Six Days Tag 1: US-Boys gehen in Führung

Taylor Robert führt mit seinen Teamkollegen

Staub, Staub und nochmal Staub – Der erste Tag in Navarro (Spanien) war geprägt von enorm eingeschränkter Sicht auf der gesamten Strecke. Im Blindflug eine Sonderprüfung zu bewältigen ist keine leichte Aufgabe, damit waren Stürze vorprogrammiert. So erwischte es beispielsweise die Titelverteidiger Australien gleich zu Beginn – Teamfahrer Josh Strang verletzte sich bei einem Crash so sehr, dass die Six Days für ihn bereits beendet sind. Laut neuem Reglement werden alle 4 Fahrer eines Teams jeden Tag gewertet, somit haben die Jungs aus Down Under keinerlei Chancen mehr auf den Titel. Das gleiche Schicksal ereilte die Teams aus Österreich und Columbien.

Josh Strang ist gestern ausgeschieden – damit dürfte Australien keine Chance mehr auf den Titel haben

Stark unterwegs war das Team USA, die Trophy Mannschaft um Kailub Russel, Thad Duvall, Michael Layne und Taylor Robert kamen am besten durch den Tag und setzten sich an die Spitze der Wertung. Knapp dahinter positionierten sich gestern die Italiener, welche mit Oscar Baletti, Deny Philippaerts, Giacomo Redondi und Manuel Monni ebenfalls ein kampfstarkes Team im Rennen haben. Mit nur 26 Sekunden Rückstand auf die US-Boys ist in den folgenden Tagen noch alles möglich. Etwas mehr – 56.46 Sekunden – Rückstand hat das auf Platz 3 liegende Britische Trophy Team. Die Mannschaft von der Insel hat jedoch das Potential in den kommenden Tagen nach ganz vorn zu fahren. Der Einstand des Deutschen Teams (Davide von Zitzewitz, Tilman Krause, Paul Roßbach und Mark Risse) verlief mit Platz 10 zwar nicht ganz optimal, aber eben auch nicht schlecht. Aktuell befinden sich die vier Jungs mit dieser Leistung im Mittelfeld aller Teams, wobei Polen (9) und Estland (8) in unmittelbarer Schlagdistanz liegen.

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Natürlich hatten auch die Junioren so ihre liebe Mühe mit dem aufkommenden Staub und standen vor einer echten Bewährungsprobe. Am besten gemeistert haben diese Situation die Schweden, sie konnten sich einen Vorsprung von etwas mehr als 23 Sekunden gegenüber den Italienern herausfahren und führen die Wertung damit an. Gastgeber Spanien liegt bei den Junioren nach dem ersten Fahrtag auf Platz 3. Unsere Junioren um Lukas Streichsbier, Jan Allers und Yanik Spachmüller platzierten sich gestern auf Rang 13.

Höchst erfreulich dagegen das Ergebnis der Damen, denn hier konnten sich Maria Franke, Heike Petrick und Vanessa Danz auf Platz 3 hinter Australien und Spanien platzieren. Die hochfavorisierten Australierinnen leisteten sich allerdings schon den ersten Schnitzer, denn Jessica Gardiner viel mit technischem Defekt aus und musste als Streichergebnis gewertet werden. Die Reparatur ihres Motorrades nahm im Anschluss zu viel Zeit in Anspruch, sodass Gardiner laut Reglement heute eigentlich nicht hätte starten dürfen. Die Jury entschied jedoch, dass dem Team Australien eine falsche Auskunft gegeben wurde, woraufhin Gardiners Motorrad erst mit eintreffen des letzten Fahrers im Parc ferme stehen muss. Dies steht allerdings im Widerspruch zum eigentlichen Reglements, dies besagt das Gardiners Motorrad spätestens 1 Stunde nach fahrplanmäßiger Ankunft im Parc ferme stehen muss – Gardiner benötigte aber über 1 ¾ Stunde für die Reparatur. Nichts desto trotz haben sich die Deutschen Mädels bestens geschlagen und starten am heutigen Tag in der Reihenfolge des Championats, ergo freie Fahrt für die schnelleren. Damit dürfte Maria Franke – die gestern noch mit zahlreichen Überholmanövern inmitten der Sonderprüfung zu kämpfen hatte – heute ihr volles Potential ausspielen können.

Stimmen:

Maria Franke – Gestern war mit etwa 8 Stunden reiner Fahrzeit ein sehr langer Tag. Die Staubentwicklung war mega, sodass man fast nie etwas gesehen hat und dementsprechend bin ich auch Gefahren. An den ZK’s (Zeitkontrollen) blieb aber genug Zeit. Die Etappe war gestern ein Mix aus Strasse und Feldweg, es gab nur 2 Auffahrten und die Prüfungen waren sehr schnell gesteckt. Also alles in allem ziemlich einfach.

Vanessa Danz – Mein erster Fahrtag ist rum. Ich habe es geschafft ohne Zeitstrafe durchzufahren. Die Gegend ist wirklich unheimlich schön. Ich finde die Etappen sehr anspruchsvoll was auch damit zusammen hängt dass es unheimlich arg staubt. Wir hatten heute eine Cross-Prüfung, in der ich zwei, für mich, ziemlich gute Zeiten fahren konnte. Auch auf der Strecke am Fahrerlager kam ich gut zurecht. Die lange Enduro-Prüfung in der ersten Runde kostete mich jedoch viel Zeit, da ich durch einen anderen Fahrer, der in der steilen Auffahrt hängen geblieben ist, am Hang gestürzt bin und wirklich lange gebraucht habe mein Bike wieder den Hang hoch zu bekommen. Na ja letzten Endes habe ich meine Ziel erreicht ohne Strafzeit ins Ziel zu kommen, auch wenn ich traurig war, dass meine Zeit nicht so gut war wie erhofft. Heute fahren wir noch einmal die gleiche Etappen. Die Strecke ist jetzt schon enorm ausgefahren. Es wird sicher noch viel anstrengender und schwerer.

Davide von Zitzewitz – Der erste Tag ist Geschichte! Um 08:25 ging es für mich auf die Strecke, zu der Zeit war es gerade mal 2 Grad warm. Also war die erste Runde alles andere als gemütlich!

Dennoch habe ich gut in den Tag gefunden und konnte die Zeiten über den Tag halten.
Am Ende hat es für den 33. Platz in der Gesamtwertung gereicht (bei 546 Startern). Ich bin zufrieden auch wenn ich viele Fehler gemacht habe. Morgen versuche ich das zu minimieren dann sollte da noch was gehen. Obwohl wir nur zwei Runden gefahren sind haben sich die Tests extrem ausgefahren. Ich bin mal gespannt wie es sich heute entwickelt. Speziell der Staub hat gestern auch allen Fahrern zu schaffen gemacht. Da es aber morgen früh Regnen soll haben wir morgen damit hoffentlich weniger Probleme.

Ergebnisse:

World Trophy
Junior Trophy
Damen

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