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Enduro DM Uelsen: Jeremy Sydow dominiert beide Renntage vor Luca Fischeder

Enduro DM Uelsen

Tag 1: Ein frostiger Start in die Saison

Der Auftakt der Enduro DM in Uelsen hatte es in sich. Bei gerade einmal drei Grad Celsius und eisigem Wind mussten sich die über 320 Teilnehmer warm anziehen. Der Regen der Vortage und der schmelzende Frost im Sandboden machten die Strecke zu einer echten Herausforderung. Besonders die erste Enduroprüfung forderte die Fahrer von Anfang an: tiefe Spurrillen, schlammige Abschnitte und anspruchsvolle Linienwahl sorgten für zahlreiche Ausrutscher – darunter auch Davide von Zitzewitz, der mit einem Zweitakter an den Start ging.

Video-Highlights Tag 1 (Video von GrenzNic640)

Nach einer Motivationsflaute im Winter entschied sich Davide von Zitzewitz für ein besonderes Experiment: Jede DM-Veranstaltung auf einem anderen Bike zu bestreiten. Ein interessantes Konzept, das sicher für Überraschungen sorgt!

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Rasantes Kräftemessen in der Sandgrube

Neben der zähen Enduroprüfung wartete eine schnelle Crossprüfung in einer Sandgrube. Besonders Luca Fischeder, der in dieser Saison für Beta antritt, fand hier seinen Rhythmus. Nach intensiven Vorbereitungen in Italien startete er mit hohen Erwartungen in die Saison. Trotz seiner späten Startzeit und damit verbundenen Überholproblemen konnte er starke Zeiten setzen – musste sich jedoch Jeremy Sydow geschlagen geben.

Die dritte Prüfung – eine echte Härteprobe

Die dritte Sonderprüfung entwickelte sich mit zunehmender Dauer zum entscheidenden Knackpunkt des ersten Fahrtages. Der tiefe, schlammige Boden machte jede falsche Linienwahl gnadenlos sichtbar. Besonders die finalen Anstiege forderten volle Konzentration. Hier entschieden oft wenige Zentimeter über Erfolg oder Frust. Auch Jeremy Sydow blieb nicht fehlerfrei und musste nach einem Sturz wieder aufholen – dennoch sicherte er sich am Ende den Championats-Sieg mit fast einer Minute Vorsprung.

Internationale Konkurrenz: Die Niederländer mischen mit

Nicht nur deutsche Fahrer glänzten, auch Ties Bennink zeigte eine starke Performance und sicherte sich den dritten Platz im A-Championat. Als schnellster Niederländer untermauerte er die Bedeutung des schnellen Sandfahrens für unsere westlichen Nachbarn.

Überraschungssieg im B-Championat

Für eine faustdicke Überraschung sorgte Luca Reinhold. Der KTM-Sturm-Pilot, der sein erstes klassisches Enduro bestritt, dominierte das B-Championat und siegte mit über zwei Minuten Vorsprung. Ein perfekter Einstand für den jungen Sachsen!

Deutsche und niederländische Meisterschaft erstmals vereint

Eine Premiere gab es auch organisatorisch: Die deutsche und niederländische Enduro-Meisterschaft wurden erstmals gemeinsam ausgetragen. Die Resonanz war durchweg positiv, und die Fahrer profitierten vom erweiterten Starterfeld.


Tag 2: Die Entscheidung fällt

Pünktlich um 8:00 Uhr begann der zweite Fahrtag mit einer 70 Kilometer langen Runde. Während die Sandböden weiter abtrockneten, wurden die Spurrillen immer tiefer und die Belastung für die Fahrer noch größer. Hier zeigte sich, wer sich in der Vorbereitung akribisch auf die Strapazen eingestellt hatte.

Fahrleiter Frank Vrielmann zeigte sich zufrieden: „Wir wollten die Geländefahrt anspruchsvoller gestalten – das ist uns gelungen! Die Kombination aus technisch fordernden Enduro-Prüfungen und schnellen Cross-Tests kam bei den Fahrern gut an.“

Showdown: Jeremy Sydow vs. Luca Fischeder

Das Highlight des Tages war das direkte Duell zwischen Jeremy Sydow und Luca Fischeder. Doch für Luca lief es nicht nach Plan: Technische Probleme am Motor seiner Beta verhinderten eine ernsthafte Attacke auf die Spitze. Trotz der Defizite kämpfte sich Luca mit beeindruckenden Zeiten auf Platz zwei. Jeremy profitierte davon und holte sich mit einer starken Leistung den Tagessieg im Championat.

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Nach dem Rennen zeigte sich der Sherco-Pilot dennoch selbstkritisch: „Ein paar kleine Fehler sind mir heute unterlaufen – das muss mit Blick auf die WM besser werden. Trotzdem freue ich mich über den perfekten Saisonstart.“

Starke Leistungen in der E2-Klasse

Edward Hübner, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feierte, setzte in der E2-Klasse ein weiteres Ausrufezeichen. An beiden Tagen war er der schnellste E2-Fahrer und landete am Sonntag sogar auf Platz fünf im Championat.

Für ihn geht es 2025 in eine neue Richtung: Mit seinem eigenen Team „48 Compound“ wagt er den nächsten Karriereschritt und plant eine Zukunft im Motorsport-Management.

Nachwuchs und Routiniers beeindrucken

Bei den Junioren fahren die Schweden ganz vorn und den 1. Platz sichert sich Gustav Mähler an beiden Fahrtagen. Fynn Hannemann muss sich mit Rang 2 und 3 begnügen. Pascal Sadecki und Felix Melnikoff verpassen das Podium und landen auf Rang 4 bzw. Felix auf den 5. Platz.

Auch am zweiten Tag konnte Luca Reinhold im B-Championat überzeugen und feierte seinen zweiten Sieg. Die Senioren-Klasse bot einen spannenden Kampf zwischen Sirko Bühmann und Dirk Peter. Sirko, am Samstag noch frustriert über Platz drei, kämpfte sich am Sonntag an die Spitze und sicherte sich den Sieg.

Lucy Glöckner feiert perfekten Saisonstart

Bei den Damen war Lucy Glöckner nicht zu schlagen. Trotz der schwierigen Bedingungen fuhr sie an beiden Tagen souveräne Siege ein. Für Lucy ist es erst ihre zweite Enduro-Saison – bisher war sie im Straßenrennsport aktiv. Doch sie hat sich mit ihrer neuen Leidenschaft schnell angefreundet: „Ich bin gespannt, was die Saison bringt und freue mich auf die neuen Herausforderungen.“

Ergebnisse

Alle Ergebnisse gibt es auf der offiziellen Webseite (LINK).


Fazit: Ein gelungener Saisonauftakt

Mit Jeremy Sydow als Doppelsieger, einem starken Luca Fischeder und vielen Überraschungen im Feld war die Enduro DM in Uelsen ein spektakulärer Auftakt. Nun richtet sich der Blick auf Dahlen, wo am 22. und 23. März die nächste Runde ansteht.

Quellen: enduro-dm.de, Fotos von Marcel Sänger

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