Superenduro: Kevin Gallas gewinnt seinen ersten WM-Lauf

Der Auftakt zur Indoor Enduro WM 2018 fand am 09.12.2017 im polnischen Krakau statt. Der 21-jährige Fahrer des jungen Motorsport Teams Hill Climb aus Karlsruhe ging nach einer überaus erfolgreichen Outdoor-Saison mit großen Erwartungen in seine zweite Indoor-Weltmeisterschaft.
Kevin Gallas hat sich in den letzten Wochen in Spanien intensiv auf diese Rennserie vorbereitet. In Deutschland gibt es kaum adäquate Trainingsstrecken. Ermöglicht hat ihm dies sein Hauptsponsor Grenzgaenger, ohne den Gallas diesen Sport nicht auf Weltklasse-Niveau ausüben könnte.

Gallas gewann sowohl das Qualifying wie auch das Rennen um die Startreihenfolge. Im ersten der drei Weltmeisterschaftsläufen in der riesigen Tauron-Arena konnte er nach einem guten Start schnell die ersten Hindernisse überwinden und so das Gedränge hinter sich lassen. Er übernahm nach 2 Runden die Führung und fuhr vor rund 11.500 begeisterten Zuschauern konzentriert und souverän seinem ersten WM-Sieg entgegen.
Kevin Gallas nach diesem großen Erfolg: „Ich bin überglücklich. Das harte und intensive Training hat sich gelohnt. Ich fühle mich gut, meine Husqvarna läuft super, ich werde alles geben, um auch in den zwei folgenden Rennen die Nase vorne zu haben.“

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In den Trainings- und Qualifikationsrennen zeigte sich die Baumstamm-Matrix als besonders selektiv. Nach jedem Rennen wurden die tiefen Löcher aber immer weiter mit Sand aufgefüllt, was diese Stelle vereinfachte. Gallas: „Anfangs konnte ich hier noch meine Trial-Erfahrung ausspielen. Doch vor dem ersten Rennen war von den Baumstämmen nicht mehr viel zu sehen. Damit fehlte die Schlüsselstelle und es war nur schwer möglich, Fehler auszubügeln und Zeit gutzumachen.“ Unberechenbar und tückisch war nur der weiche, klebrige Boden, die Strecke veränderte sich von Runde zu Runde.
Das zweite Rennen wurde nach dem Reglement in umgekehrter Startreihenfolge ausgetragen. Das hieß für Kevin Gallas, als 14. Fahrer den letzten freien Startplatz in der 2. Reihe einzunehmen. Er hielt sich nach Möglichkeit aus dem Gedränge heraus und nutzte jede sich bietende Chance, um Plätze gut zu machen. Nach 6 Min. + 1 Runde sah er als 6. Fahrer die schwarz-weiß-karierte Zielflagge.

Als WM-Führender ging Gallas in das 3. Rennen. Auch hier kam er gut vom Startgatter weg und lauerte von Position 3 aus auf die Gelegenheit, seinen Vordermann zu überholen. Der Bulgare Kabakchiev strauchelte an einem Hindernis und stürzte über den Lenker. Gallas wollte gerade innen vorbei, als das Hinterrad des Bulgaren hoch stieg und seitwärts auf Gallas stürzte. Dabei verkeilte sich sein Lenker so unglücklich im Hinterrad des Bulgaren, dass es den beiden Fahrern nur mit Hilfe eines Ordners gelang, die Motorräder voneinander zu trennen. Der Lenker krumm, Brems- und Kupplungshebel verbogen und verstellt, die Sicht durch die verdreckte Brille eingeschränkt und vor allem die Vorderbremse defekt – so versuchte Gallas mit all seinem Können und seiner Erfahrung, zu retten was zu retten ging. Doch mehr als Platz 8 war nicht mehr zu erreichen.

Besonders enttäuscht war Gallas, dass er durch diesen Rennunfall nicht nur die WM-Führung, sondern auch das Podium der ersten WM-Runde um 2 Punkte verpasst hat. Aber damit wächst die Spannung auf den Deutschland Grand Prix am 06.01.2018. Mit nur 5 Punkten Rückstand auf den Führenden kommt Gallas als bester Deutscher und bester Husqvarna-Pilot nach Riesa und will dort vor heimischem Publikum die Führung zurück erobern.

Team-Manager Dominik Rex: „Ich freue mich, dass Kevin weiter solche Fortschritte macht. Nach großem Pech im letzten Jahr hier in Krakau heute das 1. Rennen gleich gewonnen – das zeigt, wie stark er physisch aber auch mental geworden ist. SuperEnduro ist nicht kalkulierbar. Man kann nur mit großem Können, kühlem Kopf, brachialer Kondition und einer guten Portion Glück aufs Treppchen kommen.“

Die nächsten Termine der Maxxis FIM Superenduro Weltmeisterschaft:
06.01.2018 GP Deutschland / Riesa

17.02.2018 GP Spain / Malaga

03.03.2018 GP Euskadi / Bilbao

31.03.2018 GP Sweden / Linköping

Foto: DG Design / Denis Günther

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