Test: Husaberg TE 250 – Der ExtremeEnduro Spezialist

Foto Schedl R.

Foto Schedl R.

Wir hatten die Möglichkeit über Yoshimoto Offroad Tours die Husaberg TE 250 einmal einem Härtetest im türkischen Taurusgebirge zu unterziehen. Vielen Dank an Sönke Bonde, der das Bike zur Verfügung gestellt hat. Das Mopped ist fast eine reine Serienmaschienen. Einziges sehr sinnvolles Feature ist der Auspuff-, Rahmen- und Schwingarmschutz von HydeRacing (seperater Testbericht gibt es hier). Der Test wurde von Marcel Teucher durchgeführt.

Marcel berichtet:

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„Ich habe die Husaberg drei Tage intensiv im unterschiedlichsten Gelände testen können. Hauptaugenmerk lag uns daran, die Husaberg im Extreme Enduro Bereich zu bewegen. Nach anfänglichem bedenken, ob ich auf dem Zweitakter zurecht komme, kann ich nur sagen, dass es für mich absolut kein Problem war. Ich bin die letzten 4 Jahre ausschließlich auf einem 4-Takter unterwegs gewesen und bin auf Anhieb gut zurecht gekommen. Doch immer der Reihe nach.

Foto Mitterbauer H.

Optisch ist die schwedische Schönheit ein Leckerbissen für Enduroliebhaber. Die kompakte und dynamische Form der Kotflügel-Tank-Sitzbank-Heck Linie ist ein Augenschmaus. Mit der Farbgebung haben die Designer genau meinen Geschmack getroffen. Das Zusammenspiel zwischen blau-gelb-weiß passt super zu den serienmäßig blau eloxierten DID-DirtStar Felgenringen. Auch die CNC-gefräste Gabelbrücke in schwarz passt nicht nur super in das Gesamtkonzept und ist ebenfalls am Serienbike vorhanden, sondern sorgt auch für mehr Verwindungsstabilität der Gabel. Das Fahrwerk ist wie bei KTM von WP und trumpft mit einer Closed-Cartrige-Gabel sowie einen in Low- und HighSpeed einstellbaren PDS-Dämpfer auf (PDS=ohne Umlenkungsystem, was im Extreme Enduro den Verschleißprozess verringert). Ein moderner PDS-Dämpfer steht einem Umlenkungsystem im Endurobereich in nichts nach.

 

 

 

Zum Praxistest. Die ersten 10 Minuten auf dem Bike waren etwas ungewöhnlich, da man zweitakttypisch vergebens auf eine erhebliche Motorbremswirkung wartet. Ebenfalls fällt mir als 4-Takt-Fahrer sofort mit dem ersten Anlassen des Motors, mittels Elektrostarters, die Vibrationen am Lenker und an den Fußrasten auf. Ein eigenartiges „Gribbeln“ an den Füßen ist ganz deutlich zu spüren. Doch nach den ersten Kilometern nimmt man dies so gut wie gar nicht mehr war. Auch die Vibrationen an den Händen halten sich beim Fahren in Grenzen.

Einmal an das andere Drehzahlband und an das Zweitaktkonzept gewöhnt wird die 250ger zum Spielzeug. Das Handling gegenüber einer 450ger oder 250ger 4-Takt-Maschine ist überwältigend. Jeder Felsen, jeder Singletrail, ja beinahe jede Auffahrt wirkt plötzlich wie die Auffahrt hinterm Haus. Tief ausgespülte Bachläufe mit großen Steinen und Kanten klettert das Bike mit enormer Traktion und Drehmoment aus dem Drehzahlkeller mit viel Gefühl am Gas nach oben, als würde man mit einem Fahrrad fahren. Kein Vergleich zum 120Kg Viertakter. Durch das geringe Gewicht kann man das Bike auch einmal eine Kante hoch wuchten oder ein Paar Meter mit ruhiger Gashand über die Kupplung den Berg rauf

Foto: Mitterbauer H.

schieben. Baumstämme überqueren, kein Problem. Wasserdurchfahrten werden ebenfalls zum Vergnügen. Geröllhänge mit losem Untergrund bewältigt man mühelos mit viel Gas und Schwung, wo der Leistungsstarke Motor einmal zeigen kann was in ihm steckt. Einmal von der Leine gelassen beschleunigt man binnen von Sekunden alle 6-Gänge durch. Das super arbeitende Fahrwerk bügelt auch bei schneller Gangart im 3-4 Gang auf ausgewaschen Trails jeden Stein platt und zaubert so jedem Singletrailliebhaber ein grinsen ins Gesicht. Auch langsames bergauf Trailen, was mir persönlich am besten gefällt, geht durch das sensationelle Handling einfach von der Hand. Im Extremen Gelände sicherlich die Waffe schlechthin. Ob ich damit schneller wäre als auf der 250ig 4-Takt-Maschine? Das kann ich nicht sagen. Hauptaugenmerk lag wie schon erwähnt, das Bike im extremen Gelände zu bewegen und genau DAS kann Sie sehr gut.

Zur Wartung. Das Bike benötigt nicht mehr Pflege wie Andere. Im Gegenteil, alle 25h Ölwechsel, hin- und wieder Waschen, Ölen, Schrauben kontrollieren und ggf. nachziehen, fertig. Ein Husaberg Bike im Stil von Ready to Race des Großen Bruderunternehmens KTM und die drei Buchstaben stehen für Qualität.

Fazit:

Noch nie hat mich ein Bike auf Anhieb so begeistert wie dieses. Die Husaberg TE 250 ist eine Spaßmaschine der Extraklasse. Das Moped punktet durch hochwertige Verarbeitung, mit ihren Drehmomentstarken und Drehzahlfreudigen Motor sowie mit einem sehr gut abgestimmten Fahrwerk.

Weitere Informationen auf der Herstellerwebseite:

www.Husaberg.com

Bewertung 4 von 5 Punkten:

+ hochwertige Verarbeitung

+ drehmomentstarker und drehzahlfreudiger Motor

+ standartmäßig WP Closed-Cartrige-Gabel + CNC gefräste Gabelbrücke

+ geringer Serviceaufwand

– Anschaffungspreis

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2 Comment

Sankt Oal 16. März 2012 - 20:24

mei schatzi…

Yoshimoto Offroad Tours 16. März 2012 - 10:04

Bisher sind wir mit den TE 250 wirklich voll zufrieden. Langzeit Testbericht ist jetzt angesagt.

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