Endlich war es wieder soweit und so startete am ersten März Wochenende die Internationale Deutsche Enduro Meisterschaft in die Saison 2025 und dabei ging es schon mächtig zur Sache.
VOLLE HÜTTE – Saisonauftakt in Uelsen/ Itterbeck
Und wieder geht es in eine neue Saison mit meinem BvZ Racing Team. Es war ein langer Winter und wurde endlich Zeit, wieder gemeinsam mit meinen Jungs ins Rennen zu gehen.


Insgesamt 320 Enduro Fahrer hatten sich zu den ersten beiden Läufen in Itterbeck, nahe der holländischen Grenze zur Deutschen Enduro Meisterschaft eingefunden, unter ihnen auch zahlreiche internationale Profis, und auch einige bekannte Größen aus der holländischen Meisterschaft, denn diese wurde im Championat mit gewertet. Für Anfang März hätte das Wetter kaum besser sein können. Es war zwar eisig, aber immerhin strahlte die Sonne. Schon beim Ablaufen der Sonderprüfungen zeigte sich aber, dass der Regen der letzten Wochen seine Spuren auf der Strecke hinterlassen hatte und das sogar deutlich. Matschige Verhältnisse, tiefe Pfützen und tiefe Spurrillen erwarteten uns, keine leichten Verhältnisse für den Saisonauftakt.

Tag 1 – Bodenkontakt
Um 9:00 Uhr morgens ging es am Samstag für die Fahrer aus der deutschen und holländischen Meisterschaft gemeinsam an den Start. Bei den eisigen Temperaturen hatten einige Fahrer das Problem, ihr Motorrad in ihrer Startminute in Gang zu bekommen und danach ging es auch schon gleich in den Endurotest, eine anspruchsvolle und lange Prüfung mit tiefen Spurrillen und viel Schlamm an der teilweise noch gefrorenen Oberfläche. Doch ich hatte mir die Strecke gut eingeprägt und die schlammigen Bedingungen waren mir noch wohl bekannt von den sechs Tagen im Schlamm bei den Six Days in Spanien. So ging mir die erste Prüfung und auch die erste Runde richtig gut von der Hand, und ich konnte sogar Bestzeiten fahren.


In der zweiten Runde wollte ich das natürlich hochmotiviert noch toppen und wollte wohl ein wenig zu viel. So ging ich gleich mehrmals zu Boden und zur Krönung des Ganzen verlor ich irgendwie auch noch meine Stiefelsohle, rutschte mit dem Fuß von der Raste und dann mit meinem Bike direkt an den nächsten Baum. Der Baum blieb relativ heile, im Gegensatz zu mir. Ohne Kotflügel versuchte ich die Runde noch zu retten.

Nun hieß es erst einmal schütteln und Bestandsaufnahme. Ein neuer Kotflügel und neue Stiefel mussten her und für mich hieß es erst einmal den Tag irgendwie zu Ende zu bringen. Für diese Verhältnisse fuhr ich doch noch relativ gute Zeiten, denn wohl auch alle anderen hatten zunehmend mit der kaputten Strecke zu kämpfen. So gegen 16:30 Uhr hieß es dann in der Servicezeit noch schnell das Bike für den nächsten Tag zu richten, Reifenwechseln und dann ab ins Park Ferme. Am Ende des Tages landete ich als drittbester Deutscher auf Platz 5 in der Klasse, J1 womit ich in Anbetracht der Umstände ganz zufrieden sein konnte

Tag 2 – MIT BEDACHT
Ziemlich angeschlagen an Schulter und Fuß, ging ich am Sonntag dann wieder an den Start. Hier waren nun drei Runden mit jeweils 70 km zu fahren. Da es die Nacht über ziemlich gefroren hatte, holten wir alle bei Nebel und Minusgraden unsere Motorräder aus dem Park Ferme und hatten erstmal das Eis von der Sitzbank zu kratzen. Viele Fahrer hatten dementsprechend auch wieder Startprobleme, doch bei mir ging alles gut und ich kam problemlos in den Tag. Aufgrund der Umstände hatte ich es hier erst einmal etwas ruhiger angehen lassen.

Im Laufe des Tages fühlte ich mich aber wieder zunehmend wohler auf dem Motorrad, und auch die Strecke, trocknete ein wenig ab und wurde griffiger. In den stark ausgefahrenen Spuren fuhr ich mit weniger Risiko, wohl aber flüssiger und am Ende sogar schnellere Zeiten als am Vortag und konnte meine persönlichen Bestzeiten noch mal steigern. Auch an diesem Tag landete ich auf Platz 5 als drittbester Deutscher Fahrer in der J1 und war damit zufrieden.


ZWANGSPAUSE
Zu Hause angekommen, habe ich mich erst einmal von meinem Physiotherapeuten Markus durchchecken lassen und auf seinen Rat ging ich sicherheitshalber auch noch mal zum Arzt. Der Röntgenbefund war glücklicherweise negativ, doch trotzdem wurde erstmal Ruhe verordnet um die Verletzung und die Schmerzen auszuheilen. Also musste ich eine Trainingszwangspause einlegen. Lange Weile hatte ich trotzdem nicht, denn die letzten Noten vor dem Abi standen noch an.
ABSTECHER- ADAC Enduro Cup Ost
Den dritten und vierten Lauf der Deutschen Meisterschaft schon vor Augen blieb mir aber nicht viel Zeit wieder fit zu werden. Auf dem Motorrad trainiert es sich am besten und so nutzte ich den ADAC Enduro Cup Ost in Lübbenau, quasi direkt vor der Haustür dazu, um wieder ins Renngeschehen einzutauchen. 3h Enduro sind jetzt nicht gerade mein Lieblingsformat, doch als A- Lizenz Fahrer hatte ich hier nur die Option in der Sport Fahrer Klasse anzutreten. Die drei Stunden waren dann aber auch irgendwann geschafft und bei dem herrlichen Wetter und der gut vorbereiteten Strecke auch gut zu meistern.




Meine Family war auch am Start und hat mich angefeuert, so dass ich am Ende meine Klasse und auch das Championat gewinnen konnte, eine schöne Motivation für das kommende Wochenende in Dahlen und ein gutes Training auf jeden Fall auch.


Ausblick
Nun hoffe ich auf ein spannendes Rennen und gute Bedingungen in Dahlen und hoffe auch, dass ich an meine guten Ergebnisse von den ersten beiden Läufen anknüpfen kann. Ich freue mich schon auf die vielen Fans am Streckenrand, auf die in Sachsen immer Verlass ist, und was ich dort so erlebt habe, berichte ich dann in meiner nächsten Kolumnet. Bis dahin seid lieb gegrüßt,
Euer

