte. Aber ich arbeite hart daran. Schaue positiv auf 2018 – Erzberg auf jeden Fall und unbedingt wieder einmal in die Seealpen mit der BMW F800GS“
Enduro.de:“was war dein bestes Ergebnis?“
Andreas:“Enduropokal um 2006 auf den Plätzen 4-5 meistens absolviert. Erzbergrodeo 1998-2006 immer erste Startreihe bestes Ergebnis im Prolog 21. HareScramble Platz 56. Leider schon lange her, arbeite daran das es wieder geht“
Enduro.de:“nicht schlecht“
Andreas:“Danke“
Enduro.de:“Was fährst Du aktuell?“
Andreas:“Ich fahre aktuell eine Sherco SEF-F 300 Bj 2015 vom Fa.Gindert „race and fun“ aus Rohrbach. Ein sehr freundlicher und kompetenter Sportendurohändler. Darüber hinaus habe ich noch eine BMW F800GS und eine BMW G450X welche ich als Dualsport-Enduro verwende. Streetlegal mit Spiegel und 42PS !
Enduro.de:“einen Tipp an die Leser“
Andreas:“immer dranbleiben, nie aufgeben – immer gesund leben und der Sport sollte im Mittelpunkt stehen“
Enduro.de:“Danke Baller“

Wer mehr von Andreas erfahren möchte, kann gerne einmal auf seiner Webseite
unter: www.finest-adventure.de vorbei schauen.

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