Die erste Auflage des King of the Hill Tournament in Arad / Rumänien wurde zu einen großen Erfolg. Bereits im Vorfeld hatten die Veranstalter für großes Staunen gesorgt. Immerhin hatten sich mit Graham Jarvis, Chris Birch, Paul Bolton und Wade Young 4 der besten Extremendurofahrer weltweit angemeldet.
Enduro.de war als Deutscher Medienpartner ebenfalls mit dafür verantwortlich das sich über 40 Deutsche Piloten zum ersten Hardenduro der Saison in Rumänien anmeldeten. Alle hatten sich ihre Ziele fürs Rennen gesteckt, diese gingen vom vollen Angriff und Siegambitionen bis hin zum Endurofahren in der einmaligen Landschaft Rumäniens zum Fun.
Holger Dettmann und die Knightliner Crew war direkt vom Wiesel-X nach Rumänien gereist. Sie berichteten uns bereits vor unserer Ankunft über das schlechte Wetter in Rumänien und die sehr schlammigen Bedingungen. Der Schützling der Norddeutschen Wade Young aus Südafrika erlebte dagegen in den ersten Tagen in Rumänien eine sehr spannende Zeit, als ROOF of Afrika Sieger wurde er bei einigen Fernsehstationen interviewt um die Fans auf das Event einzustimmen.
Hier ein Video von seinen Auftritt bei WestTV Arad:
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Ganz anders war die Vorbereitung von Chris Birch. Verspätete und ausgefallene Flüge machten seine Anreise nach Arad zu einer reinen Odysee durch Asien und Europa. Erst Donnerstag Nachmittag, 60h nach seinen Abflug erreichte er völlig ausgepowert von den Reisestrapazen das Fahrerlager. Sein geplantes Training für einheimische Piloten musste er deshalb auch auf einen Termin nach den Rennen verschieben.
Davon unbeeindruckt präsentierte er sich dann im Prolog. Mit einer Bestzeit vor Paul Bolton und Graham Jarvis zeigte er seine wahre Stärke. Chris sagte nach dem Rennen: „Der Prolog ist gut gelaufen. Mein Bike ist ziemlich abgenutzt, ich hoffe, es wird halten.“
Neben Birch war aber auch der beste Deutsche Marcus Kehr in einer überragenden Form. Sein 4. Platz noch vor Wade Young zeigte seine aus der WM bekannt gute Form. Zweitbester Deutscher wurde Marcel Teucher mit Platz 8 im 87 köpfigen Starterfeld.
Marcel Teucher hat für Enduro.de den Prolog mit der Helmcam bestritten:
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Neben der PRO Class startete auch die Hobby Class. Für diese Piloten war der mit schlammbedeckte Prolog eine sehr große Herausforderung. Da sie als erstes starten mußten hatten sie zwar noch keine Rinnen aber dafür knietiefe Pfützen, was die Hindernisse noch schwerer passierbar machte. Am besten kam damit Holger Dettmann zurecht, er setze die Bestzeit.
9.00 Uhr startete am Samstag der erste volle Raceday über eine verkürzte Distanz von 85km. Die Startreihenfolge richtete sich nach den Ergebnissen des Prologs, im 30 Sekunden Abstand wurden die Piloten auf die Piste geschickt. Weiterhin war das Wetter sehr schlecht, wodurch es bereits am ersten Hang die ersten Dramen gab. Vom unteren Ende war kein Himmel zu sehen, so senkrecht und lang waren die Hänge. Viele berichteten davon das die eingebauten Bachläufe eher eine Erholung waren, im Gegensatz zu den Auffahrten. Durch die Staus und vielen Versuche bildete sich dann ein weiteres Problem, man hatte nicht damit gerechnet das der Benzinverbruch so hoch war. 80% des Starterfeldes schafften es nicht zu den 2 Tankpunkten zu kommen und mussten die letzten Meter jeweils schieben. Mit einer riesigen Ausfallquote und nur 22 Zielankünften in der Hobbyclass kann man den ersten Fahrtag wirklich als Hardenduro bezeichnen.
Einen großen Anteil an Sieg und Niederlage hatte die richtige Reifenwahl. Am besten kamen die Fahrer zurecht die auf einen Mitas Pneu setzen. Kein Wunder das dadurch auch 2 Tschechische Fahrer die Spitzenplätze in der Hobby Class belegten.
Ein ähnliches Bild zeigte das Ergebnis der Pro Class. Hier kamen 24 Fahrer ins Ziel. Die Spitze rund um Graham Jarvis schaffte die 85km locker in knapp über 3h Fahrzeit. Die langsamsten Fahrer kamen erst nach Einbruch der Dunkelheit wieder im Fahrerlager in Arad an.
Jarvis war der schnellste auf seiner Husaberg gefolgt von Chris Birch und Youngster Wade Young. Erneut souverän pilotierte Marcus Kehr seine KTM auf Platz 4. Ohne jegliche Extremenduroerfahrung war er selbst über sein Abschneiden erstaunt. Er konnte sogar noch Paul Bolton vorm Ziel überholen.
Pech hatte der zweitbeste Deutsche Fahrer Marcel Teucher. Er stürzte unglücklich wobei sich sein Tankverschluß öffnete. Der komplette Tankinhalt entleerte sich über sein Bein, vorsichtshalber beendete er das Rennen. Ein weiterfahren hätte eh keinen Sinn gehabt, bis er Benzin bekommen hatte vergingen einige Stunden. Auch ein Neustart am zweiten Tag machte wenig Sinn, die Infektionsgefahr seiner Haut war viel zu hoch.
Der zweite Renntag begann mit 2 Stunden Verspätung, dichter Nebel zwang den Veranstalter dazu das Rennen erst um 11 Uhr freizugeben. Die 132 Fahrer die sich nach den Strapazen vom ersten Fahrtag das Rennen noch antun wollten wurden mit einer schönen, nicht anspruchslosen aber immer fahrbaren Runde entschädigt.
Die Pro Klasse entwickelte sich zum Sekundenkrimi, Wade Young knöpfte Jarvis Sekunde um Sekunde ab und kam mit einen tagessieg auf 1 Minute an Jarvis heran. Einen Komplettausfall musste Chris Birch verkraften, nach seinen Problemen bei der Anreise gab es auch im Rennen kein HappyEnd für den Neuseeländer. Eingefahrener Draht zwang ihn zur endgültigen Aufgabe. Das Pech von Birch war das Glück für den Deutschen Marcus Kehr. Der Flöhaer konnte sich dadurch sogar noch auf den dritten Platz nach vorn fahren.
In der Hobbyklasse erreichten schließlich 17 Fahrer das Ziel in Wertung. Mit David Cyprian und Zdenek Cyprian war das Rennen fest in Tschechischer Hand. Bester Deutscher Fahrer wurde Mattias Saric auf Platz 7 vor Janik Filter.
Die erste Auflage des Rennens war ein voller Erfolg. Mit etwas besseren Wetter im kommenden Jahr sollte einer Erfolgreichen Neuauflage nichts im Wege stehen.