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Dakar: Martin Freinademetz meistert seine erste Dakar-Etappe nach 10 Jahren Pause

Freinadametz

Die ersten 750 Kilometer der „Rallye Dakar 2020“ in Saudi Arabien waren für Red Bull Romaniacs-Mastermind Martin Freinademetz nach zehn Jahren Pause das erste sehr intensive Wiedersehen mit der legendären Langstrecken-Rally. Der Tiroler hat am Sonntag das Ziel der ersten Etappe von Jeddah nach Al Wajh wohlbehalten erreicht und wurde im vorläufigen Klassement auf Platz 96 geführt. Die Platzierung ist für ihn aber zweitrangig. Mit Augenmaß und schwerst gedrosselter Risikobereitschaft will Martin Freinademetz vielmehr alles daran setzen, in knapp zwei Wochen das Ziel der knapp 8000 Kilometer langen Rally zu erreichen. Er wäre dann der erste österreichische Motorrad-Pilot, der auf allen drei bisherigen Dakar-Schauplätzen das Ziel erreicht: in Afrika ist ihm das bereits 2007 gelungen, in Südamerika 2010. Selbst bei schonendster Fahrweise ist eine Dakar-Zielankunft ein höchst ambitioniertes Ziel. Zuletzt lagen die Ausfallraten oft bei mehr als 50 Prozent. Martin Freinademetz ist als Privat-Pilot auf sich alleine gestellt, er hat keine große Service-Crew und auch nur ein sehr überschaubares Ersatzteillager mit.

Zwar hat Martin Freinademetz die erste Etappe im Ziel beendet, restlos zufrieden war der er aber nicht. Zu Beginn ist er auf recht zügigen Schotter-Passagen zwei Mal zu Sturz gekommen. Er selbst kam nicht zu Schaden, am Motorrad allerdings wurden einige Reparaturen notwendig. Später dann hat der KTM-Pilot durch fehlerhafte Navigation Zeit verloren.

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Martin Freinademetz: „Die erste Etappe ist für mich ehrlich gesagt nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Zu Beginn habe ich mich gleich einmal mit dem Bike hingelegt und den Kies geküsst, später ist mir das auf einer Schotterpiste wieder passiert. Dabei sind mein Fußraster und noch ein paar andere Kleinteile gebrochen. Die Geschwindigkeiten auf dieser ersten Etappe waren sehr hoch. Und ich muss sagen, ich habe mit der Navigation doch einige Probleme gehabt. Wenn man zehn Jahre lang keine derartige Rallye fährt, so kommt man schon sehr aus der Übung. Die Navigation ist sehr intensiv geworden. Die Vorgaben im Roadbook sind sehr detailliert. Alle paar Meter gibt’s irgendeine Info, man hat die Augen fast mehr am Roadbook als auf der Strecke. Das ist schon sehr kompliziert und schwierig gewesen. Ich glaube auch, dass ich einen Wegpunkt verpasst habe. Ich muss also damit rechnen, dass ich noch eine Strafzeit bekomme. Aber unterm Strich muss ich zufrieden sein. Ich bin im Ziel und mir tut nichts weh. Das Abenteuer kann weitergehen.“

Die erste „Dakar“ in Saudi Arabien bringt einige Neuerungen für die PilotInnen. So bekommen sie ihr Roadbook vor der zweiten Etappe am Montag erst wenige Minuten vor dem Start ausgehändigt. Sie müssen die richtige Spur also „auf den ersten Blick“ finden, das soll das Tempo in der Motorrad-Klasse insgesamt drosseln. Für die Motorräder beginnt am Montag auch die erste sogenannte Super-Marathon-Etappe. Das heißt, sie haben im Etappen-Ziel nur 10 Minuten, um das Motorrad zu warten und auf die dritte Etappe vorzubereiten und dürfen dabei keine Hilfe von Außen annehmen.

Foto: Xventure

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Denis Guenther