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Benzin im Blut – Die Felix Melnikoff Kolumne #24

Mit meinem Gesamtsieg im Deutschen Enduro Cup 2022 und meinem Titel als Deutscher Enduro Jugend Meister 2022 hätte die Saison für mich nicht besser enden können. Und doch stand zum Saisonabschluss noch ein großes Highlight für mich auf dem Plan.

Bild: Peter Teichmann (Luca Wiesinger, Felix Melnikoff, Kenny Riedel v.l.)

Premiere– Enduro Europameisterschaft in Rüdersdorf

Da meine Saison schon beim letzten Lauf der B-Lizenz in Kempenich entschieden war und ich damit schon meine Titel „im Sack“ hatte konnte ich nach Rüdersdorf ganz entspannt anreisen. Ich freute mich einfach riesig auf meinen ersten Lauf in der Europameisterschaft und das Wochenende mit meinem BVZ Racing Team. So, mitten in den Ferien, konnte ich also schon am Mittwoch anreisen und mit Trissi alle Prüfungen ablaufen, schließlich sollten wir gemeinsam mit Garry Dittmann und Leon Thoms für das Junior Team Germany an den Start gehen.

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Bild privat
Bild Winfried Kastler

Erster Tag– Enduro Europameisterschaft

Die Youth Starter U21 in der 125ccm Klasse starten in der EM für gewöhnlich als erste und so stand auch ich am Samstag pünktlich um 08:07 als erster und jüngster deutscher Starter auf der Startrampe. Das Wetter war perfekt und meine erste Prüfungszeit nicht schlecht. Doch schon vor der zweiten Prüfung hatte ich mir eine Strafzeit eingehandelt. Auf der Etappe war mein Motorrad plötzlich aus und trotz schnell gewechselter Zündkerze wollte es einfach nicht mehr anspringen. So fuhr ich also mit Trinkrucksack und Jacke zwei Minuten zu spät in die zweite Prüfung.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Daran war jetzt nichts mehr zu ändern und ich konzentrierte mich auf die nächsten Prüfungen. Obwohl ich einige richtig schnelle Zeiten fuhr, lies sich das Pech an diesem Renntag nicht abhängen und es erwischte mich noch einmal in Runde zwei, am berühmt-berüchtigten Wasserloch. So beliebt dieses auch bei den Zuschauern ist, so verhasst ist es unter den Fahrern. Wie so manch anderer Mitstreiter, blieb auch ich im frisch aufgefüllten Wasserloch hängen. Fans und Helfer hatten also ihre wahre Freude, mich beim Herauskämpfen anzufeuern. Doch trotz aller Kraftanstrengungen und Kniffe wollte mein Motorrad ein zweites Mal an diesem Tag erst nach einer gefühlten Ewigkeit wieder anspringen.

Bild: Winfried Kastler

Mit dieser Prüfungszeit war die Tageswertung dann gänzlich hinüber und mein Focus lag nun auf dem zweiten Renntag. Ich nutzte meine Servicezeit von 17 Minuten nach dem Rennen dazu, mein erstes Mal im Rennmodus und unter echtem Zeitdruck den Hinterreifen zu wechseln. Mit der moralischen Unterstützung von erfahrenen Profis hat das auch reibungslos geklappt. Am Ende des Tages war ich froh, dass ich mir während der DM Saison keine Strafzeiten eingefangen hatte und freute mich über ein paar schnelle Prüfungszeiten von mir.

Bild: Peter Teichmann
Bild: Peter Teichmann

Zweiter Tag– Enduro Europameisterschaft

Eigentlich hatten wir am Samstagabend unter dem BVZ Zelt den nächsten Meistertitel im Team feiern wollen, doch leider hatte sich Tilmann Krause in seiner letzten Sonderprüfung so schwer verletzt, dass damit nicht nur seine Saison, sondern auch seine Motorsportkarriere enden sollte. Das war richtig bitter für uns alle und auch sehr schade für mich. Ich konnte leider nur eine einzige Saison mit Tilman gemeinsam im Team fahren und hätte dabei gern noch viel mehr Zeit mit ihm verbracht und von ihm gelernt.

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Bild privat (Felix Melnikoff und Tillman Krause DEM Rehna 2022)

Am Sonntag gingen wir also alle mit einem mulmigen Bauchgefühl an den Start. An den Prüfungszeiten vom ersten Renntag hatte ich gesehen, dass die Top 10 in der EM für mich möglich sind und so war das auch mein Tagesziel. Ich versuchte, den Samstag auszublenden und mich voll auf das Rennen zu konzentrieren.

Bild Winfried Kastler
Bild Winfried Kastler
Bild Winfried Kastler
Bild Winfried Kastler

Das hat auch ganz gut geklappt, denn ich konnte mit einigen guten Zeiten am Ende auf Platz 10 der Europameisterschaft ins Ziel fahren. Damit hatte ich gleich bei meiner ersten Internationalen Meisterschaft EM Punkte gesammelt. In der Nationenwertung schrammte unser Junior Team ganz knapp am Podium vorbei. Am Ende landeten wir auf dem undankbaren vierten Platz.

Bild Peter Teichmann
Bild Peter Teichmann

Es hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht, sich mit den schnellsten Fahrern aus Europa zu messen und sich auf einer echt anspruchsvollen Strecke zwei Tage lang durchzubeißen und das nicht allein, sondern mit einem starken Team gemeinsam. Genau das ist es, was den Enduro Sport für mich so besonders macht.

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Bild privat (Bertvon Zitzewitz, Felix Melnikoff, Davide von Zitzewitz v.l.)

Ausblick

Das waren nun wirklich genug Erlebnisse für eine Saison und damit war es auch höchste Zeit für eine ausgiebige Trainingspause. Aber natürlich ist es auch Zeit, auf die erfolgreiche Saison zurückzublicken und mich bei allen zu bedanken, die mich auf meinem Weg unterstützen und meinen Traum wahr werden lassen. Was ich in meiner nächsten Saison vor habe, davon werde ich demnächst berichten. Bis dahin, wünsche ich allen Lesern meiner Kolumne eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit.

Bis dahin, Euer

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