Der Enduro-ÖM Führende lässt sich auch von einer Rückenverletzung nicht bremsen
Eigentlich wollte Bernhard Schöpf mit „angezogener Handbremse“ fahren und schauen, „ob sich ein paar Punkte ausgehen.“ Denn eigentlich ist Bernhard Schöpf alles andere als top fit zur „Enduro Trophy“ nach Perchau in die Steiermark gekommen, dem nächsten Lauf der Enduro-ÖM. Eine Muskelverletzung am Rücken hatte den 27jährigen Tiroler wochenlang vom Training abgehalten. Doch als der Startschuss fiel, war alles anders. Der KTM-Pilot ist den Schmerzen und der Konkurrenz eindrucksvoll um die Ohren gefahren: „Ich kann es mir selbst nicht erklären“, lacht Bernhard Schöpf: „Der Start hat super funktioniert und danach hat mir das Fahren einfach nur Spaß gemacht. Ich habe aber schon sehr auf meine Haltung geachtet und in mich hineingehört, wie es dem Rücken geht. Doch alles ist gut gegangen. Ich hoffe, mein Rücken rächt sich jetzt nicht in den nächsten Tagen. Jetzt im Moment fühle ich mich jedenfalls sehr gut.“
Die Strecke beim „Moar im Gstein“ hat die ÖM-Starter über viele ruppige Wurzeln, teils sehr tiefe Spuren, einige Enduro-Cross-Hindernisse und den legendären Schottersteilhang direkt in der Startarena geführt. Es waren schwierige und vor allem kraftraubende Bedingungen. Perfekt damit zurecht gekommen ist KTM-Pilot Philipp Schneider. Der Vorarlberger ist eigentlich ein Spezialist in Sachen Hard-Enduro, die Strecke in Perchau sei ihm entgegengekommen, sagt er: „Die Strecke war super und sehr vielfältig. An den schwierigen Passagen konnte ich mein Können voll ausspielen. Ich bin super glücklich mit diesem Ergebnis! Hut ab vor den Veranstaltern! Ich bin schon fast überall Rennen gefahren, aber die Rennen in der Steiermark sind einzigartig.“
Der regierende Staatsmeister Thomas Hostinsky (Husqvarna) hatte in Perchau eine Sache mit Bernhard Schöpf gemeinsam: auch er ist nicht völlig fit ins Rennen gegangen. Darum ist er höchst zufrieden, den dritten Platz erkämpft zu haben: „Ich bin ein wenig krank und war daher nicht in der Lage, extrem zu attackieren. Das Rennen an sich war gut, die Strecke und die Organisation sind großartig, die Zuschauer entlang der Strecke sind toll. Etwa eine halbe Stunde vor dem Ende ist aber leider meine Vorderbremse kaputt gegangen. Das war an einigen Stellen ein echtes Handicap. Ich bin daher wirklich froh, es auf den dritten Platz geschafft zu haben.“
In der Junioren-Wertung der ÖM konnte Roberto Pirpamer auch in Perchau seinen Erfolgslauf fortsetzen. Der Husqvarna-Pilot ist als siebenter der Pro-Laufs bester Junior und baut seinen Vorsprung in der Junioren-ÖM weiter aus. Patrick Riegler (Husqvarna) und Marco Messner (KTM) komplettieren die Top 3 in der Junioren-Wertung.
Für alle ÖM-Starter ist jetzt knapp mehr als einen Monat Zeit, um die Batterien aufzuladen. Das nächste Rennen um Punkte und Positionen findet am 21. Juli im Rahmen der „Enduro Trophy“ in Rothenfels-Oberwölz statt.
Foto: Mario Meissnitzer / Enduro Austria