KTM KINI Alpencup 2017 3rd. Race in Rietz/Tirol

Himmel & Hölle – Zweigeteiltes Rennwochenende in Rietz Nicht leicht hatte es der MSC Rietz in diesem Jahr mit dem KTM KINI Alpencup. Am ersten Termin schüttete es wie aus Kübeln und eine Verschiebung um eine Woche war unumgänglich. Beim zweiten Ansetzen passten die Bedingungen zumindest für den Samstag, bevor sich die Himmelsschleusen von Neuem öffneten und für Schlammpackungen en masse sorgten. Damit einhergehend auch eine Massenflucht der Fahrer und schlussendlich schrieben sich noch 90 Fahrer am Sonntag bei der Anmeldung ein – vorerst natürlich, denn nach dem freien Training und des Weiteren dezimierten die Bedingungen das Fahrerfeld fortlaufend. Trotz allem fanden 213 Fahrer den Weg ins Motodromo zu Rietz, die den ebenfalls recht hartgesottenen Zuschauern genügend Racing für ein Wiederkommen boten. Aber dazu später…..erst einmal lassen wir uns den Samstag auf der Zunge zergehen, der fast schon mit perfekten Bedingungen aufwarten konnte. Samstag – Tag 1: Nach all dem Regen der vorangegangenen Tage war es eine wahre Wohltat mal wieder trocken über die Runden zu kommen und das einen vollen, ganzen Tag lang. Einige dunkle Wolken kündigten bereits wieden den bevorstehenden Regen an, aber zumindest der Samstag hielt bis zum Schluss durch. Dementsprechend vielversprechend entwickelte sich der Tag und am Ende waren wohl alle zufrieden, auch wenn einige der alten Herren sich über die Zusammenlegung der MasterPro/ProSenior mokierte. Als Race des Tages geht das Duell zwischen Manuel Perkhofer und Felix Vaja in die Annalen ein, hielt Perkhofer als angekündigter Favorit den Erwartungen doch mehr als stand und lieferte in beiden Läufen der MX2 Sport sehenswerte Fahrten ab. Nicht minder Felix Vaja, der Perkhofer wie ein Schatten folgte und bis zum Schluss seine Chance suchte und sich am Ende wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Rietz verabschiedete. Musste er doch nach gewaltigem Einsatz am Samstag (Perkhofer) und auch am Sonntag (Hellrigl) den Platz an der Sonne für einen anderen freimachen. Nichts desto trotz war es eine wahre Freude dem jungen Mann aus Südtirol zuzuschauen und hoffentlich wieder des öfteren im AlpCup… MX2 Sport: Perkhofer hält stand… In Lauf 1 stürmt Manuel Perkhofer/KTM bereits in der ersten Runde an die Spitze und bringt das Ding abgebrüht nach Hause, obwohl ihm Felix Vaja/Yamaha von Anfang an im Nacken sitzt und bis zum Schluss nicht locker lässt. Am Ende trennt die Beiden gerade mal eine Sekunde und damit waren 20min. spektakuläres Racing abgelaufen. Dahinter fährt Alex Andreis ebenfalls ein souveränes Rennen und Florian Hellrigl fightet mit Tobias Ebster um die Top 5. In Lauf 2 spektakulärer Start von Florian Hellrigl, der die Meute in die erste Runde führt, bevor er sukzessive zurückfällt und den Lauf auf Platz 6 beendet. Ab Runde 2 übernimmt wieder Manuel Perkhofer die Führung und liefert abermals eine herausragende Performance bis zum finalen Abschluss ab. Auch in diesem Lauf folgt ihm Felix Vaja auf dem Fuß und lauert auf seine Chance, die die Beiden wiederum im Sekundenabstand über die Ziellinie treibt. Schlussendlich brüderliches Handshake im Auslauf und Perkhofer vor Vaja am obersten Stockerl. Andreis Alex ist der Dritte im Bunde, der auch diesen Lauf auf diesem Platz beendet. Dahinter stellt sich Tobias Ebster mit Clemens Neurauter in die Top 5, was in der Tageswertung Rang 4 für Ebster vor Florian Hellrigl bedeutet. 50ccm: gesamte Strecke für die Kleinsten… Zu einer glasklaren Sache machte es Leo Happ bei den 50ccm, holte er sich souverän beide Läufe vor Federico Bilgeri, Liam Regele und Heidi Gruber. Die Jüngsten dabei auf der vollen Streckenlänge unterwegs, die sie bereits mit Bravour unter die Räder nahmen.

65ccm: im Trockenen geht’s dahin…
Dominant auch Kilian Soder mit zwei Laufsiegen bei den 65ccm unterwegs, der seine KTM jeweils als
Erster vor Paul Bichler und Peter Scheyrer abstellte. Die 65ccm-Rider richtig speedig unterwegs, was am trockenen Samstag teilweise schnellere Rundenzeiten als der schlammverpackte Sonntag brachte.

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MX2 Jugend: Südtiroler Festspiele…
Die jugendliche Abordnung aus Südtirol zeigte in Rietz wo der Hammer hängt. Mit Felix Stuppner auf dem obersten Podest vor Fabian Lantschner, der Stuppner in Lauf 2 das Punktemaximum durch seinen Laufsieg abjagte und sich in der Tageswertung hinter Stuppner stellte. Dahinter Landsmann Georg Stolzlechner am letzten Stockerlplatz, der das Südtiroler Trio komplettierte. Die Top 5 beschließen Manuel Geiger und Matthias Geier im mit 26 Fahrern gefüllten Feld der MX2 Jugend.

ProSenior vs. MasterPro vs. Golden League..
Bei den MasterPro tummelten sich heute auch die ProSenior, die leider „nur“ mit 8 Mann hoch in Rietz antraten und damit legte man die beiden Klassen zusammen, was dann prompt für kurze Aufregung unter den „alten“ Herren sorgte. In Anbetracht der Wetterprognose und auf Rücksicht der Streckenposten sowie
des engen Zeitplanes wurde diese Entscheidung nach dem freien Training und Durchsicht der Starterzahl kurzfristig gefällt. Vorausgreifend sei an dieser Stelle gesagt, dass es eventuell für die nächste Saison eine Änderung in diesen Klassen geben könnte, da hier schon seit längerer Zeit einige Vorschläge vorliegen. Aber das ist ein anderes Thema und mehr dazu nach Ablauf der Saison…
Bleiben wir beim Racing – hier hängte Martin Bechter wie üblich hammerhart am Gas, der sich beide Läufe vor Jörg Schlichter und Franz Rappensberger in der ProSenior holte.
Bei den MasterPro war Martin Niedermair in beiden Läufen am Drücker und sicherte sich den Tagessieg vor Harald Eisenmann und Robert Binder, der diesmal die „gelbe Truppe“ des MCC Dornbirn vor Jürgen Klammer und Markus Stoff anführte.
Blieb nur noch den Tag im Festzelt bei der Siegerehrung gebührend ausklingen zu lassen, was allerdings Manuel Perkhofer nicht allzu lange vergönnt war, da er nach Pokalempfang seine sieben Sachen zu packen hatte und weiter ging es zur Premiere der ÖM in Fresach/Kärnten. Alle anderen harrten der Dinge und hofften auf einen Irrtum der Wetterfrösche….

Sonntag – Tag 2: Fango hoch drei…
Leider half alles Harren und Hoffen nichts – der Regen ließ sich von nichts beirren und kam wie
angekündigt in der Nacht von Samstag auf Sonntag und blieb noch den ganzen Vormittag über. Der MSC Rietz mobilisierte vorausschauend bereits am Samstag noch sämtliche Gerätschaft, dennoch verwandelte sich die Strecke aufgrund der Beschaffenheit in eine große Fangopackung. Die verbliebenen Fahrer namens mit Humor und jeder Menge Leidenschaft fürs Racing und boten ob der Verhältnisse (vor allem in den Trainings am Vormittag) großartige Leistungen – Respekt, Respekt….

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Wibmer als Gatschslider par excellance…
Die 85ccm-Rider nahmen die Strecke als erste unter die Räder, sowohl im Freien Training wie im Zeittraining und lieferten sich dann nach der Mittagspause die ersten Fights im Rennmodus. Der Osttiroler Johannes Wibmer muss dabei öfter unter solchen Bedingungen trainieren, zog er doch beinah mühelos seine Runden und holte sich beide Läufe mit respektablen Vorsprung auf Patrick Sonnweber und Fabio Payer, der wiederum punktgleich die Oberhand über Tobias Poller behielt. Die Top 5 der 85ccm beschließt Jonas Altenried, die es an diesem Renntag wahrlich nicht leicht hatten. Gratulation fürs Antreten und Durchhalten – das ist echter MX-Spirit….

SuperClass vs. InterClass vs. nothing….
Wie der Schneemann in der Sommerglut schmolz die ansonsten übervolle Super/Inter/HobbyClass im
Regen dahin und schlussendlich reichte eine SuperClass und eine InterClass um die verbliebenen Racer
unterzubringen. Wohl eine Premiere der letzten Jahre im KTM KINI Alpencup, was aber nicht
gleichbedeutend war mit Langeweile. Genau das Gegenteil war der Fall, denn die verbliebenen Fahrer
wollten es wirklich wissen an diesem Tag. So wurde ab Start am Gas geschraubt, dass die Fetzen flogen
und die Gefährte waren speziell in der ersten Hälfte des Tages nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Hier
trennte sich wahrlich die Spreu vom Weizen und im ersten Lauf der SuperClass zeigte Felix Vaja erst mal
wer der Chef im Ring ist. Vaja setzt die Pace ab Anfang, gibt die Führung nicht mehr ab und liefert wie
schon gestern eine herausragende Performance. Wohl die besten Voraussetzungen auf die große
Trophäe für den Südtiroler Vaja Spross. Dahinter schleifen sich Florian Hellrigl, Thomas Neid, Clemens
Neurauter und Tobias Ebster ein, die damit ebenfalls ihre Schlamm-Skills unter Beweis stellen und für Lauf
2 noch alles offen halten.
Vor dem zweiten Lauf strahlt dann bereits wieder die Sonne vom Himmel und die langersehnte Wende des
Tages geht mit einer relativen Auftrocknung der Strecke einher. Weit bessere Bedingungen damit für den
zweiten Lauf der SuperClass als Höhepunkt des Tages . Mit der Launch Control bis in den Begrenzer
stürmt Florian Hellrigl an die Spitze des Feldes und scheint auf der nunmehr großteils griffigen Strecke
neuen Speed gefunden zu haben. Der Telfer haut die schnellste Runde ins Protokoll, bleibt cool bis zum
Ende und holt sich den Laufsieg vor Felix Vaja, dem es in diesem Lauf nicht ganz so rund läuft, und nach
zwischenzeitlichem Kampf mit Clemens Neurauter und anschließender beherzter Fahrt, muss er Hellrigl
den Vortritt lassen. Damit geht der Tagessieg punktgleich an den MSC Rider Florian Hellrigl. Mit Clemens
Neurauter schafft ein weiterer Racer des MSC-Rietz den Sprung aufs Podest der Tageswertung und gibt
dem Verein neuerlich einen Grund die Korken knallen zu lassen.

InterClass: Never give up…
Analog zur SuperClass liefern sich in der InterClass Timo Berkmann und Benno Schneider ein Duell auf
Augenhöhe. Berkmann schnappt sich den ersten Lauf und Schneider kann sich im zweiten Lauf an die
Spitze setzen, was am Ende Punktegleichstand bedeutet und aufgrund von Lauf 2 Tagessieg für Benno
Schneider vor Timo Berkmann. Dahinter gestalten es Alexander Treffer und Christof Leitner nicht minder
spannend und am Ende trennt die Beiden gerade mal ein Punkt.
So hatte dieses Wochenende am Ende von allem etwas zu bieten. Von großartigen Bedingungen am
Samstag bis zu Schlammsurfing am Sonntag war alles dabei. Eines war jedoch an beiden Tagen großartig:
das Racing, die gezeigten Leistungen und der Einsatz aller Beteiligten. Von jedem Einzelnen des MSC
Rietz bis zum kleinsten Teilnehmer waren alle mit Leidenschaft und vollem Einsatz bei der Sache. Danke
für eine solche Veranstaltung!!

…und schon geht es weiter!!
An diesem Wochenende, 23./24. September wartet bereits der ASV Pfitscher Eisbaer im Pfitscher Hochtal
mit dem nächsten Rennen und nur eine Woche später am 30. Sept. hat uns Kundl noch einen Tag
spendiert. Infos, Anmeldung, usw. unter: www.endurocross.at
See you & keep on riding!

Text: Bernhard Walch
Fotos: Christian Gasser

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