Eigentlich würde sich die diesjährige Motorsport-Offroadsaison ja jetzt so langsam dem Ende zuneigen. Eigentlich wären wir schon in der finalen Phase der verschiedensten Meisterschaften… aber da wir ja eigentlich immer noch mittendrin in der politisch verordneten Corona-Krise stecken ist dieses Jahr eben alles anders.
15. Saison des Endurocups
Der Saisonstart für den Endurocup ECHT, die Herausforderung aus Thüringen, war für Anfang April der Start in die Saison mit einem Trainingswochenende im polnischen Bogatynia geplant. So wie aus den darauf folgenden Terminen in Döbritz (Mai), Dieskau und Bogatynia (beide Juni), wurde nichts aus dem Osterwochenende im Nachbarland.
Endurocup Drmoul
Vor wenigen Tagen nun startete die 15. Saison des Endurocups, wenn auch mit einiger Verspätung dann doch noch. Im tschechischen Drmoul, in der Nähe von Marienbad, wo die Macher von ECHT nicht zum ersten Mal zu Gast waren, hatte man es geschafft, alle behördlichen Vorschriften zu erfüllen und auf dem dortigen permanenten Offroad-Parcour eine ordentliche Strecke mit rund 20 Minuten Fahrtzeit – bei sportlicher Fahrweise – abzustecken. Auf der Runde warteten zudem noch zwei gezeitete Sonderprüfungen auf die Teilnehmer.
Und die kamen reichlich. Die Teilnehmerzahl war begrenzt und so war es kein Wunder, dass in den zehn verschiedenen Leistungs- und Altersklassen alle Startboxen-Plätze schnell vergeben waren. Ausgetragen wurde in Drmoul ein Lauf zum Endurocup über 4 Stunden und jeweils Samstags und Sonntags ein Lauf zum ECHT-Drei-Stunden-Enduro.
4-Stunden-Meisterschaft
Als erstes gingen dabei die Fahrer der 4-Stunden-Meisterschaft auf die Piste und die konnten sich über beste Bedingungen freuen. Der für das Wochenende angekündigte Dauerregen hatte pünktlich am Freitagabend begonnen, hielt über die Nacht an und am Samstagmorgen kam die Sonne heraus. Besser konnte es also kaum laufen. Um neun Uhr wurde endlich zum ersten Mal in 2020 gestartet und dabei wurde es sogar weltmeisterlich. Wie schon in den vergangenen Jahren hatte es sich Tschechien Otokar Kotrba, seines Zeichen Enduro-Weltmeister des Jahres 1990, nicht nehmen lassen, sich in der Gästeklasse einzutragen. Dort ließ es der „alte Mann“ der Enduro-Szene auf seiner Husqvarna auch ordentlich krachen und fuhr bis zum Ende der dritten von für die Senioren angesetzten acht Runden Bestzeiten auf dem Kurs. Hochgerechnet hätte er die Gästeklasse wohl mit Riesenvorsprung gewonnen, doch nach knapp der Hälfe der Distanz versagte ihm sein Arbeitsgerät den Dienst.
In der Klasse E1 siegte Fritz Hunger vor Toni Zink und Lars Zimmermann, wobei Hunger in Addition der Sonderprüfungen die Konkurrenz doch deutlich hinter sich gelassen hatte. Luis Staltmeier holte sich mit exakt einer Minute Vorsprung auf Marcel Kreutzer den Tagessieg in der E2. Dritter wurde Florian Bauer. Bester Fahrer in der E3-Klasse war am Ende Rico Petzold. Er siegte vor Sebastian Scharl Lukas Holz.
Die Klasse E4 ist die Klasse der Lizenzpiloten. Und auch wenn in diesem Jahr viele Fahrer auf Grund nicht vorhandener Rennserien keine Lizenz beantragt hatten, hatte sich doch eine ganze Reihe richtig schneller Fahrer in dieser Klasse eingeschrieben. Schnellster war am Ende Marc Wulf, der letztlich auch Tagesschnellster aller Klassen sein sollte. Ihm folgten Philipp und Maximilian Müller auf den Plätzen zwei und drei.
In der Damen-Klasse siegten die Schwestern Nathalie und Celine Heistermann vor Leni Weeger, bester „junger Senior“ ab 40 Jahre war Marko Ott, der schon seit Jahren immer wieder unter Beweis stellt, dass er es noch kann. Bei den „alten Senioren“ siegte Jürgen Althaus vor Georg Witte und Volker John. Bestes Team war das Duo Heinike/Degel, die der Konkurrenz mal eben über 5 Minuten in den Sonderprüfungen abnahmen. Schnellster Fahrer der Junioren war Clemens Voigt, der sich den Sieg Justin Lessau und Lukas Heimer sicherte. Schnellster Pilot in der Gästeklasse war Michael Volena vor Tobias Hauptlorenz und Ricardo Bilz.
3-Stunden-Enduro
Beim 3-Stunden-Enduro führt nach den beiden Läufen von Drmoul in der Klasse E1 Daniel Krause. In der Klasse E2 hat Luis Staltmeier, der am Samstag bereits als Doppelstarter unterwegs war, mit zwei zweiten Plätzen die Nase vorn. Bester E3-Pilot ist derzeit Nicolas Trefflich. Die E4-Wertung führt Denis Brauße mit einem Sieg und einem zweiten Platz an. Schnellste Dame war an beiden Renntagen Uta Trübenbach. Matthias Zill setzte sich bei den Senioren (ü40) mit einem Sieg und einem zweiten Platz an die Wertungsspitze, bei den etwas älteren Herren zeigte Frank Lösche der Konkurrenz zweimal mit Abstand das Hinterrad. In der Teamwertung zeichnete sich das Duo Köhler/Eibl als Punkteeichhörnchen aus. Kein Sieg, aber zweimal in den Punkt, reicht für die Führung.
„Insgesamt war es ein gelungenes Rennwochenende, dass hier vom Veranstalter vor Ort wirklich wieder gut organisiert war“, freute sich ECHT-Chef Mario Dietzel am Sonntagabend. „Wir hatten zudem am gesamten Rennwochenende gutes Wetter und erst in den letzten Minuten hat es dank des Regens vom Freitag ein wenig zu stauben begonnen.“ Sicher ist schon jetzt, dass der Endurocup auch im kommenden Jahr wieder in Drmoul zu Gast sein wird. „Wir haben schon mit den Leuten von der Strecke hier gesprochen und sind uns schnell einig geworden.“
verkürzte Meisterschaft
Für dieses Jahr hofft Dietzel trotz aller Widrigkeiten noch eine verkürzte Meisterschaft über die Bühne bringen zu können. So soll der Saisonauftakt von Döbritz noch nachgeholt werden. Zudem stehen noch die Rennen in Großlöbichau und Lederhose an. Außerdem hofft man noch einen Ersatztermin in Bogatynia zu bekommen.
Weitere Informationen unter: https://www.endurocup.de/
Quelle Text / Fotos: Lars Koch