Der 9. Tag der Dakar 2021 begann und endete in der Küstenstadt Neom. Auf einer Gesamtstrecke von 579 km gab es einen 465 km langen Specialtest. Eine Mischung aus schnellen Schotterpisten und sandigen Tälern stellte alle Teilnehmer auf ihrem Weg durch die Etappe vor große Herausforderung.
Der Schreck des Tages war der Sturz von Toby Price bei Kilometer 155 und von Luciano Benavides bei KM 242. Toby hat sich am linken Arm und an der Schulter verletzt und wurde ins Krankenhaus nach Tabuk geflogen. Auch Luciano Benavides ist gestürzt und sich an der Schulter verletzt und wurde in das selbe Krankenhaus geflogen. Wir drücken die Daumen und hoffen das die Verletzungen der beiden Fahrer nicht arg Schlimm ist. #StayStrongToby #StayStrongLuciano
Das MONSTER ENERGY HONDA TEAM besetzt heute mit Benavides, Brabec und Cornejo das komplette Podium und ist mit 4 Fahrern unter den TOP 5 in der Gesamtwertung!
Matthias Walkner
„Eigentlich hat es heute sehr gut und vielversprechend begonnen. Wir sind am Roten Meer gestartet und die Küsten-Piste war richtig cool zum Fahren, mit lässigen Drifts. Wir sind dann in die Canyons gekommen und ab Kilometer 40 nur noch auf Steinen herumgefahren. Es war extrem herausfordernd und schwer einen guten Rhythmus zu finden. Bis Kilometer 130 hatte ich ein sehr gutes Gefühl, auch was die schwierige Navigation betrifft. Dann bin ich zu Tobys Sturz dazugekommen und hab ihn liegen gesehen. Es hat im ersten Moment nicht so gut ausgeschaut. Brabec und Sunderland, die Toby erste Hilfe geleistet hatten, sind zum selben Zeitpunkt knapp vor mir wieder weggestartet und haben richtig viel Staub aufgewirbelt. Hier hab ich dann viel Zeit liegen lassen.
Es ist lebensgefährlich, wenn man vor lauter Staub auf dieser gefährlichen Piste nichts mehr sieht. In den Canyons geht kein Wind und dieser Staub steht quasi. Das war keine Gaudi. Nach dem Tankstopp hat sich das Feld etwas auseinander gezogen und ich wollte und konnte das Tempo von den Vorderen nicht mitgehen. Auch wenn die Reifen unglaubliches aushalten, ich hab sie mir bis zum Tankstopp schon ordentlich ruiniert. Es war sehr technisch mit vielen Steinen, ganz wenig Grip und ich wollte dieses Risiko dann einfach nicht eingehen. Ich hatte davor schon einige Schreckensmomenten und wusste, wenn ich da jetzt drüber gehe dann…
Das vordere Feld hatte sich dann aber wieder verfahren und das Feld ging wie bei einer Ziehharmonika immer wieder auseinander- und dann wieder zusammen. Auch Sanders und Sunderland hatten einen ziemlichen Crash bei dem sich Sam das ganze Roadbook verbogen hat. Für den Kopf war es unglaublich anstrengend – das ständige Fokussieren, schnelle Pisten, wenig Kontrast im Sand mit den hellen Steinen und ich hab an die 30x eine Kurve „overpaced“ weil es mir den Lenker verschlagen hat und ich nicht mehr bremsen konnte. Dann ist man einfach nur am Hoffen, dass hinter der Kurve kein großer Stein liegt der dich vom Bike holt. Es war heute brutal gefährlich. Ich bin einfach nur froh, dass ich gesund im Ziel bin! Mehr als Platz sechs war heute einfach nicht drinnen. Hoffentlich sind Toby und Luciano OK“
Sebastian Bühler
„Heute war ein sehr komplizierter Tag, nach rund 280 km ist mein Navigationsturm kaputt gegangen und ich hatte bis zum Ende der Etappe kein Navigation. Aufgrund der super riskanten Etappe war mein heutiges Ziel, gut ins Ziel zu kommen. Ein harter Tag, auch weil wir vor genau einem Jahr unseren Freund Speedy verloren haben.“
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Kurz und knapp
- Nacho Cornejo war der erste Fahrer des heutigen Tages.
- Die 43. Dakar ist eine schwierige Ausgabe für Yamaha! Nach dem Ausfall von Andrew Short, Franco Caimi und Jamie McCanney, sind nur noch Adrien van Beveren und Ross Branch die beiden verbleibenden offiziellen Vertreter des japanischen Konstrukteurs.
- -etwas später– Nach Franco Caimi gestern hat nun auch Ross Branch mit Motorproblemen zu kämpfen. Der Mann aus Botswana kann es nicht reparieren, was bedeutet, dass es ein weiterer Rückschlag für Yamaha ist!
- Toby Price ist nach 155 km gestürzt und hat sich am linken Arm und an der Schulter verletzt. Es ist ein schwerer Schlag für den Australier, der in der Gesamtwertung nur eine Minute hinter Nacho Cornejo lag.
- Luciano Benavides, der nach 239 km auf dem dritten Platz lag, ist ebenfalls gestürzt nach 242 km. Der Argentinier hat sich an der Schulter verletzt und wurde auch mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus in Tabuk geflogen.
- Der Etappensieg geht zum zweiten Mal in diesem Jahr an Kevin Benavides.
Ergebnisse STAGE 9 TOP 20
- (ARG) KEVIN BENAVIDES MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 04H 49′ 15“
- (USA) RICKY BRABEC MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 04H 50′ 33“
- (CHL) JOSE IGNACIO CORNEJO FLORIMO MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 04H 50′ 49“
- (GBR) SAM SUNDERLAND RED BULL KTM FACTORY TEAM 04H 59′ 26“
- (AUT) MATTHIAS WALKNER RED BULL KTM FACTORY TEAM 05H 03′ 34“
- (ESP) JOAN BARREDA BORT MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 05H 03′ 44“
- (ESP) LORENZO SANTOLINO SHERCO FACTORY 05H 05′ 58“
- (AUS) DANIEL SANDERS KTM FACTORY TEAM 05H 06′ 32“
- (USA) SKYLER HOWES BAS DAKAR KTM RACING TEAM 05H 11′ 54“
- (CHL) PABLO QUINTANILLA ROCKSTAR ENERGY HUSQVARNA FACTORY RACING 05H 12′ 45“
- (SVK) STEFAN SVITKO SLOVNAFT RALLY TEAM 05H 17′ 14“
- (FRA) ADRIEN VAN BEVEREN MONSTER ENERGY YAMAHA RALLY TEAM 05H 18′ 07“
- (PRT) JOAQUIM RODRIGUES HERO MOTOSPORTS TEAM RALLY 05H 21′ 03“
- (ESP) ORIOL MENA FN SPEED – RIEJU TEAM 05H 23′ 19“
- (CZE) MILAN ENGEL ORION – MOTO RACING GROUP 05H 25′ 31“
- (ESP) JAUME BETRIU FN SPEED – KTM TEAM 05H 28′ 24“
- (IND) HARITH NOAH KOITHA VEETTIL SHERCO FACTORY 05H 29′ 49“
- (ESP) JOAN PEDRERO GARCIA FN SPEED – RIEJU TEAM 05H 29′ 51“
- (GBR) DAVID KNIGHT HT RALLY RAID HUSQVARNA RACING 05H 31′ 56“
- (CZE) MARTIN MICHEK ORION – MOTO RACING GROUP 05H 33′ 49“
Gesamtergebnis nach STAGE 9 TOP 5
- (CHL) JOSE IGNACIO CORNEJO FLORIMO MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 36H 51′ 00“
- (ARG) KEVIN BENAVIDES MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 37H 02′ 24“
- (GBR) SAM SUNDERLAND RED BULL KTM FACTORY TEAM 37H 05′ 34“
- (USA) RICKY BRABEC MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 37H 08′ 26“
- (ESP) JOAN BARREDA BORT MONSTER ENERGY HONDA TEAM 2021 37H 20′ 00“
Vorschau
Die 10. Etappe der Rallye Dakar 2021 mit einer Gesamtlänge von 583 km führt von Neom nach Süden in Richtung AlUla. Auf dem 342 km langen Special müssen die Fahrer sorgfältig auf den kurvigen Sandwegen navigieren, die durch die malerischen Täler und Felsformationen der Region führen.
Quelle: Dakar.com, FB Matthias Walkner, KTM Press, Foto: Monster Energy Honda Team